Vorfreude auf Herbstmesse
(Gaggenau) Mit der Familie über den Annemasse-Platz schlendern, sich durch ein breites Essensangebot von herzhaft bis süß kosten und danach das Adrenalin bei Fahrten in luftiger Höhe steigen zu lassen. Die Vorfreude auf die kommenden drei kleinen Herbstmessen in Gaggenau ist groß.
Entwickelt wurde das Konzept von fünf Schaustellern, die der Interessengemeinschaft der Schausteller angehören. Aktuell veranstalten sie den „Pop-Up Freizeitpark“ in Rastatt. Das Angebot für den „Freizeitpark“ in Gaggenau wird zwar ähnlich zu jenem in Rastatt sein, jedoch mit kleinen Verbesserungen und einem anderen Gesamterscheinungsbild. „Wir lassen unseren Ideen freien Lauf und freuen uns sehr, dass wir uns und unseren Kollegen mit dem Projekt die Möglichkeit geben können, wieder etwas mehr zum normalen Leben zurückzukommen“ so der Schausteller Hugo Levy, der einer der fünf Organisatoren ist.
Die Corona Pandemie hat das Schaustellergewerbe hart getroffen. Umsätze konnten zuletzt auf den Weihnachtsmärkten vergangenes Jahr erzielt werden. Jene bilden normalerweise die Rücklage für die dreimonatige Winterpause und decken vor allem Instandhaltungs- und Lebensunterhaltskosten ab. Aufgrund des Berufsverbots ab März konnten insgesamt acht Monate lang keine Erträge mehr erzielt werden, trotzdem mussten monatliche Fixkosten beglichen werden. Einigen Schaustellern blieb so nichts anderes übrig als ihre Existenz aufzugeben, da die Situation finanziell nicht mehr tragbar war. Als dann im Mai der erste „Pop-Up Freizeitpark“ in Nordrhein-Westfalen eröffnete, entstand die Idee der Interessengemeinschaft selbst einen Jahrmarkt zu veranstalten. Damit verbunden war der Gedanke, eine Alternative für die aktuelle Situation zu entwerfen und damit auch eine Perspektive für die Schausteller. „Das war Neuland für uns, da wir so etwas bisher noch nie gemacht haben,“ so Levy. Insgesamt hat es vier Monate Vorbereitungszeit gekostet, um das jetzige Konzept für Rastatt und Gaggenau zu organisieren. Damit verbunden waren viele Behördengänge, die Entwicklung eines Sicherheitskonzepts sowie mussten Genehmigungen eingeholt und in finanzielle Vorleistung gegangen werden. Das war nicht immer einfach, wie Levy erklärt: „Aufgrund der Verbote war es eine große Herausforderung ein Konzept zu entwickeln, das alle Vorgaben einhält. Doch haben wir große Unterstützung von den Städten erfahren.“
In Rücksprache mit dem Ordnungsamt in Gaggenau entstand das Sicherheitskonzept für die drei kleinen Herbstmessen. In den Wartebereichen am Eingang und vor den Fahrgeschäften besteht Maskenpflicht. Während der Fahrt oder beim Gang über das Gelände muss diese nicht getragen werden. Allerdings gilt, dass Mindestabstände von eineinhalb Metern zu anderen Besuchern zu wahren sind. Ob diese eingehalten werden, prüfen Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma. Da maximal 500 Gäste eingelassen werden dürfen, wird der Festplatz mit circa 200 Bauzaunelementen abgesperrt. Am Eingang wird es eine sogenannte Einlassschranke geben, die sowohl die Körpertemperatur misst als auch die Besucher zählt. Hierdurch kann online auf der Homepage www.popup-freizeitpark.de eingesehen werden, ob noch freie Kapazitäten bestehen. Zudem kann dort das Kontaktformular heruntergeladen und bequem von Zuhause ausgefüllt werden, um Wartezeiten zu vermeiden. Es wird einen obligatorischen Eintrittspreis von einem Euro geben, von dem Kinder bis einschließlich sechs Jahren befreit sind.
Gemeinsam mit dem Ordnungsamt fanden die Organisatoren außerdem eine Lösung zu den Öffnungszeiten. So mussten an einem Freitagabend im „Freizeitpark“ in Rastatt eine halbe Stunde vor Schluss rund 300 Personen vor dem Eingang weggeschickt werden. Das solle künftig vermieden werden, weshalb das Ordnungsamt für die drei kleinen Herbstmessen erweiterte Öffnungszeiten genehmigt hat. An allen drei Wochenenden dürfen Besucher daher freitags und samstags von 14 Uhr bis 22 Uhr, donnerstags ab 15 Uhr und sonntags ab 12 Uhr unverändert bis 21 Uhr den „Freizeitpark“ genießen.
An den drei Wochenenden ab Donnerstag, 24. September, werden 28 Schaustellerfamilien aus der Region mit ihren (Fahr-)Geschäften für Spaß und Abwechslung in Gaggenau sorgen. Highlights sind unter anderen Attraktionen wie „Break Dance“, „Miami“, das „Funhouse Rio“ und der „Musikexpress“. Ebenfalls wird es traditionell Boxautos und für die Kleinen ein Kinderkarussell, eine Kindereisenbahn, ein Kinderkettenflieger sowie ein Babyflug geben. Auch bleiben bei dem Bewirtungsangebot keine Wünsche offen. Neben Steaks, Pizza, Bratwürsten, Lángos und Pommes, kommen auch Naschkatzen mit Churros, Crêpes, Schokofrüchten und vielem mehr auf ihre Kosten. Ergänzt wird das Angebot durch den Angelsportverein. Eine weitere Besonderheit ist der Biergarten, in dem Künstler aus der Region live spielen werden. Darüber planen die Organisatoren ein Programm, das sicherlich noch die eine oder andere Überraschung bereithält. Weitere Informationen hierüber werden in einer gesonderten Pressemitteilung bekanntgegeben.
Mit 4.800 Besuchern innerhalb von vier Tagen wurde der „Pop-Up Freizeitpark“ in Rastatt gut angenommen. Darunter fanden sich viele Familien mit Kindern wieder, die sich über die Abwechslung sehr freuten. „Man merkt, dass wir vermisst wurden. Wir hoffen sehr, dass es auch in Gaggenau so ist und die treuen Besucher der Herbstmesse auch dieses Jahr kommen und uns unterstützen,“ erklärt Levy. Besonderer Dank wird zudem der Firma Daimler AG ausgesprochen, die kostenlos Parkplätze zur Verfügung stellt. Weitere Unterstützer aus Gaggenau seien herzlich willkommen.