Camping-Leitsystem erfolgreich abgeschlossen
(Salem) Der Bodensee ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel, was zu erheblichen Verkehrsbelastungen führt. Deshalb hat das Land das Pilotprojekt „Camping-Leitsystem in der Region Bodensee-Oberschwaben“ durchgeführt, das Gäste gezielt auf freie Campingplätze umleitet.
„Der Bodensee ist ein sehr beliebtes Urlaubsziel, was zu erheblichen Verkehrsbelastungen vor allem im Sommer und an Feiertagen führt. Währenddessen bleiben Campingplätze im landschaftlich reizvollen Bodensee-Umland und in Oberschwaben aus Unkenntnis unbelegt. Mit Hilfe des Camping-Leitsystems werden die Gäste gezielt auf freie Campingplätze umgeleitet. Baden-Württemberg ist damit Pilotregion eines innovativen Leitsystems“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der Abschlussveranstaltung des Pilotprojekts ‚Camping-Leitsystem in der Region Bodensee-Oberschwaben‘ auf dem Campingplatz Salem.
Nachhaltige touristische Angebote sind attraktiver
„Baden-Württemberg zählt zu den wichtigsten Reisezielen in Deutschland und erfreut sich als Reiseland in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Denn Baden-Württemberg ist nicht nur schön, sondern auch vielfältig“, sagte Minister Hauk. Dennoch dürften sich die im Tourismus handelnden Akteure nicht auf diesem Erfolg ausruhen, sondern müssten sich ständig neuen Themen und Veränderungsprozessen stellen. „Die gemeinsam mit der Tourismusbranche erarbeitete neue Tourismuskonzeption des Landes trägt daher den vielfältigen Herausforderungen Rechnung und ist auf die speziellen Gegebenheiten des Landes abgestimmt. Die Nachhaltigkeit stellt hierbei ein wichtiges Grundprinzip dar. Für den Tourismus bedeute das vor allem ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit im Bewusstsein zu verankern und im Handeln zu berücksichtigen“, betonte Hauk.
Das Camping-Leitsystem als nachhaltiges Tourismusprojekt
Das innovative Camping-Leitsystem vereinige die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit im Tourismus. „Durch die gezielte Umsteuerung eines Teils der Camping-Nachfrage in das Bodensee-Umland, wird der Camping-Suchverkehr speziell im Bereich der überlasteten Ufergemeinden verringert. Folglich wird die Verkehrsbelastung am Bodenseeufer reduziert und damit sinken auch die durch Abgase entstehenden Emissionen. Das kommt nicht nur der Umwelt, sondern auch den Gästen und Anwohnern zu Gute. Gleichzeitig werden die Rezeptionskräfte auf den Campingplätzen und in Tourist-Informationen entlastet, was wiederum zu einer gesteigerten Dienstleistungsqualität führt“, so der Minister.
Um die touristische Wertschöpfung in der Region zu halten und Arbeitsplätze im Ländlichen Raum dauerhaft zu sichern, hat die ECOCAMPING Service GmbH ein webbasiertes Camping-Leitsystem für die Region Bodensee-Oberschwaben entwickelt und implementiert, das Gästen freie Kapazitäten von Campingplätzen anzeigt. Die Information ist für Gäste sowie Campingplätze und Touristeninformationen online und kostenlos zugänglich. Im Idealfall werden potentielle Gäste schon in der Planungsphase umgestimmt und reservieren ihren Ferienaufenthalt gleich auf einem Campingplatz im Bodensee-Umland. „Für die Sicherung des Ländlichen Raums ist es wichtig, frühzeitig neue Wege zu gehen. Deshalb haben wir dieses Pilotprojekt mit rund 51.000 Euro gefördert“, betonte Hauk.
Das Camping-Leitsystem
Das Projekt ist am 1. November 2016 gestartet und endete am 30. Juni 2019.
Projektträger ist ECOCAMPING Service GmbH (ehemals ECOCAMPING e. V.) mit Sitz in Konstanz. Zweck der GmbH ist die Förderung von Umwelt- und Naturschutz, Sicherheit und Qualität in der Campingwirtschaft in Deutschland und auf internationaler Ebene sowie die Förderung einer nachhaltigen Tourismusentwicklung. Das Unternehmen hat bereits verschiedene Auszeichnungen erhalten, unter anderem den ADAC Campingpreis im Jahr 2002 und den Deutschen Camping-Preis 2010 für besonderes Engagement in der Campingwirtschaft.
Weitere Beteiligte sind camping.info GmbH, die Internationale Bodensee Tourismus GmbH, die Deutsche Bodensee Tourismus GmbH und der Landesverband das Campingplatzunternehmer in Baden-Württemberg LCBW e. V..
Das Projekt wurde mit 51.382 Euro aus Landesmitteln gefördert.
Neben einer kostenlos zugänglichen Online-Plattform für potentielle Gäste erhalten Tourismusinformationen und Campingplätze ein Online-Tool, mit dem im direkten Kundengespräch (Counter, Telefon) die Informationsbedürfnisse der Gäste zu aktuellen Verfügbarkeiten ohne lange Wartezeiten für Recherchen erfüllt werden können.
Der Campinghof Salem der Familie Gern mitten im Salemer Tal, direkt an der Deggenhauser Aach bei Neufrach umfasst bis zu 100 Wohn-, Caravan- und Zeltplätze. Ein Kiosk mit kleinem Restaurantbetrieb, eine eigene Hofbäckerei, ein Streichelzoo sowie zahlreiche Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt runden das familienfreundliche Angebot des Campinghofes ab.