Kreisimpfzentrum kann Betrieb aufnehmen
(Bruchsal/Sulzfeld) Ein Impfzentrum aus dem Boden zu stampfen, das täglich rund 800 Menschen impfen soll, ist eine personelle und logistische Herausforderung. Hinzu kommt der straffe Zeitplan mit der geplanten Inbetriebnahme am 15. Januar. Der Landkreis Karlsruhe sieht sich gut gerüstet und hat nach der Entscheidung des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg, dass in der EGO Halle 4 in Sulzfeld und im ehemaligen Praktiker-Markt in Bruchsal-Heidelsheim jeweils ein Kreisimpfzentrum (KIZ) eingerichtet wird, umgehend mit den Planungen begonnen.
Landrat Christoph Schnaudigel hat am Mittwoch, 9. Dezember, die beiden Standorte im nördlichen Landkreis besucht, um sich persönlich einen ersten Eindruck im Hinblick auf die organisatorischen Erfordernisse zu machen. „Landesweit arbeiten alle Impfzentren von 7 bis 21 Uhr an sieben Tagen die Woche. Für das medizinische Fachpersonal und die Ärzte ist das Land verantwortlich, die Organisation und der Betrieb der KIZ liegen in der Hand des Landkreises“, informierte Landrat Christoph Schnaudigel. „Wir werden unverzüglich mit Messebauern sprechen, um schnellstmöglich mit dem Aufbau von abgetrennten Einheiten zu beginnen, in denen Aufklärungsgespräche und Impfungen stattfinden und wo auch Ruhebereiche untergebracht werden. Außerdem müssen wir uns um Stromversorgung, Internetanbindung, Sanitäreinrichtungen, Parkplätze, Reinigungskräfte oder auch einen Sicherheitsdienst kümmern, der rund um die Uhr vor Ort sein wird“, zählte er die notwendigen Schritte auf. Hard- und Software sowie die Kühlgeräte, in denen der Impfstoff bei -70 Grad gelagert werden muss, werden vom Land Baden-Württemberg bereitgestellt.
Landrat Christoph Schnaudigel nutzte die Gelegenheit, einen Aufruf an die Bevölkerung zu starten. „Wir brauchen Ärzte, wir brauchen medizinisches Fachpersonal und wir brauchen Unterstützung bei administrativen Aufgaben. Wir haben deshalb ein Portal eingerichtet, über das man sich für diese Tätigkeiten, für die man im Übrigen bezahlt wird, melden kann“, so der Landrat. Das Portal ist auf der Homepage des Landkreises Karlsruhe www.landkreis-karlsruhe.de zu finden unter Coronavirus: aktuelle Informationen > Personal Impfzentren.
Nach den Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums werden sowohl in den Zentralen Impfzentren als auch den Kreisimpfzentren zunächst nur Personen aus Risikogruppen geimpft, eine genaue Priorisierung wird noch erarbeitet. Diese Personen werden informiert und können dann telefonisch oder über eine App die zwei erforderlichen Impftermine vereinbaren. „Es gibt keine kreisscharfe Begrenzung: Wer in Bruchsal wohnt und in Mannheim arbeitet, kann sich auch in Mannheim impfen lassen“, berichtete der Landrat. Allerdings sind die KIZ zeitlich begrenzt. Nach Vorstellung des Landes Baden-Württemberg werden die Standorte nur bis Sommer benötigt. Dann rechnet das Land damit, dass auch andere Impfstoffe zur Verfügung stehen und die Impfung in die Regelversorgung übergehen kann, das heißt, dass Haus- und Betriebsärzten die Impfungen übernehmen.
Die Vorschläge für geeignete Liegenschaften kamen nach Aufforderung durch das Sozialministerium von den Städten und Gemeinden. Bruchsals Bürgermeister Andreas Glaser und die Sulzfelder Bürgermeisterin Sarina Pfründer bezeichneten ihre Vorschläge als Hilfsangebote, um das Land Baden-Württemberg bei der Bewältigung der Pandemie zu unterstützen. Die Blanc und Fischer Familien Holding unterstützt dies ebenfalls, indem sie die EGO Hallo 4 mietzinsfrei zur Verfügung stellt.