Freude über Goldzertifikat
(Staufen) Bioland-Geschäftsführer Christian Eichert überreichte jüngst den Inhabern des Bio-Restaurants und Hotels „Am Felsenkeller“ in Staufen im Breisgau das Bioland-Goldzertifikat. Der Verband zeichnet damit Gastro-Betriebe aus, bei denen fast ausschließlich Bio-Lebensmittel auf der Speisekarte stehen.
Gäste des langjährigen Bioland-Partners „Am Felsenkeller“ in Staufen bekommen überwiegend Produkte serviert, die aus ökologisch-kontrolliertem Bioland- Anbau stammen. Lebensmittel, die Inhaber Konrad Ortlieb verarbeitet, haben keine Rückstände von chemisch-synthetischen Pestiziden, dafür mehr wertvolle Nährstoffe, wie beispielsweise Omega-3-Fettsäuren in der Milch oder sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien und Phenole. Gäste, die den Rehbraten aus Münstertaler Jagd oder den Schwarzwälder Räuchertofu mit gebratenem Chicorée bestellen, genießen vollwertige Lebensmittel nach Philosophie des Hauses: „Bio schmeckt besser, riecht besser, sieht besser aus.“
Gastronom Ortlieb legt bei der Auswahl seiner Produkte dabei nicht nur großen Wert auf biologischen Anbau, sondern auch auf den Bezug aus der Region. Lebensmittel, die im Familienbetrieb auf den Tisch kommen, stammen ausschließlich aus nächster Umgebung. Dabei kennen die Ortliebs jeden ihrer Produzenten persönlich und pflegen enge Kontakte zu ihnen. „Es ist uns wichtig zu wissen, woher die Lebensmittel kommen, die wir unseren Gästen servieren. Dafür nehmen wir uns viel Zeit für Besuch der jeweiligen Erzeugerbetriebe unserer Partner. Dabei beeindruckt uns immer wieder, mit welcher Engagement und welcher Überzeugung die Landwirtinnen und Landwirte auf ihren Höfen im Einklang mit der Natur wirtschaften – eine Leidenschaft, die wir mit ihnen teilen und gerne an unsere Gäste weitergeben.“ , so Ortlieb.
Durch die engen Partnerschaften, die die Gastronomen zu ihren Lieferanten pflegen, sichern sie den Landwirtinnen und Landwirten ein auskömmliches Einkommen zu und übernehmen damit nicht nur für ihre Lieferanten Verantwortung, sondern auch für die Region. Der Familienbetrieb liegt in einer der neun Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg, mit denen das Land die ökologische Landwirtschaft im Ländle fördern will, um der weiterhin kontinuierlich wachsenden Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln gerecht werden zu können.
Gastronom Ortlieb unterstützt die Region auch dadurch, dass bei ihm nur das auf dem Teller landet, was gerade Saison hat – und hält so für die Gäste einige kulinarische Überraschungen bereit. Nicht zuletzt dadurch hat sich der Betrieb, der seit 1989 von Familie Ortlieb geführt und seit zehn Jahren Bioland- zertifiziert ist, eine große Stammkundschaft aufgebaut – auch viele Bioländer sind hier oft und gerne zu Gast und pflegen im „Felsenkeller“ ihr reges Netzwerk.
Bioland-Geschäftsführer Dr. Christian Eichert zeigt sich bei der Verleihung des Goldzertifikats vom beispielhaften Einsatz mit welchem die Gastronomen ihren Familienbetrieb führen, begeistert: „Immer mehr Verbraucher setzen sich kritisch mit der Herkunft ihrer Lebensmittel auseinander – und mit deren Nachhaltigkeitswirkung. Dabei schätzen sie beim Beziehen ihrer Lebensmittel kurze Anfahrtswege und das Wissen um die Herkunft der Lebensmittel. Ein Bedürfnis, dem die Ortliebs in ihrem Betrieb mit großem Engagement nachkommen.“
Eichert verwies dabei auch auf das große Potenzial, dass die Außer-Haus-Verpflegung als Absatzmarkt für biologische Lebensmittel noch bereit hält: „Wir setzen uns für die Beförderung des Einsatzes von Bio-Produkten in der Außer-Haus-Verpflegung ein und fordern, dass öffentliche Gemeinschaftsverpflegung mit einem höheren Bio-Anteil als gutes Beispiel vorangeht. Dabei bieten beispielsweise Kantinen zahlreiche Möglichkeiten, um den Absatz von Bio-Produkten zu steigen und die ökologische Ernährung zu befördern“, so Eichert.
Laut aktuellen Ernährungsreport des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft essen rund 75% der Deutschen mindestens einmal in der Woche außer Haus.
„Unser Nachbarland Dänemark zeigt, wie es geht. So wurde beispielsweise in Kopenhagen ein Bio-Anteil von 90 Prozent in allen öffentlichen Einrichtungen nahezu kostenneutral erreicht und damit eine nachhaltigere, schmackhaftere und gesündere Ernährung realisiert. Auch wir im Ländle können die Chance im Bereich des Bio-Außer-Haus-Marktes nutzen – wenn die Landesregierung sich an einen verbindlichen „Fahrplan“ hält, mit welchem die gültigen Vorgaben zur Verwendung von Bio-Produkten in den landeseigenen Kantinen umgesetzt werden.“, so Eichert abschließend.