06.12.2019 10:00

Tram über die Grenze rollt weiter auf Erfolgskurs

(Kehl) Die grenzüberschreitende Tram bleibt ein Erfolgsmodell: Ein Jahr nach der Inbetriebnahme der Haltestellen Hochschule/Läger und Kehl Rathaus am 23. November 2018 ist die Zahl der Einzelfahrten auf rund vier Millionen gestiegen. „Das ist sensationell“, freuen sich Oberbürgermeister Toni Vetrano und sein Straßburger Amtskollege Roland Ries.

Schon im ersten Betriebsjahr, als die Tramlinie D ihre Endhaltestelle noch am Bahnhof hatte, waren mit drei Millionen Einzelfahrten alle Erwartungen weit übertroffen worden. Das gilt jetzt auch für die Verlängerung der Tramtrasse in Kehl: In ihren Verträgen waren Kehl und Straßburg von 2,5 Millionen Einzelfahrten bis zum Rathaus ausgegangen.



Der Erfolg der grenzüberschreitenden Tramlinie ist damit weit größer als prognostiziert. Die Tatsache, dass die Zahl der Ticketentwertungen an den Entwertersäulen an den Kehler Haltestellen seit der Inbetriebnahme des Streckenabschnitts vom Bahnhof bis zum Rathaus um 15 bis 20 Prozent gestiegen ist, beweist für Toni Vetrano: „Es war richtig, die Tram nicht am Bahnhof enden zu lassen, sondern bis zum Rathaus weiter zu bauen.“ Die Fußgängerzone werde nun von beiden Seiten von der Tram angefahren.

Betrachtet man die Wochentage Montag bis Freitag, so ist die Zahl der Fahrgäste seit der Inbetriebnahme der grenzüberschreitenden Tram Anfang Mai 2017 und November 2019 um 37 Prozent gestiegen; von 2018 auf 2019 wurde ein Zuwachs von 15 Prozent verzeichnet. An Samstagen, an denen bereits im ersten Betriebsjahr die meisten Trampassagiere gezählt wurden, beträgt er Zuwachs von 2017 bis 2019 noch einmal 28 Prozent.

Durch die Inbetriebnahme der Haltestellen Hochschule/Läger und Kehl Rathaus, ist die Zahl der Fahrgäste, die am Bahnhof ein- oder aussteigen gesunken; der Rückgang wurde jedoch durch die neuen Haltepunkte mehr als kompensiert. An Wochentagen steigen 60 Prozent der Tramnutzer an der Haltestelle Bahnhof ein oder aus, 18 Prozent an der Haltestelle Hochschule/Läger und 22 Prozent am Rathaus. Der Fahrgastanteil an der Haltestelle Bahnhof beläuft sich auch an Samstagen auf 60 Prozent; die übrigen 40 Prozent teilen sich hälftig auf die Haltestelle Hochschule/Läger und die Endhaltestelle am Rathaus auf.

Die Fahrgastzählungen im Oktober haben gezeigt, dass die Zahl der Fahrten auf der gesamten Tramlinie D von 2015 (als die Tram D eine reine Straßburger Innenstadtlinie war) bis 2018 von 55 000 auf 76 000 pro Tag angestiegen sind.



Besonderheiten der Linie D



· Das Fahrgastaufkommen an den Kehler Tramhaltestellen bleibt auch über die Sommerferienzeit stabil, während es im gesamten CTS-Netz in diesem Zeitraum deutlich sinkt.

· Der Samstag ist – wie schon im ersten Betriebsjahr der Tram – der Tag, an dem die meisten Menschen mit der Tram über den Rhein fahren: Wurden 2017 noch 14 200 Fahrten registriert, waren es in diesem Jahr 18 200.

· An den Wochentagen hat sich die Zahl der Fahrten von 7800 auf 10 700 erhöht.

· Die Auslastung der Tramzüge, die in Kehl starten, liegt um 35 Prozent über der Auslastung der Straßenbahnen, die von der ersten Haltestelle auf Straßburger Gebiet, also Port du Rhin, losfahren.

· Besonders voll sind die Tramzüge, die im Zeitraum von 16 bis 19 Uhr in Kehl abfahren; hier beträgt der Unterschied in der Auslastung zu den in Port du Rhin startenden Straßenbahnen 50 Prozent.

· Im Straßburger Stadtzentrum sind die aus Kehl kommenden Straßenbahnen zu 85 Prozent ausgelastet. Bei sieben von neun Fahrten sind mehr als 250 Passagiere an Bord; zwei Fahrten erreichen mit je 288 Fahrgästen die vom Konstrukteur vorgegebene maximale Auslastung der Bahnen.

· An Feiertagen, an denen im jeweils anderen Land gearbeitet wird, wird die Tramlinie D besonders stark genutzt. Das Gleiche gilt für verkaufsoffene Sonntage in Kehl und Straßburg.