Mundenhof weiter beliebt
(Freiburg) Der Mundenhof bleibt ein Phänomen. Hier dösen keine Löwen, trompeten keine Elefanten, recken keine Giraffen ihre Hälse. Stattdessen sieht man ungekämmte Haustiere in ihrem Element. Es gibt keine Event-Gehege mit Hautnah-Feeling, sondern artgerechte Tierhaltung, bei der manch ein Tier nur aus der Mitteldistanz zu sehen ist. Trotzdem rennt das Publikum den Kamelen, Ziegen und Buntmardern die Bude ein.
Auf einer Pressekonferenz haben Forstamtsleiterin Nicole Schmalfuß und das Leitungs-Duo des Mundenhofs, Susanne Eckert und Birte Boxler, heute vor Ort die Jahresbilanz 2019 vorgestellt. Dabei gaben sie bekannt, dass im vergangenen Jahr rund 382.000 Besucherinnen und Besucher Freiburgs Tier-Natur-Erlebnispark beehrt haben. Das reicht nahe heran an die Rekordwerte der Vorjahre. Im Überblick:
Besucherzahlen auf dem Mundenhof: 2019 382.000 2018 391.000 2017 389.000 2016 360.000 2015 369.000 2014 364.000 2013 297.000 2012 302.000 2011 300.000
Auf der heutigen Pressekonferenz kam auch zur Sprache, was in diesem Jahr auf den Mundenhof und sein Publikum zukommt:
Baumaßnahmen: Zwar steht 2020 keine Großbaustelle im Gehege an, trotzdem geht es an vielen Stellen auf dem Mundenhof weiter voran. Unter anderem wird die Krankenstation weiter entwickelt, der Kral bei den Schafen und Ziegen ausgebaut, der Zaun für die Bisons erhöht und ein Biotop für Zauneidechsen angelegt. Dagegen erfüllte sich 2019 mit den neuen, erweiterten Toiletten inkl. einer Toilette für alle ein lange gehegter Wunsch vieler Mundenhof-Gäste. Außerdem wurde 2019 das Buntmardergehege fertig gestellt und am 20. Dezember eröffnet; der Gibbonstall nach jahrelangem Tauziehen vergrößert und erhöht; der Rohbau für den Yakstall fertiggestellt und ein Waschbecken bei den Kamelen installiert.
Buntmarder: Manja und Valerian sind wie erhofft die neuen Lieblinge des Publikums. Siehe angehängte PM vom Dezember und September 2019.
Herbstfest: Auch der Mundenhof beteiligt sich am Stadtjubiläum. Zum Abschluss der Aktionswoche „Nachhaltigkeit (er)leben“ im Rahmen des Stadtjubiläums findet auf dem Mundenhof ein großes Fest mit Akteuren der Bildung für nachhaltige Entwicklung statt. Es gibt Kürbisschnitzen und herbstliche Basteleien, Aktionen zum Mitmachen und Stände zum Informieren. Das Fest, das traditionell zusammen mit der Fördergemeinschaft veranstaltet wird, erhält nun weitere Kooperationspartner wie Abenteuerspielplatz, Kinderabenteuerhof, Planetarium, Waldhaus, den Verein Solare Zukunft und die Ökostation.
Hofwirtschaft: Durch die neue Essensausgabe und den Einbau einer Spülküche wurde 2019 eine lange erwartete Verbesserung erreicht. Trotzdem kommt die Hofwirtschaft an den beliebtesten Tagen der Nachfrage kaum hinterher, und der neue Eisverkauf zieht weitere Besucher an.
KonTiKi (Kontakt Tier Kind): Dank guter Pflege werden manche KonTiKi-Tiere uralt. Immer noch leben Anjou, eine über 20-jährige Alpaka-Stute, und Hauseselin Rosi, deren genaues Alter niemand kennt, die aber noch älter ist als Anjou. Leider musste 2019 der beliebte Schwarzwälder-Wallach Merlin eingeschläfert werden. Die Zahl der Schulklassen, die vormittags kommen, ist unverändert hoch, die Zahl der KonTiKi-Kinder am Nachmittag hat inzwischen eine leicht rückläufige Tendenz. Vor sechs Wochen wurde wieder das Krippenspiel aufgeführt. Es ist nicht nur bei den Zuschauer sondern auch bei den Mitwirkenden überaus beliebt.
Personal: Seit Jahren wächst der Mundenhof kontinuierlich und steht weiter vor großen Herausforderungen und Veränderungen. Bei 50 Gebäuden ist der Unterhaltungsaufwand groß, und nachdem der jahrelange Investitionsstau allmählich aufgearbeitet wurde, ist das Ertüchtigen der Infrastruktur jetzt in vollem Gange. Auch die
3
Erweiterung des Mundenhofes wird vorangebracht, und angesichts der gestiegenen Besucher/innenzahlen, der Bauprojekte und der Planungen stößt die derzeitige Personalausstattung an ihre Grenzen.
Tierbestand: Im März 2019 wurde bei den Straußen Hahn Henry eingeschläfert. Wenig später hielten Straußenhenne Ruby und der neue Straußenhahn Ikarus Einzug auf dem Mundenhof – und haben im selben Jahr schon ein Küken großgezogen. Im April brachte Hinterwälder-Kuh Dora ein gesundes Stierkalb zur Welt. Fast zur selben Zeit gab es auch Nachwuchs bei den WatussiRindern – ein schönes, geschecktes Kuhkalb, dass im Juni leider wegen einer seltenen Gaumenspalte eingeschläfert werden muss. Die Bestandsverjüngung bei den Yaks zeigt schon ihre Wirkung, 2010 wurden drei Kälber geboren. Nachdem die Lamas Arica und Maya gestorben sind, wurden 2019 erstmals seit vielen Jahren zwei kräftige Lamahengste geboren. Bei den Ziegen ist am 19. Februar ein junger Burenziegenbock nach Fütterung durch Besucher gestorben. Im Mai traf ein neuer Bock ein. Die Kaschmirziegen konnten auch 2019 viel Kindersegen melden. Diesmal wurden 14 Jungtiere geboren. Beim Damwild ist am 8. Mai ein neuer, junger Hirsch eingetroffen. Und dann kamen natürlich noch die beiden Buntmarder – zuerst am 17. September Frau Manja aus dem Tierpark Berlin, dann am 18. Dezember Herr Valerian aus Jerusalem.
Auch das noch: Im vergangenen Jahr ist ein Storchennest abgestürzt. Tiere kamen dabei nicht zu Schaden. Der Vorfall bewies aber: Nicht alle Störche halten sich an die örtlichen Bauvorschriften.