Tarifergebnis für Uniklinik erreicht
(Freiburg) Begleitet von einem weiteren ganztägigen Warnstreik in Heidelberg und einer Demonstration mit rund 1.000 Beschäftigten, hat ver.di gesterne Abend für 25.000 Beschäftigte der Unikliniken in Baden-Württemberg ein Verhandlungsergebnis erreicht:
Nach dem bereits am Montag an den anderen drei Standorten Freiburg, Tübingen und Ulm
gestreikt wurde, gelang heute der Durchbruch in den Verhandlungen. Das Ergebnis
sieht Entgeltsteigerungen von 7,1 Prozent bei einer Laufzeit von 28 Monaten vor. Dem
Ergebnis muss die Tarifkommission noch am Freitag zustimmen.
ver.di Verhandlungsführerin Irene Gölz: „Die Belegschaft hat geschlossen und
zusammen ein gutes Ergebnis für alle erkämpft, und damit eine dauerhafte Spaltung
der Belegschaft abgewehrt. Mit dem heutigen Ergebnis festigen wir den Abstand zum
öffentlichen Dienst für alle Beschäftigtengruppen. Das stärkt die Kliniken im Ringen
um die in allen Bereichen fehlenden Fachkräfte.“
Die gestrige Einigung sieht Entgeltsteigerungen für alle Beschäftigten in zwei Stufen
vor: Zum 1. November 2019 von 4,1 Prozent, davon ein Prozent für die neue
Entgeltordnung, und zum 1. Februar 2021 von weiteren drei Prozent. Auszubildende
erhalten die geforderten 130 Euro mehr in zwei Stufen sowie jeweils drei freie
Lerntage in den ersten beiden Ausbildungsjahren. Außerdem eine 450 Euro Prämie zum
Berufsstart. Die neue Entgeltordnung wird zum 1. Januar in Kraft treten und vielen
Berufsgruppen weitere Verbesserungen bringen.
Mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz und der damit garantierten Refinanzierung
hatte der Gesetzgeber den Tarifpartnern faktisch den Auftrag erteilt, die Pflege am
Bett deutlich zu stärken. Deshalb wurde heute für diese Bereiche vereinbart, die
Gehälter für alle Pflegekräfte zusätzlich um 200 Euro zu erhöhen.
Gölz: „Auftrag des Gesetzgebers erfüllt: Wir stärken die Pflege mit diesem Ergebnis
erheblich.“