Freude über Heimatmedaille
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer hat diese Woche die Heimatmedaille des Landes Baden-Württemberg an Monika Stecher-Bartscher aus Ohlsbach (Ortenaukreis) und Peter Kalchthaler aus Freiburg verliehen. Den Schülerpreis des Landespreises für Heimatforschung erhielten Sidonie Hahlbrock, Adelheid Prinz und Simon Buchgeister vom Kolleg St. Sebastian in Stegen. Mit den Auszeichnungen ehrt die Landesregierung Persönlichkeiten, die sich ehrenamtlich entweder um die Heimatpflege oder die Heimatgeschichtsforschung verdient gemacht haben.
„In einem besonderen Jahr wie 2020, in dem viele Menschen Bezugspunkte und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit suchen, wird uns wieder bewusst, welche große Bedeutung Heimat für die Menschen hat. Heimat ist dabei kein musealer Gegenstand. Heimat wird gelebt – und erforscht. Wenn sich Bürgerinnen und Bürger aktiv in das gesellschaftliche Leben einbringen, dann ist das auch gelebte Demokratie. Ganz besonders freue ich mich über die engagierte Forschungsarbeit der drei Schülerpreisträger Sidonie Hahlbrock, Adelheid Prinz und Simon Buchgeister“, teilte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer mit.
Die traditionelle Verleihung der Auszeichnungen im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg musste Corona-bedingt ausfallen. Deshalb fand die Übergabe der Preise in kleiner Runde im Regierungspräsidium in Freiburg statt. „Die Auseinandersetzung mit der Geschichte unserer Heimat und die Pflege unseres Brauchtums tragen zur regionalen Identität und zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Unsere diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger haben mit ihrem ehrenamtlichen Engagement Verantwortung für die Gemeinschaft übernommen und sind damit Vorbilder für viele andere Menschen in ihrem Umfeld“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer
Monika Stecher-Bartscher aus Ohlsbach wurde für ihr langjähriges Engagement in der Trachtengruppe Ohlsbach ausgezeichnet. Sie ist seit Gründung des Vereins 1984 bis heute Vorsitzende und organisiert unter anderem Auftritte mit Volksliedersingen und Volkstänzen. Zudem war sie jahrelang im Verein Ohlsbacher Frauen Aktiv, in der Dorfhelferinnenstation Ohlsbach-Berghaupten-Ortenberg und im Verein Seniorenhilfe PLUS engagiert und hat damit einen wertvollen Beitrag für ein solidarisches Zusammenleben erbracht.
Peter Kalchthaler aus Freiburg erhielt die Auszeichnung für sein langjähriges Engagement für die Brauchtumspflege und die lokale Geschichtsforschung. Er engagiert sich im Präsidium des Freiburger Münsterbauvereins, als Geschäftsführer des Kuratoriums Freiburger Schlossberg sowie im Verein „auf den Spuren der Habsburger“ und im Vorstand des Fördervereins Freiburger Fasnetmuseum. Von Kindesbeinen ist er zudem in der Fasnacht aktiv, wo er als „Magister Bertold Schwarz“ aus der Bütt die Stadtpolitik kommentiert.
Sidonie Hahlbrock, Adelheid Prinz und Simon Buchgeister von der Geschichtswerkstatt des Kollegs St. Sebastian in Stegen haben sich mit dem Schicksal von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern im Dreisamtal befasst. Für die Arbeit „Hitlers Sklaven: Zwangsarbeit im Dreisamtal während des Zweiten Weltkrieges“ haben sie, betreut von ihrem Geschichtslehrer Claudius Heitz, Akten in Gemeindearchiven sowie im Staatsarchiv gesichtet und mit Zeitzeugen gesprochen.