Spatenstich für eine zeitgemässe Flaniermeile
(Basel) Der Kanton Basel-Stadt, IWB und Pro Innerstadt Basel gaben heute den offiziellen Startschuss für die Erneuerung der Freien Strasse und der angrenzenden Gassen. Im Beisein von Regierungsrat Hans-Peter Wessels startete die erste von insgesamt fünf Bauetappen. Ende 2023 soll die neue Freie Strasse auf der ganzen Länge zum Geniessen, Flanieren, Wohnen, Arbeiten und Verweilen einladen.
Tiefbauamt und IWB erneuern ab heute Montag, 3. August 2020 die Freie Strasse sowie die Rüden-, Streit-, Kaufhaus- und Barfüssergasse. Die erste Bauetappe liegt zwischen Bankverein und Bäumleingasse. Regierungsrat Hans-Peter Wessels, Vorsteher des Bau- und Verkehrsdepartements, Mathias F. Böhm, Geschäftsführer Pro Innerstadt Basel, und Markus Balmer, Leiter Vertrieb IWB, griffen anlässlich des offiziellen Spatenstichs zu Pickel und Schaufel. Die Bauarbeiten folgen dem Motto „unseri Freii Stroos“, entsprechend sind auch die Baustellengitter und Baustellenbrücken gestaltet. Tiefbauamt, IWB und Pro Innerstadt Basel werden während der Bauarbeiten immer wieder kleinere Events im Umfeld der Baustelle veranstalten. Bodenkleber in der Freien Strasse erzählen Hintergründe zu den (noch) verborgenen, unterirdischen Leitungen sowie zur Geschichte der Strasse.
Bauarbeiten in fünf Etappen
Damit die einzelnen Geschäfte so kurz wie möglich direkt betroffen sind, teilen sich die Arbeiten in fünf Etappen auf. Insgesamt dauern die Arbeiten bis Ende 2023. Während des Weihnachtsverkaufs und der Fasnacht pausieren die Bauarbeiten jeweils. Die Leitungsarbeiten der ersten Bauetappe enden rechtzeitig zum diesjährigen Weihnachtsverkauf. Anfang 2021 wird der erste Abschnitt zwischen Bankverein und Bäumleingasse mit durchgehenden Platten aus Quarzsandstein versehen. Das Bauprogramm ist eng getaktet, weshalb kleinere Arbeiten der 2. Bauetappe vorgezogen werden. So wird zum Beispiel bereits ab den kommenden Wochen mit dem Aushub für die neue Fernwärmeleitung begonnen, zudem wird die Verschiebung des Dreizackbrunnens am Fusse des Münsterbergs vorbereitet.
Basels neue Flaniermeile(n)
In der Freien Strasse, der Streit- und Rüdengasse entsteht eine grosszügige Flaniermeile: Alle Trottoirränder fallen weg, durchgehende Platten aus Quarzsandstein laden ein zum ungehinderten Schlendern auf der ganzen Strassenbreite. Grosszügige Flächen können auf ganz unterschiedliche Weise genutzt werden, sei es für Strassencafés, für das tägliche Anliefern von Waren oder für Veranstaltungen wie die Fasnacht. Die Strassenränder der Kaufhaus- und Barfüssergasse werden mit geschliffenen Rheinwacken gepflästert. Um den historischen Charme der Barfüsserkirche zu betonen, erhält der untere Teil der Barfüssergasse eine durchgehende Pflästerung.
Der Dreizackbrunnen am Fusse des Münsterbergs wird in Anlehnung an seine historische Position um einige Meter in Richtung Freie Strasse versetzt. Er wird zum Mittelpunkt der dortigen Aufweitung. Der Baum bei der Bäumleingasse rückt ebenfalls in eine prominentere Position in der Freien Strasse – er wird vom „Strassen-“ zum „Platzbaum“. In der unteren Freien Strasse bei der Rüdengasse bietet künftig ein neuer Trinkbrunnen Erfrischung. Im Zuge der Arbeiten wird auch die bereits vom Grossen Rat beschlossene Polleranlage oben an der Freien Strasse realisiert.
Meilenstein für Basels Energiezukunft
Seit Herbst 2017 erlaubt das Basler Energiegesetz den Ersatz von Öl oder Gasheizungen nur noch in Ausnahmen. Das Resultat dieser Regelung ist der Umbau der Basler Wärmeversorgung: Der Umstieg vom fossilen Gas zur klimafreundlichen Fernwärme. Die Freie Strasse stellt hierbei einen Meilenstein dar: Sie ist die erste Strasse Basels, in der IWB von der bisherigen Gas- auf eine Versorgung mit Fernwärme umstellt. In den vergangenen Monaten konnte IWB allen Eigentümerinnen und Eigentümern der bisher mit Gas oder Öl beheizten Liegenschaften im Bauperimeter eine klimafreundliche Alternative anbieten. Künftig wird keine der Liegenschaften in der Freien Strasse sowie in der Rüden-, Streit-, Kaufhaus- und Barfüssergasse mehr fossile Energieträger nutzen.