Arbeitsmarkt im Überblick
(Lörrach/Waldshut-Tiengen) Im Dreiländereck waren im Mai 9863 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 683 Personen mehr als im April. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,4 Prozent und damit über der Arbeitslosenquote des Landes Baden-Württemberg (4,3 Prozent).
„Normalerweise boomt unser Arbeitsmarkt im Frühling, doch dieses Jahr gibt es diese saisonalen Effekte nicht. Corona hat auch unsere Wirtschaft gerade im Bereich Tourismus, Gastronomie und Handel nahezu zum Erliegen gebracht. Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir 40 Prozent mehr Menschen in Arbeitslosigkeit“, erklärt Horst Eckert, Leiter der Lörracher Arbeitsagentur die aktuelle Situation. Zwar greift das Instrument Kurzarbeit, es werden weniger Menschen entlassen, jedoch kaum Arbeitskräfte gesucht und eingestellt. Deshalb bleibt die Arbeitslosigkeit hoch.
„Der Höhepunkt der Kurzarbeit wurde bereits im April erreicht. Zwar wurden auch in diesem Berichtsmonat weitere 307 Anzeigen für rund 3200 Menschen eingereicht, das ist aber kein Vergleich mehr zu dem Ansturm aus dem letzten Monat. Immerhin zieht die Nachfrage nach Arbeitskräften etwas an, im Vergleich zum Vormonat meldeten uns regionale Unternehmen doppelt so viele Stellen, das ist ein gutes Zeichen“, so Eckert.
Kurzarbeit
Seit März 2020 haben 4227 Betriebe im Agenturbezirk Kurzarbeit angezeigt. Im Vorjahreszeitraum waren es unter 10. Die Zahl der Beschäftigten, für welche seit März Kurzarbeit angezeigt wurde, beläuft sich auf 49549 Personen. Im Vorjahreszeitraum waren es 215.
Bei der Bewertung ist wichtig, dass die Zahlen der Anzeige einen maximal möglichen Kurzarbeitsrahmen abbilden, jedoch noch nichts über die tatsächliche Inanspruchnahme von Kurzarbeit aussagen. Dazu sind Aussagen erst möglich, sobald die Arbeitgeber die Anträge auf Abrechnungen vorgelegt haben und diese bearbeitet sind.
Wie hoch die Zahl all jener Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sein wird, die tatsächlich KUG in Anspruch nehmen werden, wird sich jedoch erst dann abzeichnen, wenn die Betriebe ihre Abrechnungen bei den Arbeitsagenturen eingereicht haben werden.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach beträgt 4,4 Prozent.
Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei 4,8 Prozent. Im Landkreis Waldshut liegt dieser bei 3,9 Prozent.
Arbeitslosigkeit allgemein
Im Berichtsmonat wurden bei der Agentur für Arbeit Lörrach, dem Jobcenter Landkreis Lörrach und dem Jobcenter Landkreis Waldshut 9863 Arbeitslose gezählt. Dies sind 683 Personen mehr als im Vormonat und 2954 (plus 42,8 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.
Im Kreis Lörrach waren am Monatsende 6183 (plus 422 zum Vormonat) und im Kreis Waldshut 3680 (plus 261 zum Vormonat) Arbeitslose gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosigkeit im Landkreis Lörrach um 1890 gemeldete Personen und im Landkreis Waldshut um 1064 arbeitslos gemeldete Personen zu.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Die Arbeitslosigkeit kann nach der Art des Leistungsanspruches bzw. nach der zuständigen Stelle unterschieden werden. Für 2577 Arbeitslose im Bereich des Sozialgesetzbuchs II ist im Landkreis Lörrach das Jobcenter Lörrach zuständig; im Landkreis Waldshut wird dieser Personenkreis (1373) durch das Jobcenter Landkreis Waldshut betreut. 5913 Arbeitslose, welche in der Regel Arbeitslosengeld I erhalten (Rechtskreis Sozialgesetzbuch III), werden durch die Agentur für Arbeit in den Landkreisen Lörrach und Waldshut betreut.
Dynamik auf dem Arbeitsmarkt
Im Mai meldeten sich 1849 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1165 Personen ihre Arbeitslosigkeit.
Kräftenachfrage
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Lörrach waren im Mai 2139 Stellenangebote registriert. Im Berichtsmonat wurden 513 neue Arbeitsstellen gemeldet, 270 Stellen mehr als im April.