Immobilien bleiben teuer
(Freiburg) Ob Wohnquartier oder Hotelprojekt – wer investiert, braucht hochwertige Daten. Nur mit ihnen können alle Beteiligten seriös planen. Der Immobilienmarktbericht des Gutachterausschusses, der nun vorliegt, liefert dafür eine zuverlässige Datenbasis. Er zeigt, was Immobilien und Grundstücke in Freiburg wert sind und macht den Markt transparent. Bürgermeister Stefan Breiter betont: „Die aktuellen Zahlen belegen, dass Freiburg weiterhin zu den attraktivsten Wohnlagen Deutschlands zählt. Eine Marktberuhigung ist nicht in Sicht.
Im vergangenen Jahr hat der Gutachterausschuss 2.267 Kaufverträge registriert. Im Vergleich zu den Vorjahren bedeutet das eine leichte Abnahme (2018: 2.438 Kaufverträge, 2017: 2.368). Bei anhaltend starker Nachfrage sind die Preise bei einzelnen Teilmärkten weiter angestiegen.
Im Jahr 2019 wurden 32 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser gehandelt, davon 22 allein in Tiengen. Der durchschnittliche Kaufpreis betrug dabei 735 Euro pro Quadratmeter. In der Stadt (ohne Tuniberg-Gemeinden und Hochdorf) gab es lediglich zwei Verkäufe.
Bei Bauplätzen für eine mehrgeschossige Bauweise mit und ohne gewerblichen Anteil hat der Gutachterausschuss sieben (Vorjahr 10) Kauffälle verzeichnet. Die Plätze liegen in Brühl, Ebnet, Haslach, Herdern, St. Georgen und Hochdorf. Der durchschnittliche Kaufpreis lag bei 1.129 Euro/qm (Vorjahr 1.647 Euro/qm) Grundstücksfläche.
Im Neubau wurden bei Einfamilienhäusern (Reihenendhäuser, Reihenmittelhäuser, Doppelhaushälften) sieben Kauffälle registriert.
Gebrauchte Reihenendhäuser und Doppelhaushälften (ca. 155 qm Wohnfläche, 380 qm Grundstück) lagen bei rund 566.000 Euro, also 3.860 Euro/qm Wohnfläche, bei 33 ausgewerteten Kauffällen.
Freistehende gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser haben bei 530 qm Grundstücksgröße und 160 qm Wohnfläche durchschnittlich rund 643.000 Euro gekostet. Das sind rund 4.100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, bei 32 ausgewerteten Kauffällen.
Bei Villen lag der Quadratmeterpreis pro Wohnfläche bei rund 6.600 Euro. Die „durchschnittliche“ Villa kostete 1,4 Millionen Euro bei 950 qm Grundstücksfläche und 225 qm Wohnfläche. Ausgewertet wurden 15 Kauffälle.
Im Jahr 2019 wurden 189 (2018: 164) Ein- und Zweifamilien- und 86 (2018: 89) Mehrfamilien-Häuser verkauft. Unter den 259 veräußerten Neubauwohnungen waren 25 Wohnungen für Studierende im Volleigentum (2018: 15) und 19 Wohnungen studentischer Nutzung im Erbbaurecht. Der durchschnittliche Kaufpreis je Quadratmeter Wohnfläche im Erstverkauf lag bei 5.549 Euro (2018: 5.314 Euro), wobei die Durchschnittswerte stark vom Stadtteil abhängen. Bei Studentenwohnungen im Volleigentum lagen sie bei rund 7.000 Euro (2018: 5.000 Euro) pro Quadratmeter Wohnfläche; bei studentischem Wohnen im Erbbaurecht lagen sie bei 5.700 Euro/qm Wohnfläche.
Während 2012 im Erstverkauf noch 38 Prozent der Käufe bis zu einem Wert von 3.500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche veräußert wurden, gab es seit 2016 keinen einzigen Verkauf mehr in diesem Segment. Nur noch etwa die Hälfte der Verkäufe (48 Prozent) lag 2019 in der Spanne von 4.501 bis 6.000 Euro/qm Wohnfläche; 2018 waren es noch 82 Prozent. Im Segment über 7.000 Euro/qm lagen bereits 21 Prozent aller Kauffälle; 2018 waren es erst 6 Prozent.
Im Wiederverkauf, also bei gebrauchten Wohnungen, wurden durchschnittlich 4.000 Euro (2018: 3.800, 2017: 3.600) je qm Wohnfläche erzielt, auch hier mit großen Unterschieden zwischen den Stadtteilen. 2012 lagen 36 Prozent der Verkäufe unter 2.000 Euro/qm, 2019 nur noch 2 Prozent. Dafür lag 2019 bei 8 Prozent der Verkäufe der Quadratmeterpreis über 5.500 Euro.
Der Immobilienmarktbericht 2019 des Gutachterausschusses für die Ermittlung von Grundstückswerten in Freiburg umfasst 97 Seiten und enthält aktuelle Daten zu allen wesentlichen Teilmärkten. Er kostet 40 Euro plus Versandkosten und kann ab sofort unter gutachterausschuss@stadt.freiburg.de bestellt werden. Der Ausschuss ist im Vermessungsamt angesiedelt und erteilt Auskünfte (Immobilienmarktberichte, Bodenrichtwerte, Wertermittlung, Kaufpreissammlung) unter Tel. 0761/201-4234.