Vier neue Arbeitsboote für die Ölwehr auf dem Bodensee
(Friedrichshafen/Konstanz/Radolfzell/Überlingen) Innenminister Thomas Strobl hat vier neue Arbeitsboote an die Ölwehr auf dem Bodensee übergeben. Mit den vier Standorten in Friedrichshafen, Konstanz, Radolfzell und Überlingen wird eine optimale Abdeckung des Bodensees im Schadensfall erreicht.
„Die Ölwehr schützt den Bodensee, den wichtigsten Trinkwasserspeicher für fünf Millionen Menschen. Dafür braucht sie modernste Technik und Ausrüstung. Mit den vier 16-Meter-Booten schließen wir eine umfangreiche Beschaffungsaktion für die Erneuerung der Öl- und Schadenswehr Bodensee ab. Die hochmoderne Ausstattung garantiert die Sicherheit für die zahlreichen Nutzer des Bodensees. Hiermit übergebe ich diese Boote an die Ölwehrstützpunkte Konstanz, Friedrichshafen, Überlingen und Radolfzell und wünsche uns allen, dass diese Boote immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben mögen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl.
Insgesamt investiert das Land rund 7,6 Millionen Euro. „Die 7,6 Millionen Euro sind ausgesprochen sinnvoll und gut für uns alle investiert. Das zeigt schon jetzt ein Blick in die Statistik: Mit den alten Feuerwehrbooten wurden zum Beispiel durch die Feuerwehr Friedrichshafen im Jahr 2019 zur Öl und Schadenswehr insgesamt 27 Einsätze gefahren. Im ersten Halbjahr 2020 war das neue Feuerlösch- und Arbeitsboot bereits 23-mal im Einsatz“, verdeutlichte Innenminister Thomas Strobl die besondere Bedeutung der Boote.
„Mit den neuen Feuerlösch- und Arbeitsbooten ist es nun möglich, über das reine Feuerlöschen hinaus auch technische Hilfe zu leisten, beispielsweise für liegengebliebene oder manövrierunfähige Boote, und bei Wasserrettungen helfend zu unterstützen. Wichtig ist, dass die neuen Boote nicht nur für den Bodensee nutzbringend sind, sondern dass sie für die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg die Trinkwasserversorgung mit gewährleisten. Jeder zweite Baden-Württemberger trinkt Bodensee-Wasser. Und das ist gut so – und das soll gut bleiben.“, so Minister Thomas Strobl weiter.
Mit den vier Standorten in Friedrichshafen, Konstanz, Radolfzell und Überlingen wird zudem eine optimale Abdeckung des Bodensees im Schadensfall erreicht. Sie erhalten bedarfsorientiert Unterstützung von den Wehren der Uferregionen, von den Hilfsorganisationen und vor allem von der Wasserschutzpolizei.
Die nun vollständig ausgelieferten Boote sind das Ergebnis einer im Jahr 2015 begonnenen Konzeptions- und Planungsphase einer Arbeitsgruppe unter Leitung des Landratsamtes Bodenseekreis und unter Beteiligung von Fachleuten der Feuerwehren der Ölwehrstandorte Friedrichshafen, Konstanz, Überlingen und Radolfzell.
„Der Bodensee ist ein attraktiver Lebensraum für die Anwohner und ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen. So konnten die Bodensee-Schifffahrtsbetriebe im letzten Jahr auf ein Passagieraufkommen von 2,1 Millionen Menschen zurückschauen. Dieses einmalige Ökosystem in einem intakten Zustand zu halten, ist allen Anrainerstaaten ein großes Anliegen. Mein Dank gilt daher auch denjenigen, die in der Öl- und Schadenswehr im Einsatz sind, und allen, die sich Tag und Nacht in den Freiwilligen Feuerwehren engagieren“, so Minister Thomas Strobl.
Schutz des Bodensees
Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz haben sich im Jahr 1960 im Übereinkommen über den Schutz des Bodensees verpflichtet darauf hinzuwirken, dass der Bodensee vor Verunreinigungen geschützt wird.
Zur Umsetzung des Übereinkommens wurde die Öl- und Schadenswehr Bodensee ins Leben gerufen. Diese hat folgende Aufgaben:
Die Bekämpfung von Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen aller Art auf dem Bodensee, soweit dies mit den zur Verfügung stehenden Mitteln möglich ist.
Den Schutz der ökologisch wertvollen Uferbereiche, insbesondere der Flachwasserzonen, vor dem Eindringen von wassergefährdenden Stoffen und die Verhinderung ihrer mechanischen Zerstörung.
Die Amtshilfe und Unterstützung auf dem Bodensee für andere Stellen (zum Beispiel Polizei, Gewässerdirektion).
Die Aufgabe wurde den Landratsämtern Konstanz und Bodenseekreis übertragen, die konkrete Abwicklung übernehmen die Feuerwehren Konstanz, Radolfzell, Überlingen und Friedrichshafen. Das Land erstattet hierfür die notwendigen Ausgaben.