Viele Brummi-Fahrer deutlich berauscht
(Hockenheim) Am Sonntagabend führte das Verkehrskommissariat Walldorf erneut eine großangelegte Kontrollaktion auf den Tank- und Rastanlage ...
Am Sonntagabend führte das Verkehrskommissariat Walldorf erneut eine
großangelegte Kontrollaktion auf den Tank- und Rastanlage der Region
durch. Ziel der durchgeführten präventiven Maßnahme war die
Verhinderung von Trunkenheitsfahrten im Lastverkehr.
Aufgrund der bereits zum vierten Mal durchgeführten
Schwerpunktkontrollen bestätigten weiterhin die polizeiliche Annahme,
dass dem Sonntagsfahrverbot unterliegende Lkw-Fahrer auf den
Rasthöfen übermäßig Alkohol konsumieren und hierdurch die Gefahr
einer Trunkenheitsfahrt nach dem Weg des Fahrverbots besteht.
Am gestrigen Sonntag kontrollierten daher eine größere Anzahl von
Beamten knapp fünf Stunden lang rastende Lkw-Fahrer auf den Tank- und
Rastanlage Hardtwald-Ost und -West, Kraichgau-Nord und - Süd und Am
Hockenheimring-Ost und- West.
Kurz vor dem Ende des Sonntagsfahrverbotes und vor Beginn der
Weiterfahrt wurden 485 Fahrer überprüft. Im Ergebnis standen 33
potenzielle Fahrzeugführer noch unter Alkoholeinfluss von mindestens
0,5 Promille. Davon waren 18 Fahrer mit Alkoholwerten von über einem
Promille deutlich alkoholisiert. Der "Spitzenreiter" hatte knapp 2,3
Promille in der Atemluft.
Besonders erschreckend: Schon vor Beginn der polizeilichen
Einsatzmaßnahme wurden Beamte des zuständigen Verkehrskommissariat
Walldorf gegen 17:00 Uhr auf einen volltrunkenen Fernfahrer
aufmerksam. Dieser hatte sich eingeschlossen und lag - in seinem
Erbrochenen - auf dem Boden seiner Fahrerkabine. Weil der Mann nicht
mehr Ansprechbar war, wurde mit Hilfe der Feuerwehr die Türe
geöffnet. Anschließend kam der 37-Jährige mit einer schweren
Alkoholvergiftung in ein Krankenhaus, wobei eine Lebensgefahr nicht
ausgeschlossen werden konnte.
Allen alkoholisierten Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt und
deren Frachtpapiere beschlagnahmt. Die Fahrzeugschlüssel wurden ihnen
aufgrund der kalten Witterung belassen. Eine Nachkontrolle am
Montagmorgen ergab noch bei fünf Fahrern dieser Fahrer Promillewerte,
die eine anhaltende Untersagung der Weiterfahrt erforderlich machten.
Der "Spitzenreiter" der Nacht hatte am heutigen Morgen noch 0,94
Promille. Die Frachtpapiere bleiben bis zur Erlangung der
Nüchternheit der jeweiligen Betroffenen weiterhin in polizeilicher
Verwahrung.
Erstmalig wurden bei den Kontrollmaßnahmen ebenfalls die
bestehenden Sozialvorschriften mit Schwerpunkt des unerlaubten
Verbringens der Wochenruhezeit im Fahrzeug überprüft. Bei den
zeitintensiven Kontrollen durch speziell ausgebildete Beamte konnten
bei 10 von 15 alkoholisierten Fahrern Verstöße festgestellt werden.