Arbeitsmarkt im Überblick
(Emmendingen/Freiburg) Im Monat Juni ist die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg leicht angestiegen. In der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen waren im Juni 12.242 Frauen und Männer arbeitslos registriert, 116 mehr als im Vormonat.
Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,3 Prozent. Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit 2,2 Prozent weiter sehr niedrig. In den kommenden beiden Monaten werden saisonbedingt noch einmal mehr Arbeitslose erwartet.
„Im Juni gibt es kaum saisonale Einflüsse. Deshalb verändert sich der Arbeitsmarkt zum Sommerbeginn nur wenig. Er ist insgesamt weiter in einer guten Verfassung. Darüber freue ich mich“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm. Dennoch ist der Ausblick leicht eingetrübt. Aus dem produzierenden Gewerbe werden erste Anzeigen auf Kurzarbeit gemeldet. Die Arbeitskräftenachfrage ist zwar weiter auf hohem Niveau, allerdings werden deutlich mehr Zeitarbeitskräfte nachgefragt. Experten werten das als Hinweis, dass die Unternehmen hinsichtlich der zukünftigen Geschäftslage verunsichert sind und beim Personaleinsatz flexibel bleiben wollen. Fachkräfte werden dagegen nach wie vor händeringend gesucht und auch fest eingestellt. „Ich gehe nicht von einer Wende am Arbeitsmarkt aus. Allerdings bestehen Risiken, dass in einzelnen Branchen weitere Unternehmen zu beschäftigungssichernden Maßnahmen greifen müssen“, sagt Ramm. Fachkräfteengpässe und verfestigte Arbeitslosigkeit bleiben die größten Sorgenkinder. „Ich gehe davon, dass Arbeitgeber qualifizierte Mitarbeiter auch bei Durststrecken halten. Für die Zielgruppen am Arbeitsmarkt könnte es allerdings wieder schwerer werden. Wir müssen alles daransetzen, dass ihre Integration auch unter ungünstigeren Bedingungen klappt“, sagt Ramm.
Dynamik am Arbeitsmarkt
Im April meldeten sich 3.243 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im gleichen Zeit-raum beendeten 3.137 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Per Saldo gab es 116 Arbeitslose mehr als im Mai.
Struktur der Arbeitslosen
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen nach Zielgruppen unter-schiedlich entwickelt verringert. Mehr Arbeitslose gibt es bei den Jugendlichen und Ausländer, dafür weniger bei Älteren, Langzeitarbeitslosen und Schwerbehinderten. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 5.375 Arbeitslose (Anteil 43,9 Prozent), SGB II: 6.867 Arbeitslose (Anteil 56,1 Prozent).
Arbeitskräftenachfrage
Der Arbeitgeber-Service akquirierte im Berichtsmonat 1.321 ungeförderte offene Stellen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Zuwachs um 77 oder 6,2 Prozent. Den größten Bedarf nach Branchen meldeten: Unternehmensnahe Dienstleistungen (402 Stellen), darunter Zeitarbeit (343), Gesundheits- und Sozialwesen (169), Verarbeitendes Gewerbe (154), freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (123) öffentliche Verwaltung (106), Gastgewerbe (99), Handel (95). Ende Juni lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 5.298 Aufträge zur Stellenbesetzung vor.
Entwicklung nach Regionen
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich nach Regionen unterschiedlich entwickelt. Während im westlichen Teil des Agenturbezirks, vor allem in der Stadt Freiburg, ihre Zahl anstieg, nahm sie im Elztal und im Hochschwarzwald ab.
Nach Kreisen ergibt sich folgendes Bild: Freiburg Stadt 6.041 Arbeitslose (+92), 4,8 Prozent (+0,1), Breisgau-Hochschwarzwald: 3.884 Arbeitslose (+13), 2,6 Prozent (unverändert) und Landkreis Emmendingen: 2.317 Arbeitslose (-211), 2,4 Prozent (unverändert).
Nach Geschäftsstellenbezirken: Raum Emmendingen: 1.778 Arbeitslose (+27), 2,5 Prozent (+0,1), Elztal: 539 Arbeitslose (-16), 2,3 Prozent (unverändert); Markgräfler-land: 825 Arbeitslose (+3), 2,8 Prozent (unverändert), Hochschwarzwald: 595 Arbeitslose (-43), 2,5 Prozent (-0,2); Freiburg Stadt mit Umland: 8.505 Arbeitslose (+145), 3,8 Prozent (unverändert).