10.03.2025 12:23

Mehr Verkehrsunfälle 2024

(Konstanz/Tuttlingen/Villingen-Schwenningen) Im Polizeipräsidium Konstanz ereigneten sich im Jahr 2024 insgesamt 20.218 Verkehrsunfälle, die durch die Polizei aufgenommen ...

Im Polizeipräsidium Konstanz ereigneten sich im Jahr 2024 insgesamt 20.218
Verkehrsunfälle, die durch die Polizei aufgenommen wurden. Das entspricht einem
Anstieg um 2,8 Prozent zum Vorjahr. Somit ereigneten sich im Schnitt 55
Verkehrsunfälle pro Tag. Zugenommen haben sowohl die Verkehrsunfälle mit
Sachschaden (um 2,9 Prozent auf 17.874) als auch die Unfälle mit Personenschaden
(um 1,4 Prozent auf 2.344).

Während die Zahl der verunglückten Personen (leicht, schwer und tödlich
verletzt) im Vergleich zu 2023 landesweit teilweise deutlich zurückging, musste
im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Konstanz eine leichte Zunahme
registriert werden. Bei insgesamt 2.344 Verkehrsunfällen erlitten 2.936 Personen
Verletzungen (+0,4 Prozent). Dabei verletzten sich 2.448 (2.452) leicht und 460
(447) schwer. Im Laufe des Jahres 2024 verloren 28 Menschen durch einen
Verkehrsunfall ihr Leben, zwei mehr als im Jahr zuvor. Unter den tödlich
Verunglückten waren elf Pkw-Fahrende und drei Pkw-Insassen, ein Lkw-Fahrer,
sieben Motorradfahrende, vier Fußgänger, ein E-Scooter-Fahrender und eine
radfahrende Person.

"Hinter den abstrakten Zahlen der Verkehrsunfallopfer mit schweren oder gar
tödlichen Folgen verbergen sich viel Leid und persönliche Schicksale. Umso
wichtiger ist es, bei den Anstrengungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
nicht nachzulassen", so Polizeipräsident Stürmer.

Erfreulich ist, dass es mit auch durch eine gezielte Schwerpunktsetzung bei der
polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit gelungen ist, zum dritten Mal in Folge
einen Rückgang bei den Unfällen unter Beteiligung von Fahrradfahrenden zu
erzielen. Im Ergebnis fiel die Zahl der Radunfälle so im Jahr 2024 um ein
weiteres Prozent auf 871.

Bei den Elektrokleinstfahrzeugen (sogenannten E-Scootern) registrierte die
Polizei dagegen präsidiumsweit 109 Unfälle, dies bedeutet eine Zunahme um 132
Prozent. Dabei verletzten sich 92 Personen (+ 100 Prozent). Wie bei den
Radfahrenden liegt die Unfallursache auch hier beim überwiegenden Teil (70
Prozent) der Unfälle im Fehlverhalten der E-Scooterfahrenden selbst. In 42
Prozent aller Unfälle mit E-Scootern ereigneten sich diese Fälle sogar ohne
Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer.

Bei den Risikogruppen "Kindern", "Senioren" und "jungen Erwachsenen" ist sowohl
eine Zunahme als auch eine Abnahme zu verzeichnen. Bei den "Kindern" erhöhte
sich die Anzahl der Verkehrsunfälle an denen sie beteiligt waren von 114 auf 130
(+ 14 Prozent) und bei den "Senioren" von 1927 auf 1936 (+0,5 Prozent). Bei den
"jungen Erwachsenen" nahmen die Unfallzahlen um 6,5 Prozent auf 1529 ab. Die
Verkehrsunfälle mit verletzten Personen sanken hier um 12 Prozent auf 483.

Auf den Bundesautobahnen im Präsidiumsbereich gab es einen Anstieg der
Verkehrsunfälle um 10,3 Prozent auf 993 Unfälle. Die Zahl der dabei
verunglückten Personen nahm um 17,8 Prozent auf 139 Personen ab, jedoch
verstarben zwei Personen (2023: 1). 17 Personen verletzten sich schwer, eine
mehr als im Jahr zuvor, die Anzahl der Leichtverletzten reduzierte sich um 21,1
Prozent auf 120.

Präsidiumsweit stellte die Polizei bei zahlreichen Überwachungsmaßnahmen 108.387
Geschwindigkeitsverstöße fest. Während die Geschwindigkeits-überschreitungen in
68 Prozent der Fälle im Bereich bis 20 km/h lag, war in 2.357 Fällen ein
Fahrverbot die Folge des zu schnellen Fahrens.

350-mal verunglückten im vergangenen Jahr Verkehrsteilnehmende, weil sie unter
Alkohol- und Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilnahmen. Bei Kontrollen zogen
die Beamtinnen und Beamte 1.037 alkoholisierte bzw. 614 berauschte
Fahrzeugführende aus dem Verkehr. Neben strafrechtlichen Konsequenzen waren 938
fahrerlaubnisrechtliche Maßnahmen die Folge.

Neben dem Ziel der Reduzierung von Verkehrsunfällen durch überhöhte bzw. nicht
angepasste Geschwindigkeit - nach wie vor die Verkehrsunfallursache Nummer eins
- werden wir weiterhin unseren Fokus darauflegen, Fahrten unter Alkohol- und
Drogeneinfluss zu erkennen, zu ahnden und in Zukunft zu verhindern. Betrunken
oder berauscht Autofahren bringt sich selbst und andere in Lebensgefahr! Daran
ändert auch die Liberalisierung von Cannabis nichts. Wer berauscht im
Straßenverkehr ein Fahrzeug führt und dabei kontrolliert wird, muss sich dafür
verantworten.

"Weiter bleibt es unser Ziel, durch eine konsequente, engagierte
Verkehrsüberwachung und durch gezielte Präventionsarbeit vor allem die Zahl der
schweren und tödlichen Unfälle deutlich zu reduzieren und auf eine
verantwortungs- und rücksichtsvolle Verkehrsteilnahme hinzuwirken. Wir werden
auch weiterhin Verkehrssicherheitswochen und anderen Schwerpunktaktionen zur
Verkehrsüberwachung durchführen, um so die Verkehrsteilnehmenden zu
sensibilisieren," so der Polizeipräsident Uwe Stürmer abschließend.