Vorarlbergs Tourismus mit starker Sommerbilanz
(Bregenz) Die Tourismusbranche in Vorarlberg blickt auf eine sehr erfolgreiche Sommersaison zurück. Von Mai bis Oktober 2019 haben über 1,28 Millionen Urlaubsgäste gut 4,18 Millionen Übernachtungen gebucht, das sind um 3,1 Prozent mehr Gästeankünfte und um 3,9 Prozent mehr Nächtigungen als im Sommer des Vorjahres. So lautet das vorläufige Ergebnis im aktuellen Bericht der Landesstelle für Statistik, der im Landhaus Bregenz von Landesrat Christian Gantner und Tourismusdirektor Christian Schützinger präsentiert wurde. Beide sehen darin einen weiteren Schritt in der erfreulichen Entwicklung Vorarlbergs zur attraktiven Ganzjahresdestination.
„Die vorliegenden Zahlen sind die erneute Bestätigung, dass Vorarlberg längst nicht mehr als reines Winterurlaubsland gilt. Die Schönheit der Landschaft, vielfältige Kultur- und Freizeitangebote, die hohe Qualität von Unterkunft und Gastronomie sowie die Gastfreundschaft machen unser Land ganzjährig zu einem attraktiven Ziel für Gäste aus aller Welt“, so Landesrat Gantner. Dass die Sommersaison 2019 jene des Vorjahres nochmals getoppt hat, müsse auch vor dem Hintergrund der Weltgymnaestrada gesehen werden, das ändere aber nichts an der positiven Gesamtentwicklung. „Auch ohne das dadurch erzielte Plus im Juli reiht sich der heurige Sommer unter die Spitzensaisonen der vergangenen Jahre“, sagte Gantner.
Maßgeblich trägt zum guten Saisonergebnis die stabile Nachfrage in den nahen Hauptmärkten des Vorarlberger Tourismus bei, das sind vor allem der süddeutsche und Ostschweizer Raum, erklärte Tourismusdirektor Schützinger. 60 Prozent sind Stammgäste – eine außergewöhnlich hohe Quote. Schützinger beschrieb einen Wandel im alpenländischen Tourismus seit den 1990er-Jahren, wo der klassische ein- bis zweiwöchige Ferientourismus immer mehr durch Kurzaufenthalte abgelöst wurde. Dafür sei es in Vorarlberg gelungen, vor allem auch in den Nebensaisonzeiten zuzulegen.
Landesrat Gantner unterstrich die Bedeutung des Tourismus als Arbeitgeber in den Bergregionen und Talschaften sowie als Wertschöpfungsquelle. Als Querschnittsmaterie sei die Vernetzung mit anderen Bereichen – Raumplanung, Landwirtschaft, Mobilität usw. – von wesentlicher Bedeutung. Das Land stellt zur Stärkung der Tourismusregionen jährlich rund 2,4 Millionen Euro zur Verfügung, um Produktentwicklung, Markenarbeit und Marketingmaßnahmen zu unterstützen und die regionalen Strategien mit den Werten der Tourismusstrategie 2020 abzustimmen. Als ein Leuchtturmprojekt für die Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte hob Gantner die neue Tourismusschule GASCHT hervor, die sich im dritten Jahr der Umsetzung mit aktuell 170 Schülerinnen und Schülern befindet. Der geplante Schulneubau in Hohenems in Verschränkung mit dem bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum sei „eine Weichenstellung, um die Zukunftszwillinge Tourismus und Landwirtschaft zusammenzuführen“, sagte Landesrat Gantner.