Erzdiözese legt Energie- und Klimabericht vor
(Freiburg) Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität: Die Erzdiözese Freiburg hat einen umfassenden Energie- und Klimabericht ...
Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität: Die Erzdiözese Freiburg hat einen umfassenden Energie- und Klimabericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. Der am Montag (11.11.) veröffentlichte Bericht dokumentiert die Strom- und Energieverbräuche, die Mobilität sowie die Beschaffung der diözesanen Einrichtungen und Kirchengemeinden für das Jahr 2023. „Transparenz ist entscheidend, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zu stärken und gemeinsam an nachhaltigen Lösungen zu arbeiten, die die Umwelt schützen und zukünftige Generationen berücksichtigen. Mit dem Energie- und Klimabericht 2023 haben wir als Erzdiözese dafür den Weg geebnet. Wir sind entschlossen, unsere Anstrengungen fortzusetzen und unsere Ziele zu erreichen,“ erklärte Generalvikar Christoph Neubrand.
Mit einem Gesamtausstoß von 77.188 Tonnen CO2-Äquivalenten (CO2e) im Jahr 2023 zeigte die Erzdiözese Freiburg deutliche Fortschritte. Im Vergleich zur Bilanz von 2018, die noch 98.900 Tonnen CO2e verzeichnet hatte, konnte eine Reduktion um 21.712 Tonnen CO2e erzielt werden. Dies entspricht einer Reduktionsrate von knapp 22 Prozent und einer durchschnittlichen Senkungsquote von etwa fünf Prozent pro Jahr in den vergangenen fünf Jahren.
Erfolge im Bereich Energie und Gebäude
„Wir freuen uns über die Erfolge, die wir im Bereich der Gebäude und beim Strom erreicht haben. Im Vergleich zum Zeitraum 2002 bis 2006 konnten wir die Emissionen im Gebäudebereich um mehr als 52 Prozent reduzieren“, erklärte Dr. Reinhold John, Leiter der Diözesanstelle Schöpfung und Umwelt. Neben einer Verringerung des Energieverbrauchs spielte dabei vor allem die Veränderung des Energiemixes eine wesentliche Rolle: Bei der Wärmeversorgung ist ein Umstieg von Heizöl auf Erdgas und Erneuerbare Energieträger zu verzeichnen. Mit dem Gesamtprogramm Erneuerbare Energien, das im Februar 2024 gestartet wurde, soll dieser Umstieg weiter vorangebracht werden. Kirchengemeinden können ihre Heizungsumstellung auf nicht-fossile Energieträger mit der Förderung der Erzdiözese im besten Fall zu 100 Prozent ohne Eigenmittel finanzieren. Ein zweiter wichtiger Grund für die Senkung ist, dass die Energiewende in Deutschland Fahrt aufgenommen hat. So ist Strom in seiner Umweltbelastung in den vergangenen zehn Jahren um fast 30 Prozent klimafreundlicher geworden. In Zukunft wird auch die Photovoltaik-Initiative der Erzdiözese diese Energiewende mittragen.
Ökologisch verantwortete Mobilität muss auch in ländlichen Räumen möglich sein
Herausforderungen bestehen dagegen in der Mobilität, bei der im Vergleich zu 2019 ein Emissions-Anstieg von 21,6 Prozent festgestellt wird. Die Mobilität der rund 27.000 Mitarbeitenden der Erzdiözese trägt erheblich zur CO2-Bilanz bei. So wurden 2023 fast 107 Millionen Kilometer allein für die Arbeitswege zurückgelegt, was 15.111 Tonnen CO2e ausmacht. „Die Zunahme von Fahrten insbesondere mit PKWs verdeutlicht die Notwendigkeit, die Mobilitätsstrategien zu überdenken und anzupassen“, erklärte dazu Dr. Reinhold John. Dabei muss jedoch auch in Zukunft ökologisch verantwortete Mobilität in ländlichen Räumen gewährleistet bleiben.
Die laufende Beschaffung wird mit Emissionen in Höhe von 7.017 Tonnen CO2 abgeschätzt. Die Autoren des Berichts gehen aber davon aus, dass alleine die 5,8 Millionen Mahlzeiten, die in den rund 1.000 Kindertagesstätten angeboten werden, schon über die Hälfte der CO2-Belastung ausmachen. Beim Konsum wird daher parallel zu der Ausrichtung von Rahmenverträgen auf Nachhaltigkeit auch die Datenbasis verbessert werden.
26 Projekte werden mit Mitteln des Klimaschutz-Fonds finanziert
Die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts aus dem Jahr 2021 zeigt erste positive Effekte, jedoch sind weitere Anstrengungen nötig. Laut Energiebericht sollte die Datenerfassung in den Bereichen Wärme, Energie und Mobilität effektiver gestaltet werden, um zukünftige Maßnahmen zielgerichteter planen und umsetzen zu können.
Der Klima- und Energiebericht 2023 legt auch Rechenschaft ab über die Mittelvergabe aus dem Klimaschutz-Fonds der Erzdiözese. Bis Ende 2023 wurden für 26 Projekte und Vorhaben bereitgestellte Gelder verwendet. Der größte Anteil floss in den Umstieg auf Erneuerbare Energien – bei der Stromerzeugung und der Wärmebereitstellung. Zusätzlich zur Erfolgskontrolle über die Klimadaten wird berichtet, wie der Entscheidungs- und Umsetzungsstand der 47 Maßnahmen aus dem Klimaschutz-Konzept ist.
„Die Klimaneutralität ist ein Thema, das uns alle betrifft. Eine solche Reduktion erreicht keine Diözesanleitung, keine Kommission, kein Fonds, keine Diözesanstelle und kein Gesetz allein. Sie ist nur durch eine Haltungsänderung und durch gemeinsames Handeln an vielen Stellen erreichbar. Ich danke allen, die sich in den Kirchengemeinden und Verbänden, in den Dekanaten und diözesanen Einrichtungen für dieses Anliegen einsetzen. Besonders froh bin ich, dass die Kommission für Schöpfung und Umwelt und die Diözesanstelle hier intensiv vorangehen. Wir werden weiterhin ein Bewusstsein für die Dringlichkeit dieses Themas schaffen, denn nur gemeinsam erreichen wir das Ziel der Klimaneutralität“, erklärte Generalvikar Christoph Neubrand.