Stapflehus zeigt Martin Cleis und Ulrich Wössner
(Weil am Rhein) Vor Baustellen wird gewarnt. Sie werden abgesperrt, gemieden, umfahren. Einige verhindern zeitweise ein Weiterkommen. Unbefugten ist das Betreten verboten. Das ärgert die einen; andere gruppieren sich schaulustig darum herum. Baustellen machen neugierig.
Genau diese Neugierde möchten die beiden Künstler mit ihrem Ausstellungstitel und ihren Werken wecken und im Gegensatz zum üblichen Betretungsverbot von Baustellen sind alle herzlich eingeladen, sich die Ausstellung im Stapflehus anzusehen.
Das speziell für die Exposition von Cleis und Wössner gemeinsam erarbeitete Konzept ist auf die drei unterschiedlichen Etagen der Galerie ausgerichtet. Anhand von Modellen wurde zunächst die Tauglichkeit überprüft, bevor die Werke nun vor Ort aufgebaut beziehungsweise aufgehängt wurden.
Im Erdgeschoss erwarten die Gäste unter anderem zwei T-förmige Skulpturen. Eine gehört zur Baustruktur des Stapflehus, die andere hingegen wurde von den Künstlern bewusst unübersehbar platziert. Im ersten Obergeschoss wecken auf dem Boden in strenger Reihung platzierte Backsteine, aus denen Zollstöcke in T-Form ragen, Assoziationen zu realen Baustellen oder auch Massengräbern. Im Dachgeschoss steht ein T allein auf einem Spiegel mitten im Raum. Die spezielle Atmosphäre des Raums lädt dazu ein, darüber nachzudenken, was es damit auf sich hat. Cleis und Wössner schaffen durch ihre Werke und deren Arrangement an mehreren Stellen eine Vielzahl von Interpretationsmöglichkeiten rund um das Thema „Baustelle“ und das „T“ als architektonische Stützform, Zeichen und Symbol. Eine äußerst sehenswerte Schau, die inspiriert und zum Nachdenken anregt.
Martin Cleis wurde in Basel geboren und erhielt dort eine künstlerisch-pädagogische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule. Nach seinem Abschluss als Diplom-Kunsterzieher widmet er sich seit 1973 den Kunstsparten Malerei, Druckgrafik, Installation, Fotografie und Video. Zahlreiche Auslandsaufenthalte führten ihn unter anderem nach Spanien, Portugal, die USA, Brasilien, Japan und Taiwan. Werke von Cleis finden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland.
Ulrich Wössner lebt und arbeitet in Weil am Rhein. Er studierte Vergleichende Religionswissenschaften, Ethnologie und Germanistik und absolvierte eine Ausbildung zum analytischen Psychologen nach C. G. Jung. Er arbeitete im Jugendhilfebereich und in eigener Praxis. Vor mehr als 20 Jahren fand er zur Objektkunst. Seit 2016 ist er als freischaffender Künstler tätig und war seitdem an zahlreichen Ausstellungen beteiligt.
Entsprechend der neuen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg dürfen bis zu drei Personen das Stapflehus gleichzeitig besuchen. Allerdings ist vorab eine Terminvereinbarung im Sekretariat des Kulturamts Weil am Rhein unter Tel. 07621-704412 notwendig. Während des Besuchs ist zudem eine medizinische Maske oder ein Atemschutz nach den Standards einer FFP2 Maske zu tragen.
Öffnungszeiten Stapflehus
Samstags: 15:00 - 18:00 Uhr
Sonntags + Feiertags: 14:00 - 18:00 Uhr
Eintritt: frei