Raum Rheintal-Bodensee soll als Metropolitanraum etabliert werden
(Bregenz) Auf Initiative des Kantons St.Gallen soll der Raum Rheintal-Bodensee als Metropolitanraum etabliert werden.
„Der Metropolitanraum stärkt in besonderer Weise die Standortqualitäten Vorarlbergs und birgt enormes Potential hinsichtlich der Erreichbarkeit, der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit, der Innovationskraft, der Wissens- und Bildungsinfrastruktur sowie der Kultur- und Freizeitangebote durch die grenzüberschreitende Sichtweise und Zusammenarbeit“, betonten Bundesminister Magnus Brunner und Landesrat Marco Tittler beim Forum in Buchs: „Dies kommt der exportstarken Wirtschaft und den hier lebenden Menschen zugute.“
Metropolitanräume sind eine Kategorie des Schweizer Raumkonzepts, die vom Schweizer Bund verstärkt gefördert werden. Im Zentrum stehen dabei der weitere Ausbau von Standortqualitäten von überregionaler Ausstrahlung, wie Mobilität, Wirtschaft und Innovation. Primärer und erster Schwerpunkt soll die Verbesserung der überregionalen und innerregionalen Erreichbarkeit sein. Jetzt fand dazu in Buchs ein Forum zum Thema Erreichbarkeit statt. Finanzminister Magnus Brunner, Bundesrätin Karin Keller-Sutter, Landesrat Marco Tittler, Regierungspräsident Marc Mächler, Regierungsrätin Susanne Hartmann und VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten, wie die überregionale und innerregionale Erreichbarkeit des Metropolitanraums verbessert werden kann. Damit wird eine zentrale metropolitane Standortqualität gestärkt.
Der Metropolitanraum Bodensee umfasst einen starken Wirtschafts- und Lebensraum mit rund 775.000 EinwohnerInnen und über 445.000 Beschäftigten im 4-Länder-Eck des Bodensees, führte der Landesrat aus: „Ein innovativer, wirtschaftlich leistungsstarker, lebenswerter und attraktiver Großraum arbeitet mit dem Zusammenschluss zum Metropolitanraum noch intensiver zusammen und soll auch seine Strahlkraft und Sichtbarkeit nach außen erhöhen. Das brauchen wir – im Wettbewerb um Investitionen, Arbeitskräfte, Unternehmen und Innovation.“ Die Verflechtungen im Metropolitanraum sind intensiv und haben in den letzten Jahren auch stetig zugenommen. Insgesamt gibt es im Metropolitanraum rund 25.000 Pendlerbewegungen täglich – allein aus Vorarlberg pendeln etwa 7.200 Personen in die Schweizer Kantone am Bodensee, davon rund 6.500 in den Kanton St. Gallen. Nach Liechtenstein pendeln etwa 8.500 Personen aus Vorarlberg. Aus Deutschland wiederum pendeln etwa 3.500 nach Vorarlberg.
Wichtig für grenzüberschreitende Projekte
Die Mitwirkung an grenzüberschreitenden Strategien und Prozessen der Raumentwicklung spiele für Österreich eine wichtige Rolle, so Finanzminister Brunner: „Wir bauen mit dieser Zusammenarbeit die traditionell guten, bilateralen Beziehungen zu den Nachbarstaaten im Westen und damit auch über die EU-Grenzen hinaus aus. Die gesamte Region liefert hervorragende Voraussetzungen, um maßgeschneiderte, grenzüberschreitende Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.“
Landesrat Tittler verwies in diesem Zusammenhang auch auf eine weitere wichtige Funktion, die der Metropolitanraum Bodensse einnimmt: „Er ist das strategische Dach für das Agglomerationsprogramm Rheintal, mit dem konkrete grenzüberschreitende Maßnahmen in den Bereichen Verkehr, Siedlung und Landschaft umgesetzt werden sollen.“
Kommendes Jahr soll das Forum des Metropolitanraum Bodensee in Vorarlberg zum Thema Wirtschaftsstandort stattfinden.