Mehr Einwohner
Die 1 101 Kommunen Baden-Württembergs haben rund 11,1 Mill. Einwohner. Darunter sind 25 Städte mit jeweils mehr als 50 000 Einwohnern; das heißt, dass jede 44. Kommune im Südwesten zu dieser Größenklasse zählt. Allerdings leben dort immerhin 3,2 Mill. oder 29 % der baden-württembergischen Bevölkerung, so das Statistische Landesamt.
Die Einwohnerzahl dieser Städte reicht von 50 200 in Rastatt bis 631 900 in der Landeshauptstadt Stuttgart1). 10 der 25 Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern zählen zum Regierungsbezirk Stuttgart, im Regierungsbezirk Karlsruhe haben 6 Städte mehr als 50 000 Einwohner, in den Regierungsbezirken Tübingen und Freiburg sind es 5 bzw. 4.
Die Bevölkerungsentwicklung verlief in diesen größeren Städten im vergangenen halben Jahrhundert sehr unterschiedlich: Absolut betrachtet erzielte die Universitätsstadt Freiburg im Breisgau gegenüber dem Jahr 1970 das mit Abstand größte Plus (53 900), gefolgt von weiteren Universitätsstädten, nämlich Heidelberg, Ulm und Tübingen.2 Prozentual war die Zunahme in Tübingen sowie in Freiburg im Breisgau am höchsten (Schaubild 2). In drei Städten ging die Einwohnerzahl in den vergangenen 50 Jahren zurück: Während das Minus in der Landeshauptstadt Stuttgart mit 0,4 % moderat ausfiel, war es in Esslingen und in Mannheim mit 5 bzw. 7 % durchaus beachtlich.
Die Bevölkerungsentwicklung wird durch die Zahl der Geburten und Sterbefälle sowie die der Zu- und Fortzüge bestimmt. Tübingen und Freiburg im Breisgau, die beiden Städte mit dem höchsten prozentualen Einwohnerplus seit 1970, konnten sowohl einen Geburtenüberschuss als auch Wanderungsgewinne erzielen. Für den Rückgang der Einwohnerzahl Esslingens war dagegen entscheidend, dass aus ihr als einziger Stadt mit über 50 000 Einwohnern per Saldo mehr Menschen fort- als zugezogen sind. Mannheim, die Stadt mit dem höchsten Bevölkerungsrückgang, konnte zwar ein Wanderungsplus erzielen; die »Quadratestadt« verlor aber dennoch Einwohner, weil der Geburtensaldo, also die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen, deutlich negativ war.
1
Alle Werte für die Städte im Text sind auf 100 Einwohner gerundet.
2
Die räumliche Abgrenzung der Kommunen erfolgte im Hinblick auf die Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowohl für die aktuellen Einwohnerzahlen als auch für des Jahres 1970 nach dem derzeitigen Gebietsstand.