Landkreis optimiert den Öffentlichen Personennahverkehr gleich an mehreren Strecken
(Bretten) Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Karlsruhe wird stetig optimiert. Dazu zählt auch das „Rendezvous“-Projekt des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV) gemeinsam mit dem Kreis und der Stadt Bretten.
Ziel davon war es, durch gleichzeitiges Eintreffen alle Linien an einem Knotenpunkt am Bahnhof die Zuverlässigkeit und Attraktivität des dortigen ÖPNV zu steigern. Der Verwaltungsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung im Lichthof der Badischen Versicherungen stattfand, beschlossen, dass der Landkreis die Kosten für den Betrieb ab dem zweiten Jahr übernimmt. Durch den Knotenpunkt werden Verbesserungen für die Fahrgäste erreicht, da diese einen Umstieg zu jeder Haltestelle im Stadtgebiet in maximal 30 Minuten erreichen. Zwei zusätzliche Busse waren dafür nötig: einer zur Stabilisierung des Angebots und einer zur Steigerung der Attraktivität. Letzterer auf Wunsch der Stadt Bretten, die für diesen im ersten Betriebsjahr finanziell aufkam.
Der Probebetrieb in Bretten läuft inzwischen seit September 2022. Bei den Bestandslinien 141 und 146, die mit dem Konzept lediglich angepasst wurden, konnten seither über 1.000 Fahrgäste pro Tag gezählt werden. Bei der neuen Linie 147 wurde ein Wert von 200 Fahrgästen pro Tag erzielt. Nachdem das Projekt damit als erfolgreiche Ergänzung im ÖPNV-Netz eingestuft wird, übernimmt der Landkreis rückwirkend ab September 2023 die gesamte finanzielle Verantwortung.
Zur weiteren Verbesserung des ÖPNV im Landkreis ermächtigte der Verwaltungsausschuss Landrat Dr. Christoph Schnaudigel den Kooperationsvertrag und den Verkehrsvertrag für das Netz 7a Los 2 zu unterzeichnen. Darin enthalten sind Optimierungen auf den Strecken der S5, S51 und S52 zwischen Karlsruhe, Wörth und Germersheim.
Konkrete Verbesserungen im Landkreis-Gebiet gäbe es durch das neue On-Demand-Bediengebiet „Pfinztal/Walzbachtal“. Das Gremium begrüßte in seiner Sitzung, dass dieses eingerichtet wird. Als gemeinsames Bediengebiet wurden nun die Ortsteile Berghausen und Wöschbach sowie die Ortsteile Wössingen und Jöhlingen festgelegt. Als weiterer Ankerpunkt wird der Bahnhof Weingarten (Baden) von MyShuttle angefahren werden. Damit stehen neue Querverbindungen sowie Anschlüsse über die S31/S32 und S3 zur Verfügung. Vorgesehen ist, das Gebiet gemäß dem Charakter von MyShuttle in den Schwachlastzeiten zu bedienen. Starttermin ist der 26. Januar 2024.
Der Verwaltungsausschuss stimmte darüber hinaus der geänderten Vereinbarung zwischen dem Landkreis und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG) über den zweigleisigen Ausbau zwischen Grötzingen und Bretten zu. Das Gremium ermächtigte Landrat Christoph Schnaudigel, diese zu unterzeichnen, und die Landkreisverwaltung, der Übernahme der Kosten für die Umweltverträglichkeitsprüfung für das Wendegleis und die Weichenverschiebung sowie für mögliche Erweiterungen der Umweltverträglichkeitsprüfung für die beiden zweigleisigen Abschnitte zuzustimmen. Denn auf der Strecke der S4 zwischen Karlsruhe und Bretten befinden sich mehrere eingleisige Abschnitte, die den Betriebsablauf erheblich einschränken. Die Kapazitäten lassen sich nicht ausweiten. Der zweigleisige Ausbau soll Verbesserungen ermöglichen. Nach den derzeitigen Planungen ist eine Realisierung zwischen Karlsruhe und Bretten für die Jahre 2026/2027 vorgesehen.