Kommune investiert kräftig
(Kronau) Landrat Christoph Schnaudigel besucht regelmäßig zwei bis drei Gemeinden im Jahr, um sich mit den vor Ort politisch Verantwortlichen über aktuelle Kreis- und Gemeindethemen auszutauschen. Sein jüngster Gemeindebesuch führte ihn jetzt nach Kronau.
Bürgermeister Frank Burkard lud den Gast auf eine Rundtour durch die stetig wachsende und mittlerweile knapp 6.000 Einwohner zählende Gemeinde ein. Erste Station war der Neubau des Penny Logistikzentrums. Der designierte Standort-Chef Lars Bötnagel sowie Klaus-Peter von Nethen, Chef von Penny Süddeutschland, führten Landrat Christoph Schnaudigel zusammen mit den Kronauer Gemeinderäten über die Baustelle. „Wir errichten neben einem Verwaltungsgebäude das Logistikzentrum, von wo aus 270 Märkte in Süddeutschland beliefert werden. In fünf nach Temperaturzonen unterteilten Lagerbereichen schlagen wir Waren im Wert von 17 Mio. Euro um. Zudem entsteht hier unser zentrales Materiallager mit Waren für den eigenen Bedarf, z. B. Kassenrollen und ähnliches, von dem aus die Märkte deutschlandweit beliefert werden.“ Gemeinsam mit Generalunternehmer Jürgen Machmeier arbeiten Lars Bötnagel und Klaus-Peter von Nethen darauf hin, das Logistikzentum im August 2020 komplett in Betrieb nehmen zu können. Lars Bötnagel kündigte im Zuge dessen auch einen Tag der offenen Tür an.
Landrat Christoph Schnaudigel zeigte sich beeindruckt von der ausgeklügelten Logistik und der umschauenden Verkehrsplanung. Durch einen eigenen Abzweig am naheliegenden Kreisverkehr könne der Verkehr direkt zum „A5 Quartier“ geleitet werden, erläuterte Jürgen Machmeier.
Nächste Station war der Neubau des Kindergartens St. Franzikus in Trägerschaft der katholischen Kirche. Architekt Udo Lindenfelser berichtete, dass der Rohbau des sechsgruppigen Kindergartens, darunter eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren, noch dieses Jahr fertiggestellt werde. Bürgermeister Frank Burkard und die Leiterin Bianca Hambsch sehen der geplanten Eröffnung im Frühjahr/Sommer 2020 voller Freude entgehen, denn die Betreuungssituation ist angespannt. „Wir haben lange nach einem geeigneten Standort für einen neuen Kindergarten gesucht. Letztendlich war die beste Lösung, den alten Kindergarten abzureißen und dort neu zu bauen. Die Gruppen sind übergangsweise in der alten Schule untergebracht. Wir streben zusätzlich dauerhaft eine Ü3-Gruppe als Waldkindergarten an, denn aufgrund der steigenden Geburtenzahlen ist die Nachfrage nach wie vor groß“, informierte das Gemeindeoberhaupt.
Zum Abschluss der Rundtour erwartete Feuerwehrkommandant Bernd Eder die Gruppe am Feuerwehrhaus. Dieses wurde bereits im vergangenen Jahr mit Unterstützung von Fördermitteln des Bundes energetisch saniert, u.a. Dachdämmung und neue Fenster, und die Gemeinde hat im Rahmen dieser Maßnahmen auch einen separaten Jugendraum eingerichtet. Derzeit wird das Feuerwehrhaus um einen zusätzlichen Fahrzeugstellplatz erweitert und Werkstatt- und Umkleideräume werden errichtet. „Damit haben wir ein modernes und funktionales Feuerwehrhaus, was nicht nur die Hauptabteilung, sondern insbesondere auch die Jungen und Mädchen der Kinder- und Jugendfeuerwehr begeistert, die bei uns - im wahrsten Sinne des Wortes - mit Feuereifer dabei sind. Durch die Neuerungen das Gebäude betreffend und die tolle Nachwuchsarbeit ist die Feuerwehr Kronau für die Zukunft bestens gerüstet“, freuten sich Bürgermeister und Kommandant.
Im Anschluss an die Rundfahrt diskutierte Landrat Christoph Schnaudigel mit den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten über aktuelle Kreis- und Gemeindethemen. Auch wenn die Themen K 3575 Umgehungsstraße Bad Schönborn und Windkraft häufig emotional diskutiert werden, so verlief die Diskussion in Kronau sachlich. „Das Verfahren für eine Umgehungsstraße Bad Schönborn ruht derzeit, neue Überlegungen müssen zunächst mit dem Landkreis abgestimmt werden, was bislang nicht geschehen ist. Was den geplanten Windpark Lußhardt anbelangt, liegt dem Landkreis als Genehmigungsbehörde aktuell kein Antrag vor“, gab Landrat Christoph Schnaudigel einen Überblick über den Sachstand.
Weitere Themen waren die positive Entwicklung der Krankenhäuser Bruchsal und Bretten, die beide weiterhin über eine zentrale Notaufnahme verfügen sowie Leistungen der Grund- und Regelversorgung an beiden Standorten anbieten, die Stärkung des ÖPNV verbunden mit dem Wunsch einer Bushaltestelle beim „A5 Quartier“ und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Biodiversität. Bürgermeister Frank Burkard stellte wichtige Projekte der Gemeinde wie das erfolgreiche Sanierungsprogramm Forstgarten oder die Generationeninitiative vor und berichtete von dem Ziel, Fahrradgemeinde werden zu wollen.
Ein Projekt, das sowohl dem Kreis als auch der Gemeinde als Schulträger am Herzen liegt, ist die Kooperation der Erich-Kästner-Schule und der Ludwig Guttmann Schule, bekannt als „Kronauer Modell“. Landrat Christoph Schnaudigel hatte bei seinem Besuch zur Freude der Gemeinderäte und des Bürgermeisters die Baugenehmigung für den Neubau der gemeinsamen Mensa dabei. Landrat Christoph Schnaudigel und Bürgermeister Frank Burkard waren sich einig, die gute Zusammenarbeit in allen Bereichen fortsetzen zu wollen.