Schwerpunktkontrolle im Tram- und Stadtbahnverkehr
(karlsruhe) Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und die Polizei Karlsruhe haben in der Nacht von Freitag auf Samstag erneut eine ...
Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und die
Polizei Karlsruhe haben in der Nacht von Freitag auf Samstag erneut
eine gemeinsame Schwerpunktkontrolle im Tram- und Stadtbahnverkehr
durchgeführt, um das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrgäste
und Bürger zu stärken. Bei der Aktion waren rund 35 Fahrscheinprüfer
und 33 Polizisten im Einsatz. Räumlicher Schwerpunkt der gestrigen
Kontrolle, die rund sieben Stunden dauerte, war wieder der
Innenstadtbereich zwischen Europaplatz, Hauptbahnhof und
Kronenplatz.
"In den Wintermonaten, wenn es früh dunkel wird, verändert sich
bei vielen Menschen im Vergleich zu langen, hellen Sommernächten
spürbar das subjektive Sicherheitsgefühl. Deshalb ist es wichtig,
dass die Polizei in der dunklen Jahreszeit verstärkt Präsenz zeigt
und dadurch auch Straftaten vorbeugen kann", macht Rolf Geckle,
Einsatzleiter der Polizei, deutlich.
Gegen 20 Uhr hatten die Teams von VBK und Polizei am Freitagabend
mit ihrem gemeinsamen Einsatz begonnen. Die Polizei setzt bei den
Schwerpunktkontrollen vor allem auf Prävention und legte ihren Fokus
dabei auf den Europaplatz, aber auch auf den Marktplatz. Dieser ist
durch den gerade eröffneten Weihnachtsmarkt vor allem am Wochenende
ein Besuchermagnet in der Karlsruher Innenstadt. "Rund um den
Weihnachtsmarkt konnten wir durch die Präsenz unserer uniformierten
und zivilen Kräfte viele Straftaten schon im Keim ersticken. Einige
Weihnachtsmarktbesucher waren zu späterer Stunde auch stark
alkoholisiert, so dass Konflikte mit anderen Bürgern rund um den
Marktplatz dann leider nicht ausblieben. Dann war es gut, dass wir
schnell und entschlossen eingreifen konnten", so Geckle. Die
vorweihnachtliche Schwerpunktkontrolle bot der Polizei zudem die
Möglichkeit, verstärkt Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen
durchzuführen und damit den Druck auf potentielle Straftäter hoch zu
halten.
Für die VBK lag der Fokus bei der großräumigen Kontroll-Aktion
erneut darauf, das so genannte Erschleichen von Leistungen
aufzudecken und zu ahnden. Denn das Fahren ohne gültigen Fahrausweis
ist gemäß §265 Strafgesetzbuch eine Straftat und ein
unsolidarischer Akt. "Wer ohne Ticket fährt, bürdet die Kosten seiner
Fahrten allen anderen Fahrgästen und seinen Mitbürgern auf. Denn für
die verlorenen Fahrgeldeinnahmen muss bei einem kommunalen
Verkehrsunternehmens dann der Steuerzahler aufkommen", erklärt Mary
Joyce, Leiterin des Fahrausweisprüfdienstes.
Gleichzeitig diene der intensive Personaleinsatz bei diesen
Schwerpunktkontrollen - am Freitag war es die bereits dritte in
diesem Jahr - noch einem anderen Zweck: "Unsere Mitarbeiter sind viel
mehr als nur Fahrausweisprüfer. Sie sind vor allem auch wichtige
Ansprechpartner für unsere Fahrgäste, etwa bei Fragen zum Fahrplan
oder zu Tarifen, oder wichtige Ersthelfer bei Notfällen. Und
natürlich vermitteln auch sie ein Gefühl von Sicherheit. Das bekommen
wir immer wieder durch viele positive Rückmeldungen von unseren
Fahrgästen und Kunden gespiegelt", sagt Joyce.
Die Bilanz des Abends belegte einmal mehr den bewährten
Konzept-Ansatz und die Wirksamkeit der planungs- und
personalintensiven Schwerpunktkontrolle:
Im Rahmen der Kontrollen wurden auffallend viele Verstöße gegen
das Betäubungsmittelgesetz festgestellt. Bei insgesamt 11 Personen
wurden die Polizisten fündig. Immer wieder wurden die Einsatzkräfte
mit aggressivem Verhalten konfrontiert. Zwei Männer leisteten Teils
erheblichen Widerstand gegen die einschreitenden Polizeibeamten, die
dabei leicht verletzt wurden. Ein alkoholisierter
Gaststättenbesucher, der auf der Straße randalierte, suchte die
Konfrontation mit den Polizisten und wehrte sich gegen die
polizeilichen Maßnahmen. Mehrfach versuchten sich Fahrgäste durch
Flucht der Kontrolle zu entziehen. Sie konnten nach kurzer Verfolgung
gestellt werden. Neben zwei ausländerrechtlichen Verstößen, drei
Diebstählen wurde auch eine Urkundenfälschung festgestellt. Ein
junger Mann hatte mehrere Ausweise unterschiedlicher Nationalitäten
bei sich die offensichtlich gefälscht wurden. Zwei Männer waren von
einer Strafverfolgungsbehörde zur Aufenthaltsermittlung
ausgeschrieben und in zwei Fällen mussten Personen in Gewahrsam
genommen werden. Ein Jugendlicher, der aus einer Jugendeinrichtung
abgängig war, konnte dorthin zurückgebracht werden. Die
Verkehrsbetriebe Karlsruhe überprüften in der gestrigen Einsatznacht
bei rund 6.250 Fahrgäste, ob diese mit einem gültigen Fahrschein
unterwegs waren. Die Bilanz der Kontroll-Aktion: 205 Fahrgäste hatten
keinen, bzw. einen ungültigen Fahrausweis und müssen nun wegen
Erschleichens von Leistungen mit einer Anzeige rechnen. Zudem wurden
die Fahrausweisprüfern bei 20 Fahrgästen wegen des in Bahnen
verbotenen Alkoholkonsums tätig und verwarnten mehrere Fahrgäste, die
mit ihren Schuhen auf den Sitzen die Sitzflächen in den Bahnen
verunreinigten.