Apfelsaison eröffnet
(Immenstaad) „Äpfel stehen am Bodensee nicht nur für Tradition, sie sind Kulturgut und prägen die Arbeit und die Lebensart vieler Menschen hier am See. Sowohl globalisierte Agrarmärkte als auch ein beschleunigter Klimawandel stellen die Landwirtschaft und vor allem auch den Obstbau vor existenzielle Herausforderungen. Auf gewohnt hohem Qualitätsniveau ausreichende Mengen zu erzeugen und zu befriedigenden Preisen für die Erzeuger an den Markt zu bringen, wird unter diesen Umständen zunehmend schwieriger“, sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch, anlässlich der Bodensee-Apfelsaisoneröffnung am Freitag (6. September) in Immenstaad-Kippenhausen.
„Die Regionalkampagne ‚Natürlich. VON DAHEIM‘ soll den Wert und die Vielfalt regionaler Erzeugnisse verdeutlichen und erlebbar machen. Hinter jedem Produkt stehen Menschen und jedes Lebensmittel hat seine Geschichte. Wir möchten den Verbrauchern die Vorzüge unserer heimischen Produkte und den damit verbundenen Mehrwert noch stärker kommunizieren. Wer einen regionalen Apfel oder ein heimisches Stück Fleisch kauft, erwirbt noch viel mehr“, so die Staatssekretärin.
Immer mehr Verbraucher wollen wissen, wo und unter welchen Bedingungen ihre Lebensmittel erzeugt werden und welche regionalen Erzeuger und Anbieter dahinterstecken. „Produkte mit Auslobung ihrer regionalen Herkunft genießen einen großen Vertrauensvorschuss“, sagte Gurr-Hirsch. Bereits vor dem aktuellen Megatrend ‚Regionalität‘ habe die Landesregierung von Baden-Württemberg zwei Qualitätsprogramme, das Qualitätszeichen Baden-Württemberg und das Bio-Zeichen Baden-Württemberg, entwickelt. Auch die Obstregion Bodensee habe hier schon sehr früh mit der Marke ‚Obst vom Bodensee‘ Zeichen gesetzt. Diese habe einen hohen Bekanntheitsgrad und einen hervorragenden Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus.
Hintergrundinformationen:
Am Bodensee wird in diesem Jahr mit 250.000 Tonnen eine normale Apfelernte erwartet. Landesweit beträgt die Apfel-Anbaufläche 12.100 Hektar, 2019 wird mit einer Apfelernte von 370.000 Tonnen gerechnet. Mit dieser prognostizierten Apfelernte wird die Erntemenge des Rekordjahres 2018 um −20 % unterschritten. Sie liegt jedoch um +11 % über dem langjährigen Mittel aus den Jahren 2013 bis 2018.
Fast die Hälfte der zu erntenden Äpfel wird voraussichtlich aus den Hauptsorten Elstar (50.000 t; 1.980 ha), Jonagold (39.000 t; 1.280 ha), Gala (38.000 t; 1.180 ha) und Braeburn (35.000 t; 990 ha) bestehen. Die durchschnittlichen Flächenerträge lassen 2019 vor allem bei Jonagored mit 46 t/ha, Jonaprince (41 t/ha), Kanzi (36 t/ha) und Braeburn (35 t/ha) gute Pflückergebnisse erwarten.