Vorarlberg auf dem Weg zum Radel-Land
(Bregenz) Um den Fahrradverkehr in Vorarlberg weiter zu stärken, wurde 2018 erstmals der Ideenwettbewerb Radkultur ausgeschrieben. Aus insgesamt 18 Einreichungen von Einzelpersonen, Gemeinden, Vereinen und Betrieben wurden fünf Siegerprojekte gekürt und am Montag, 10. Dezember, in Bregenz von Landesrat Johannes Rauch ausgezeichnet.
"Wer den Radverkehr fördern möchte, muss ein hervorragendes Angebot schaffen. Das bedeutet Investitionen in Infrastruktur, aber dazu braucht es auch eine Gesellschaft, die gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist und in der die Begeisterung fürs Radfahren belohnt wird", sagte Landesrat Rauch. Schon jetzt gehöre das Fahrrad im Ländle zum Alltag und mit dem Radkultur-Wettbewerb werde der erfreuliche Trend noch verstärkt. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit so vielen tollen Ideen den Radanteil in Vorarlberg weiter wachsen lassen können", bedankte sich Rauch bei allen, die ihre Projekte eingereicht haben.
Derzeit werden in Vorarlberg ca. 16 Prozent aller Alltagswege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das ist österreichweit ein Spitzenwert. Als Ziel nannte Landesrat Rauch einen Anteil von 20 Prozent.
Für den Radkultur-Wettbewerb waren Ideen gefragt, die 2018 umgesetzt wurden oder unmittelbar umsetzbar wären. Eine fachkundige Jury hat über die Vergabe von insgesamt 15.000 Euro an die fünf Siegerprojekte entschieden. Im Frühjahr 2019 wird der Wettbewerb erneut ausgeschrieben, kündigte die Radkoordinatorin des Landes, Anna Schwerzler, an.
Die Siegerprojekte 2018:
Der Feldkircher Tritt
Die Stadt Feldkirch entwickelt derzeit eine Fuß- und Armhalterung für Radfahrende, damit diese an Ampeln oder anderen Wartebereichen nicht absteigen müssen. Die Idee ist in vielen Radregionen Europas bewährt und kommt bei Radfahrenden gut an. Anfang 2019 soll der Feldkircher Tritt erstmals in der Stadt zu sehen sein.
Radbus Bregenzerwald
Bei der Fahrradmitnahme in Bussen besteht die Schwierigkeit, dass das Ein- und Ausladen von Rädern die Einhaltung des Fahrplans erschwert. Mit dem Fahrradbus R1 bietet die Regio Bregenzerwald eine Lösung an: Mehrmals täglich fährt zusätzlich zu den Linienbussen für PendlerInnen ein eigener Bus mit Fahrradanhänger, der Radfahrende im Bregenzerwald und bis ins Rheintal befördert.
Genussrallye Höchst
Besonders kreativ an das Thema Radkultur hat sich die Gemeinde Höchst gewagt: Auf einer Genussrallye durch den Ort konnten Radfahrende in Gruppen an mehreren Stationen Spezialitäten und Schätze aus lokalen Geschäften kosten, und fast im Nebenbei die Radinfrastruktur der Gemeinde kennenlernen.
Radwerk: Verein zur Förderung der Lustenauer Radkultur
In Lustenau hat sich ein Verein formiert, um mehr Radkultur im Gemeindegeschehen zu verankern. In der vom Verein angebotenen offenen Radwerkstätte kann man unter fachkundiger Anleitung das eigene Fahrrad selbst reparieren. Aber auch Angebot und Aktivitäten zu Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sind Teil der Vereinsarbeit. Auch Radreparaturkurse werden angeboten.
Die Radler sind los! Energieregion Blumenegg beschafft Fahrradabstellanlagenmit sozialem und regionalem Mehrwert
Die Gemeinden der Blumeneggregion haben einheitliche Fahradständer für die gesamte Region bestellt und vom Verein ABO in Ludesch liefern und montieren lassen. Somit entstehen – begleitet durch e5-BeraterInnen – zusätzliche, hochqualitative Abstellanlagen. Gleichzeitig wird die Wertschöpfung in der Region gehalten und werden soziale Initiativen unterstützt.