Verbesserte Konjunkturaussicht in Vorarlberg
(Bregenz) Die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie prägten seit dem Frühjahr 2020 die heimische Wirtschaftsentwicklung. Die konjunkturelle Entwicklung für heuer zeigt einen Trend nach oben, wie der aktuelle Vorarlberger Wirtschaftsbericht aufzeigt. Landeshauptmann Markus Wallner, Wirtschaftskammerpräsident Hans Peter Metzler und Landesrat Marco Tittler stellten im heutigen (Freitag) Pressegespräch in Bregenz klar, dass Land und Kammer die heimische Wirtschaft beim Aufschwung bestmöglich unterstützen werden. „Wir wollen die starke Position des Wirtschaftsstandortes Vorarlberg nicht nur halten, sondern weiter ausbauen.“
Mit zahlreichen Zukunftsprojekten in den Bereichen Digitalisierung, Ökologisierung, regionale Vergabe und Beschaffung sowie durch das Forcieren von Innovationen wird alles dafür getan, um Vorarlbergs Wirtschaft wieder ordentlich in Schwung zu bringen und zugleich die künftige Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen zu stärken, betonte der Landeshauptmann. „Vorarlbergs Wirtschaft ist besser durch die Krise gekommen, als andere Bundesländer. Jetzt gilt es die Herausforderungen der Zukunft, wie etwa den steigenden Fachkräftebedarf, aktiv anzugehen und unsere Wirtschaft weiterhin zu unterstützen“. „Die Mitarbeitersuche auf allen Ebenen ist aktuell eine Mammutaufgabe für die Betriebe“, sagte WKV-Präsident Hans Peter Metzler: „Die Krise bietet jetzt auch die Chance, die Zusammenhänge des Wachstums besser zu verstehen. An den großen Themen wie Bildung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Regionalität arbeiten wir im Rahmen des Strategieprozesses Dis.Kurs Zukunft intensiv weiter.“
Vorarlberg erlitt 2020 einen empfindlichen Rückschlag, deutliche Verbesserung im Jahr 2021
Nach einigen Jahren, welche geprägt waren von robusten Wachstumsraten in der Bruttowertschöpfung, erlitt die heimische Konjunktur pandemiebedingt im Jahr 2020 einen empfindlichen Rückschlag. Die reale Bruttowertschöpfung (ohne Land- und Forstwirtschaft) 2020 sank um -6,4 Prozent und liegt im Bundesschnitt. Im Bereich Einzelhandel gingen die Umsätze mit -3,8 Prozent etwas weniger zurück als im Österreichschnitt (-4,6 Prozent). Die Entwicklung des Produktionsindex der abgesetzten Produktion zeigte sich 2020 in Vorarlberg mit einem Minus von 3,2 Prozent etwas schlechter als im Vorjahr, aber besser als in der gesamtösterreichischen Entwicklung (-5,5 Prozent). Die Vorarlberger Baubranche verzeichnete mit +3,2 Prozent (Vergleich Österreich: -1,8 Prozent) hingegen einen überdurchschnittlich starken Anstieg. „Kurzarbeit und Corona-Wirtschaftshilfen haben einen wesentlich stärkeren Abbau der Beschäftigungszahlen verhindert“, betonte Landesrat Tittler. Die Krise hatte starke Auswirkungen auf alle Wirtschaftsbereiche, der Tourismus war im Jahresdurchschnitt 2020 von allen Branchen am stärksten betroffen. Auch die Vorarlberger Exportwirtschaft musste im ersten Halbjahr 2020 spürbare Umsatzverluste hinnehmen. Nach vorläufigen Ergebnissen wurden in den Monaten Jänner bis Juni 2020 Waren im Wert von 4,87 Milliarden Euro exportiert und 3,7 Milliarden Euro importiert.
Aufschwung für die heimische Wirtschaft
„Vorarlberg startet wieder durch und von Seiten des Landes wird das Hochfahren in allen Bereichen – von Wirtschaft und Bildung bis zu Kultur, Sport und ehrenamtlichem Engagement – nach Kräften unterstützt“, betonte Landeshauptmann Wallner: „Mit zahlreichen Zukunftsprojekten in den Bereichen Digitalisierung, Ökologisierung, regionale Vergabe und Beschaffung sowie durch das Forcieren von Innovationen und mit nachhaltigen Investitionen in die Modernisierung der Wirtschaftsstruktur des Landes wird alles dafür getan, um Vorarlbergs Wirtschaft wieder ordentlich in Schwung zu bringen und zugleich die künftige Widerstandsfähigkeit gegenüber Krisen zu stärken.“ Im Rahmen des Impulsprogramms startet das Land eine gezielte Innovationsoffensive zur Steigerung der dauerhaften Wettbewerbsfähigkeit heimischer Betriebe.
Verfestigung von Arbeitslosigkeit verhindern, Fachkräfteausbildung fördern
Die Pandemie hat starke Verwerfungen am Arbeitsmarkt gebracht, doch mittlerweile ist bereits wieder eine deutliche Erholung erkennbar. Auch hier gilt, so Landesrat Tittler: „Der Aufwärtstrend muss genützt und gefördert werden, um möglichst viele Arbeitslose wieder rasch in Beschäftigung zu bringen und Verfestigung von Arbeitslosigkeit zu verhindern und um Arbeitsplätze abzusichern. Dafür haben das Land und AMS die bisher größte Joboffensive gestartet.“ Da die Verfügbarkeit von Fachkräften ein wesentlicher Erfolgsfaktor für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort ist, investiert das Land auch stark in Projekte zur Ausbildung und Rekrutierung dringend gebrauchter gut qualifizierter Arbeitskräfte.