Plakataktion "Stoppt Häusliche Gewalt"
(Karlsruhe) Die Corona-Krise hat das Leben vieler Menschen auf den Kopf gestellt – Kurzarbeit, Homeoffice und Kinderbetreuung bestimmen den Alltag. Während häusliche Gewalt in der Zeit des Lockdowns verschiedenen Studien zufolge weltweit zugenommen hat, war in Karlsruhe zunächst kein Anstieg erkennbar.
"Wir gehen davon aus dass es für Betroffene in dieser Situation schwieriger war, sich Hilfe zu suchen" rechnet die städtische Gleichstellungsbeauftragte Verena Meister mit einer hohen Dunkelziffer. Mittlerweile nähmen die Anfragen bei Beratungsstellen und Frauenhäusern zu, diese Entwicklung werde sich fortsetzen.
Um Opfer häuslicher Gewalt zu erreichen und zu ermutigen, sich Schutz und Unterstützung zu suchen, haben Verena Meister und der Koordinierungskreis "Häusliche Gewalt überwinden" gemeinsam mit Dr. Melitta Büchner-Schöpf, dem Zonta-Club Karlsruhe und dem Soroptimist International Club Karlsruhe die stadtweite Plakataktion "Stoppt Häusliche Gewalt" ins Leben gerufen. Insgesamt 500 Plakate mit verschiedenen Motiven und Aussagen wie "Ich will keine Entschuldigungen mehr" oder "Ich will da endlich raus" machen Beratungsangebote öffentlich sichtbar.
Das Karlsruher Unterstützungssystem sei gut vorbereitet, versichert Meister. So haben Frauenhäuser, Beratungsstellen und Sozialer Dienst ihre Angebote an die besondere Corona-Situation angepasst, tatgeneigte Personen finden Hilfe bei der Beratungsstelle für Gewalt im sozialen Nahraum und der Behandlungs-Initiative Opferschutz (BIOS). Eine Übersicht zu den Anlaufstellen für Hilfe bei häuslicher und sexualisierter Gewalt liegt im Rathaus am Marktplatz aus und steht unter www.karlsruhe.de/qr/hilfeinka zum Download bereit.