01.01.2023 14:21

Einsatzbilanz Jahreswechsel

(Karlsruhe) Auf einen aus polizeilicher Sicht unauffälligen Jahreswechsel kann das Polizeipräsidium Karlsruhe im Stadt- und Landkreis ...

Auf einen aus polizeilicher Sicht unauffälligen Jahreswechsel
kann das Polizeipräsidium Karlsruhe im Stadt- und Landkreis Karlsruhe
zurückblicken.

Nachdem die zurückliegenden zwei Jahreswechsel von Corona-bedingten
Einschränkungen geprägt waren, fand die Silvesternacht vom 31.12.2022 auf den
01.01.2023 erstmals wieder ohne Pandemiebeschränkungen statt. Die Zeit bis 23.30
Uhr verlief im gesamten Präsidiumsbereich eher ruhig und war überwiegend von
Streitigkeiten, Körperverletzungsdelikten und Meldungen über alkoholisierte
Personen geprägt. Gegen 20.00 Uhr wurden Beamte des Polizeireviers Bruchsal zu
einer Privatfeier in Karlsdorf gerufen, aus der sich ein größerer Einsatz des
Rettungsdienstes entwickelte. Nach derzeitigem Sachstand hatten mehrere Gäste
sogenannte "Hasch-Kekse" gegessen. In der Folge klagten sie über Übelkeit,
Herzrasen und Bewusstseinstrübungen. Insgesamt wurden acht Rettungswagen zum
Einsatzort entsandt, sechs Personen im Alter zwischen 30 und 42 Jahren mussten
zur weiteren Behandlung in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.
Lebensgefahr bestand nicht.

Ab 23.30 Uhr stieg die Zahl der Polizeieinsätze deutlich an. Auch dank der
planmäßigen Unterstützung von Polizeikräften des Einsatzzugs Karlsruhe sowie der
Bereitschaftspolizei hielt sich das Einsatzgeschehen aber in beherrschbarem
Rahmen. Neben Ruhestörungen, Sachbeschädigungen, Streitigkeiten und betrunkenen
Personen musste die Polizei auch zu einigen Schlägereien anfahren, die aber in
ihrer Anzahl und Intensität für eine solche Nacht nicht auffällig waren.

Auf dem Schlossvorplatz in Karlsruhe hatten sich bis 23.45 Uhr etwa 3.000
Menschen zum Feiern versammelt, verließen den Platz aber schon kurz nach
Mitternacht größtenteils wieder. Das behördliche Feuerwerksverbot für den
Schlossvorplatz und den Marktplatz wurde überwiegend eingehalten. Auf der
Kaiserstraße befanden sich im gleichen Zeitraum etwa 2.000 Personen. Hier wurde
vermehrt Feuerwerk, teilweise auch unsachgemäß, abgebrannt. Besondere
Vorkommnisse ergaben sich daraus nicht. Die Polizei zeigte insbesondere in der
Zeit um Mitternacht mit einem erhöhten Kräfteansatz sichtbare Präsenz im
Innenstadtbereich.

Ein Balkonbrand in der Rintheimer Forststraße löste ab 00.05 Uhr einen größeren
Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei aus. Vermutlich durch einen
umherfliegenden Feuerwerkskörper gerieten Gegenstände auf dem Balkon einer
Wohnung im fünften Obergeschoss in Brand. Ein aufmerksamer Nachbar bemerkte das
Feuer schnell, weshalb es allen Bewohnern rechtzeitig gelang, sich in Sicherheit
zu bringen. Durch den ebenso schnellen Einsatz der Berufsfeuerwehr Karlsruhe und
der Freiwilligen Feuerwehr Durlach konnte ein Übergreifen des Feuers in das
Gebäudeinnere verhindert werden. Drei Hausbewohner mussten nach dem Einatmen von
Rauchgasen vom Rettungsdienst ambulant behandelt werden. Die an den betroffenen
Balkon anschließende Wohnung ist nach einem massiven Raucheintrag zunächst nicht
mehr bewohnbar. Der entstandene Schaden wird vorläufig auf rund 35.000 Euro
geschätzt. Die weiteren Ermittlungen zur Brandursache führt das Polizeirevier
Karlsruhe-Durlach.

Auch in den Städten und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe feierten viele
Bürgerinnen und Bürger den Jahreswechsel auf den Straßen. Für die Polizei
blieben die Einsatzlagen auch hier handhabbar. Die Hauptlast trugen wie auch im
Stadtkreis die Feuerwehren, die durch das Feuerwerk eine größere Anzahl von
Kleinbränden an Mülltonnen, Sträuchern und Unrat zu bewältigen hatten.

Zusammengefasst bearbeitete das Polizeipräsidium Karlsruhe im Berichtszeitraum
von 31.12.2022, 06.00 Uhr bis 01.01.2023, 06.00 Uhr insgesamt 664 Einsätze. Die
Einsatzzahlen bewegten sich damit in einem üblichen Rahmen für Silvester.
Durchaus zufriedenstellend fällt die Bilanz für die öffentliche Sicherheit im
Dienstbezirk aus. Nicht zuletzt durch die hohe Präsenz von Polizeikräften im
öffentlichen Raum waren in der Silvesternacht nach derzeitigem Kenntnisstand
keine Verbrechenstatbestände wie Raub- oder Sexualdelikte zu verzeichnen. Die
Polizei registrierte im Berichtszeitraum unter anderem 30 Ruhestörungen, 13
Sachbeschädigungen, 11 Körperverletzungs- und fünf Diebstahlsdelikte. Zudem
wurden sieben Verfahren wegen Alkohol beziehungsweise Drogen im Straßenverkehr
eingeleitet. Daneben mussten 24 Platzverweise ausgesprochen werden; neun
Personen wurden, überwiegend alkoholbedingt, in Gewahrsam genommen. Aufgrund von
gleich drei vorliegenden Vollstreckungshaftbefehlen wurde ein 25-jähriger Mann
in Bruchsal festgenommen und in eine Justizvollzugsanstalt überstellt.