Arbeitsmarkt im Überblick
(Emmendingen/Freiburg) Im Mai ist die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg erneut gesunken. Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen insgesamt 15.046 Frauen und Männer ohne Beschäftigung.
Das sind 573 Personen weniger als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf jetzt 4,0 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit notiert unverändert bei 2,6 Prozent. Für die Jahreszeit ist der Rückgang leicht überdurchschnittlich ausgefallen. Der Ausblick für Juni bleibt positiv.
„Der Arbeitsmarkt nimmt Fahrt auf. Dabei sind die Auswirkungen der jüngsten Öffnungsschritte in den aktuellen Zahlen noch gar nicht berücksichtigt. Für die kommenden Monate bin ich weiter zuversichtlich“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Andreas Finke. Die Arbeitskräftenachfrage habe ebenfalls kräftig angezogen. Lediglich das Gastgewerbe meldete wegen der im Statistikzeitraum noch geltenden Corona-Beschränkungen weniger Stellen als um diese Zeit üblich. Bei aller positiver Entwicklung hinterlässt die Pandemie weiter Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem die Struktur der Arbeitslosen hat sich verändert. Während heute deutlich weniger Jugendliche und Ausländer arbeitslos registriert sind als noch vor einem Jahr, hat sich ihre Zahl bei den Älteren und den Langzeitarbeitslosen im gleichen Zeitraum merklich erhöht. Das gilt vor allem für die letztgenannte Gruppe. War im Mai 2020 nur knapp jeder fünfte Arbeitslose längerfristig ohne Beschäftigung, gilt das ein Jahr später für jeden Dritten. „Qualifizierung schützt vor Arbeitslosigkeit oder verkürzt sie. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber die Krise offenbart, dass sie heute mehr denn je gilt. Deshalb werden wir alles dafür tun, die Weiterbildungsbereitschaft der Menschen zu fördern und ihnen dabei helfen, Weiterbildung in der Praxis umzusetzen. Dabei haben wir nicht nur Arbeitslose im Blick, sondern präventiv auch Beschäftigte“, sagt Finke vor dem Hintergrund, dass im Agenturbezirk jeder fünfte Beschäftigte über keinen Berufsabschluss verfügt oder diesen zumindest nicht nachweisen kann.
Kurzarbeit
Nach vorläufigen Zahlen registrierte die Agentur für Arbeit Freiburg im Mai 48 Anzeigen für insgesamt 257 Personen.
Inzwischen liegen für den Agenturbezirk erste Hochrechnungen für im Monat Januar 2021 tatsächlich in Anspruch genommene Kurzarbeit vor. Danach rechneten 3.929 Betriebe für insgesamt 26.894 Beschäftigte Kurzarbeit ab. Die Kurzarbeiterquote Kurzarbeiterquote: Personen in Kurzarbeit im Verhältnis zu allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. betrug im Januar 9,9 Prozent nach 8,1 Prozent im Dezember.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 2.790 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 3.359 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Die Dynamik erreicht damit noch nicht das Vorkrisenniveau.
Struktur der Arbeitslosen
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl an Arbeitslosen bei den Zielgruppen unterschiedlich entwickelt. Während die Zahl an jüngeren Arbeitslosen und jenen mit ausländischem Pass spürbar niedriger ist, stieg sie bei den Älteren und vor allem bei den Langzeitarbeitslosen. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 7.000 Arbeitslose (Anteil 46,5 Prozent), SGB II: 8.046 Arbeitslose (Anteil 53,5 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage stabilisiert sich weiter. So meldeten die Unternehmen 1.355 offene Stellen. Das sind 230 oder 20,8 Prozent mehr als im April und 641 oder 92,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Unternehmensnahe Dienstleistungen (327 Stellen), darunter Zeitarbeit (282), Verarbeitendes Gewerbe (216), Gesundheits- und Sozialwesen (198), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (133), Öffentliche Verwaltung (118), Handel (115). Mitte Mai lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 4.223 Aufträge zur Stellenbesetzung vor.
Entwicklung nach Regionen
Die Arbeitslosigkeit sank in allen Regionen des Agenturbezirks.