Stadt zeichnet Vereine und Schulen für ihre Suchtpräventionsarbeit aus
(Rastatt) Süchte verhindern, indem man Kinder stark und widerstandsfähig macht: Diese wichtige Aufgabe erfüllen sowohl Vereine als auch Schulen. Besonders engagiert beim Thema Suchtprävention zeigten sich in diesem Jahr der Verein Phoenixtheater Rastatt und der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) des Ortsvereins Rastatt.
Bürgermeister Arne Pfirrmann zeichnete die beiden Vereine kürzlich bei einer Feierstunde in der Fruchthalle mit dem Zertifikat „Jugendfreundlicher Verein“ aus. Preise konnte Pfirrmann zudem an vier Rastatter Schulen verleihen. Die Hans-Thoma-Schule, die Johann-Peter-Hebel-Schule, die Grundschule Rauental und das Ludwig-Wilhelm-Gymnasium nahmen erfolgreich am Wettbewerb „Maßnahmen zur Suchtprävention an Schulen“ teil.
Die Anzahl der Rastatter Vereine, die den ehrenwerten Titel „Jugendfreundlicher Verein“ tragen, nimmt weiter zu. Insgesamt 29 Rastatter Vereine dürfen sich inzwischen mit der Auszeichnung schmücken. Die Verantwortlichen in Vereinen, insbesondere die Jungendleiterinnen und Jugendleiter, seien Vorbilder für die Kinder und Jugendliche und werden immer mehr auch zu direkten Bezugspersonen, betonte Pfirrmann.
Die kommunale Suchtbeauftragte des Landkreises Rastatt, Gudrun Pelzer, führte aus, wie wichtig es sei, Vereine beim Thema Suchtprävention ins Boot zu holen. „Jeder Verein muss zwar den Jugendschutz einhalten. Aber die bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema sensibilisiert dafür, genauer hinzusehen und nicht wegzuschauen“, so Pelzer. Voraussetzung für eine Zertifizierung als „Jugendfreundlicher Verein“ ist die Teilnahme am sogenannten HaLt-Projekt (Hart am Limit) bei der Fachstelle Sucht des Landkreises. Es beinhaltet unter anderem, dass die Vereine selbst Regeln erarbeiten, wie sie mit Alkohol in der Jugendarbeit umgehen, aber auch regelmäßige Gespräche in der Fachstelle Sucht gehören dazu. Dabei werde das Themenspektrum zunehmend ausgeweitet und reiche mittlerweile von legalen und illegalen Drogen, über Medienkonsum bis hin zu Spielwetten, führte Pelzer aus.
Gewinner des Wettbewerbs „Maßnahmen zur Suchtprävention an Schulen“ ausgezeichnet
Aber nicht nur die Rastatter Vereine sind im besonderen Maße präventiv im Einsatz. Auch die Schulen haben sich wiederholt eingebracht. Die 13 städtischen Schulen waren Anfang des Jahres aufgerufen worden, ein Konzept zum Thema Suchtprävention einzureichen. Vier von ihnen nahmen erfolgreich teil. Während der Fokus bei den drei Grundschulen auf einer gesunden Lebensführung lag, arbeitete das LWG sein Konzept zur Suchtprävention weiter aus. „Es erfordert ein zusätzliches Engagement unserer Lehrkräfte, sich dafür einzusetzen, dass Kinder und Jugendliche noch mehr gefördert und gleichzeitig geschützt werden, betonte Bürgermeister Pfirrmann bei der Preisverleihung. Gemeinsam mit Wolfgang Langer von der Fachstelle Sucht Rastatt/Baden-Baden des Baden-Württembergischen Landesverbands für Prävention und Rehabilitation überreichte Pfirrmann den Grundschulen eine Urkunde und ein Preisgeld von 500 Euro. Das LWG als weiterführende Schule darf sich über 1.000 Euro freuen. „Es ist beeindruckend, was die Schulen hier leisten. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass das Aufgabenfeld von Lehrern immer komplexer wird“, sagte Langer.
Die Hans-Thoma-Schule überzeugte mit ihrem Konzept „Ich atme tief durch“, bei dem sie sich unter anderem mit Gruppenzwang, Medien, den wichtigsten Funktionen des Körpers und Prävention gegen sexuellen Missbrauch auseinandersetzte. Die Johann-Peter-Hebel-Schule griff das Thema „Gesund und fit in die Zukunft“ auf und beschäftigte sich mit Gesundheitsförderung und Bewegung. Unter dem griffigen Motto „Wissen macht stark“ packte die Grundschule Rauental ihre Themen: Gewalt- und suchtfreies Leben, Gesundheitsförderung, Schule gegen Cybermobbing, Medienkompetenz und Prävention gegen sexuellen Missbrauch. Das Ludwig-Wilhelm-Gymnasium führte das bereits 2011 begonnene Präventionskonzept „Stark gegen Sucht“ um die Themenfelder Gewalt- und Suchtprävention, Cybermobbing sowie Team- und Kommunikationstraining aus.