Sprengsatz im Polizeipräsidium - Festnahme
(Konstanz) Wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie das Sprengstoffgesetz ermittelt die Kriminalpolizei unter anderem gegen einen ...
Wegen Verstößen gegen das Waffengesetz sowie das
Sprengstoffgesetz ermittelt die Kriminalpolizei unter anderem gegen
einen 39-Jährigen, der heute Mittag gegen 12.15 Uhr von Beamten des
Polizeireviers Konstanz im Vorraum der Polizeiwache vorläufig
festgenommen wurde. Der aus Venezuela stammende Mann hatte kurz zuvor
das Gebäude des Polizeipräsidiums am Benediktinerplatz betreten, eine
mitgeführte Plastiktüte auf einem Stehtisch abgestellt und
mitgeteilt, dass sich darin eine selbst gebastelte Rohrbombe befinde.
Während Beamte des Polizeireviers den Tatverdächtigen sofort
vorläufig festnahmen, wurde der Eingangsbereich samt Treppenhaus
sowie angrenzende Räume umgehend geräumt und der Besucherverkehr
außerhalb des Gebäudes abgewickelt. Bei der späteren Begutachtung der
Plastiktüte stießen die beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg
angeforderten Delaborierer auf ein an beiden Enden verschraubtes
Metallrohr, das tatsächlich mit Schwarzpulver und Nägeln befüllt und
mit einer Zündschnur versehen war. Bei einer Detonation hätte dies
laut Auskunft der Entschärfer im Umkreis von etwa zehn Metern
tödliche Auswirkungen gehabt. Wie der Beschuldigte in seiner
Vernehmung einräumte, hatte er mit der Rohrbombe suizidale Absichten
verfolgt. Bei der richterlich angeordneten Durchsuchung der Wohnung
des 39-Jährigen fanden die Delaborierer, die von Polizeihundeführern
mit Sprengstoffsuchhunden unterstützt wurden, keine weiteren zum Bau
einer Sprengstoffvorrichtung geeigneten Utensilien. Der Mann, der in
den zurückliegenden Jahren wegen Suizidversuchen mehrfach in
psychiatrischer Behandlung war, wird auf Antrag der
Staatsanwaltschaft Konstanz im Laufe des morgigen Tages dem
Haftrichter vorgeführt.