Neue Kronenbrücke eröffnet
(Freiburg) Die neue Kronenbrücke kann heute für den Verkehr freigegeben werden. Mit der Öffnung der neu gebauten Brücke sind alle Tief-, ...
Die neue Kronenbrücke kann heute für den Verkehr freigegeben werden. Mit der Öffnung der neu gebauten Brücke sind alle Tief-, Gleis- und Straßenbauarbeiten sowie der Ingenieurbau auf der gesamten 1,9 Kilometer langen Neubaustrecke Stadtbahn Rotteckring abgeschlossen.
„Trotz Verzögerungen beim Abbruch und Neubau des anspruchsvollen Bauwerks wurde der Gesamtbauzeitenplan für den Neubau der Stadtbahn Rotteckring eingehalten. Kaum einer konnte sich vor knapp vier Jahren tatsächlich vorstellen, wie sich der Verkehr an der komplett gesperrten Kronenbrücke auswirkt. Der gesamte Neubau der neuen Brücke war eine logistische und organisatorische Meisterleistung“, so Oberbürgermeister Martin Horn anlässlich der Verkehrsfreigabe der Kronenbrücke. Er bedankte sich bei den beteiligten Firmen, Büros, der Freiburger Verkehrs-AG (VAG), der Badenova und den Fachleuten im federführenden Garten- und Tiefbauamt (GuT) für die enorm gute Koordinierung und Abwicklung der aufwändigen Baustelle an der viel befahrenen B31.
Und Baubürgermeister Martin Haag ergänzt: „Mit der neu gebauten Kronenbrücke steht ab sofort wieder eine der wichtigsten Verkehrsachsen in Freiburg zur Verfügung. Während der Bauzeit war unser oberstes Ziel immer, dass zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung - bis auf kurze Ausnahmen - den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern zur Verfügung standen. Jetzt ist der Verkehr auf der neuen Kronenbrücke deutlich übersichtlicher gestaltet, denn wir haben neben der Straßenbahn und dem Autoverkehr für Radfahrende eigene Radwege mit deutlich mehr Platz geschaffen. Haags Dank geht an alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern für das Verständnis während der Bauarbeiten und den damit verbundenen Behinderungen und Einschränkungen sowie auch bei den Anliegerinnen und Anliegern und den Gewerbetreibenden für ihre Geduld während der Bauarbeiten.
Die umfangreichen Bauarbeiten wurden in mehreren Bauabschnitten umgesetzt. Begonnen wurde im Februar 2015 mit der Sperrung der sanierungsbedürftigen Kronenbrücke. Parallel zum Abbruch wurden 2015 die Werthmannstraße und ein Jahr später die Kronenstraße umgebaut. In einem weiteren Bauabschnitt wurden von April 2016 bis August 2017 der Platz der Alten Synagoge und sowie der Bereich vor dem Stadttheater neu gebaut. 2017 und 2018 folgten die Stadtbahn- und Umgestaltungsarbeiten im Rotteck- und Friedrichring. In den Osterferien 2018 wurde der Gleisanschluss an der Basler-/Kronenstraße umgesetzt.
Außerdem wurden die Fußgängerunterführungen an der Eisenbahnstraße und am neuen Europaplatz abgebrochen, die Brücken über den Hölderle- und Kronenmühlebach verbreitert, der Gewerbekanal an mehreren Stellen für die Stadtbahn erneuert sowie die Zufahrt zur Rotteckgarage angepasst.
Im Vorfeld aller Bauarbeiten wurden alle betroffenen Ver- und Entsorgungsleitungen neu geordnet. Im Juli wurde mit den abschließenden Tief-, Gleis- und Straßenbauarbeiten an der Lessingstraße, Kronenbrücke und Schreiberstraße begonnen, die jetzt trotz einer sehr knappen Bauzeit termingerecht zum Jahresende abgeschlossen werden konnten. Somit steht der Inbetriebnahme der Stadtbahn am 16. März 2019 in dieser Hinsicht nichts mehr im Wege.
Die über 40 Jahre alte Kronenbrücke wies starke bauliche Mängel auf, ebenso war es aus statischen Gründen nicht möglich, die neuen Stadtbahngleise über die bestehende Brücke zu führen. Die wirtschaftlichste Lösung war deshalb, die bestehende Brücke abzubrechen und an gleicher Stelle eine neue Brücke zu bauen.
Bei der neuen Kronenbrücke wurde eine gestalterisch und technisch anspruchsvolle Konstruktion ausgewählt, die eine schlanke Stahlbetonfahrbahnplatte mit einem untenliegenden Tragwerk aus festen Stahlrohren kombiniert. Wie ihre Vorgängerin erhielt auch die neue Kronenbrücke eine Lichtöffnung in der Mitte. Auch wurde die Planung der Kronenbrücke bereits auf den zukünftigen Stadttunnel Freiburg zugeschnitten. Die neue Brücke wurde im Vorfeld so geplant, dass zu einem späteren Zeitpunkt direkt neben den Widerlagern der Brücke die Tunnelröhren gebaut werden können.
So ist künftig der Verkehr auf der neuen Kronenbrücke deutlich übersichtlicher geregelt. Vor allem Radfahrende haben wesentlich mehr Platz und separate Radwegeführungen.
Die Lessingstraße an der Südseite der Kronenbrücke wurde zwischen Hummel- und Goethestraße der neuen Verkehrssituation angepasst. So wird künftig die Stadtbahntrasse von der B 31 mit drei Geradeausspuren in Fahrtrichtung Osten gekreuzt, eine Abbiegespur führt auf die Kronenbrücke, eine weitere Abbiegespur in die Kronenstraße. Zusätzlich wurde vor der Angell-Akademie eine Haltezone eingerichtet, damit die Schülerinnen und Schüler sicher zur Schule gebracht und wieder abgeholt werden können.
Ebenfalls wurde die Schreiberstraße auf der Nordseite der Kronenbrücke zwischen Garten- und Wilhelmstraße umgebaut. Insgesamt hat das GuT für den Rad- und Fußverkehr sichere und attraktive Verbindungen geschaffen. Wie in allen anderen Bauabschnitten wurde besonderen Wert auf eine behindertengerechte Ausführung gelegt. Alle Fahrbahnquerungen sind mit speziellen Rollstuhlüberfahrtsteinen sowie Blindenleitstreifen ausgestattet.
Um den Verkehr bei der Einfahrt der Wilhelmstraße zu bremsen, baut das GuT noch einen Kreisverkehr. Diese Arbeiten dauern je nach Witterung bis voraussichtlich März nächsten Jahres. Die Fauler- und die Wilhelmstraße werden während der Bauarbeiten in Richtung B 31 zur Sackgasse. Umleitungen werden wie gewohnt ausgeschildert. Ebenso werden die bisherigen provisorischen Kopfwendemöglichkeiten an Kronen- und Werthmannstraße zurückgebaut.
Mit der Verkehrsfreigabe auf der Kronenbrücke wird auch der Dreisamuferradweg (FR 1) zwischen Schnewlin- und Kaiserbrücke einschließlich der beiden neu gebauten Rampen auf die Kronenbrücke wieder freigegeben.
Im gesamten Bauabschnitt an der Kronenbrücke werden 15 neue Bäume gepflanzt. Die Kosten für den Abbruch und Neubau der Brücke sowie für die Tief-, Gleis- und Straßenbauarbeiten betragen insgesamt 15 Millionen Euro. Diese Arbeiten sind Bestandteil des Gesamtprojekts „Umgestaltung Rotteckring“ und werden durch Bund und Land mit bis zu 85 Prozent gefördert.