05.03.2020 12:20

Gemeinden haben im Schnitt knapp 4 800 Einwohner

(Hartheim) In den 1 101 Gemeinden Baden-Württembergs lebten am 30. September 2019 rund 11,1 Mill. Einwohner, davon 9,02 Mill. in den 35 Landkreisen und 2,08 Mill. in den 9 Stadtkreisen des Landes.

Die Spannweite bei den Einwohnerzahlen der Städte und Gemeinden reicht von knapp 100 (Böllen im Landkreis Lörrach) bis ca. 636 000 (Landeshauptstadt Stuttgart). Im Durchschnitt leben in einer baden-württembergischen Kommune 4 793 Personen. Damit repräsentiert derzeit die Gemeinde Hartheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald – was die Einwohnerzahl angeht – die »Durchschnittsgemeinde« des Landes, so das Statistische Landesamt.

Die Verteilung der Bevölkerung auf die Gemeinden nach ihrer Größe ist sehr unterschiedlich: Obwohl gut die Hälfte der 1 101 Gemeinden des Landes weniger als 5 000 Einwohner hat, lebt lediglich jeder siebte Baden-Württemberger in einer dieser Kommunen. Immerhin knapp ein Drittel der Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger hat nach Angaben des Statistischen Landesamtes seinen Hauptwohnsitz in einer der 95 Städte mit zwischen 20 000 und 100 000 Einwohnern.

Annähernd jeder fünfte Baden-Württemberger lebt in einer der neun Großstädte des Landes mit mehr als 100 000 Einwohnern. Bei den ausländischen Staatsangehörigen sind es sogar über ein Viertel, da diese überdurchschnittlich oft in der Nähe der Arbeitsplatzzentren und damit in den größeren Städten leben.

Die Größenstruktur der Gemeinden unterscheidet sich innerhalb des Landes zum Teil beträchtlich: Mit Abstand am größten sind die Kommunen im Landkreis Karlsruhe: Dort haben die Städte und Gemeinden durchschnittlich 12 565 Einwohner1. Die wenigsten Einwohner haben die Kommunen im Landkreis Tuttlingen: Im Durchschnitt leben dort lediglich 1 780 Einwohner in einer Gemeinde. In 10 der 35 Gemeinden dieses Landkreises liegt die Einwohnerzahl sogar jeweils unter 1 000 Personen. Dagegen gibt es in 22 der 35 Landkreise des Landes überhaupt keine Gemeinden, die weniger als 1 000 Einwohner haben.

Die regional unterschiedliche Größenstruktur der Gemeinden in Baden-Württemberg ist zum einen historisch bedingt. Zum anderen haben vor allem aber auch die Gemeindegebietsreform zu Beginn der 1970er-Jahre sowie die unterschiedliche Dynamik in der Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zur heutigen regionalen Gemeindegrößenstruktur beigetragen.

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Als Maß für die durchschnittliche Einwohnerzahl wurde der so genannte Median zugrunde gelegt, weil beim arithmetischen Mittel „Ausreißer“ (hier: eine sehr große Gemeinde in einem Landkreis) zu Verzerrungen geführt hätten. Bei diesem Maß werden die Daten (hier: die Einwohnerzahlen der Gemeinden eines Kreises) nach ihrer Größe sortiert. Der Median ist dann der zentrale Wert, so dass im vorliegenden Fall die Hälfte der Gemeinden eines Kreises weniger, die andere Hälfte mehr Einwohner hat. Bei einer geraden Anzahl von Werten ergibt sich der Median als Durchschnitt der beiden zentrale Werte.