Stadt erarbeitet Biodiversitätskonzept
(Karlsruhe) In der Öffentlichkeit werden der Rückgang von Pflanzen- und Tierarten sowie der Verlust von Biodiversität derzeit intensiv diskutiert. Auch die Stadt Karlsruhe möchte sich diesem Thema stellen und die Förderung der Biologischen Vielfalt im Rahmen eines Konzeptes vorantreiben anstatt mit wenigen Einzelmaßnahmen.
So wurde in einem ersten Schritt die Erarbeitung eines Biodiversitätskonzeptes an ein Karlsruher Planungsbüro vergeben. Dieses Konzept wird zunächst einen umfangreichen Analyseteil umfassen, auf dessen Grundlage dann Leitbilder entwickelt und Maßnahmen festgelegt werden.
Neben den städtischen Fachämtern werden in die Entwicklung des Konzeptes auch Vertreter des ehrenamtlichen Naturschutzes, der Fischerei, der Jagd, der Landwirtschaft, der Höheren Naturschutzbehörde, des Naturschutzzentrums sowie Vertreter aus Lehre und Wissenschaft vom Naturkundemuseum, der Pädagogischen Hochschule und des KIT eingebunden.
Einzelne Maßnahmen stehen kurz vor Umsetzung
Mit der Fertigstellung des Konzeptes ist 2020 zu rechnen, erste Maßnahmen sollen aber demnächst umgesetzt werden. So plant die Stadt die Gewinnung von Saatgut von eigenen guten Wiesen, um bei Neuansaaten im Sinne der Förderung der genetischen Vielfalt den örtlichen Verhältnissen entsprechendes Saatgut zur Verfügung zu haben. Hierbei kommt das Heudrusch-Verfahren zum Einsatz, wonach im spezifischen Naturraum ökologisch wertvolle Wiesen ausgewählt und deren Samen schonend geerntet werden. Diese werden dann auf den zu begrünenden Flächen wieder ausgebracht und es entstehen neue Lebensräume mit ideal an die Region angepassten, heimischen Pflanzengemeinschaften.
Die Stadtverwaltung wird über die einzelnen Maßnahmen berichten und die Bürgerinnen und Bürger mit anschaulichen Führungen über die Biologische Vielfalt in Karlsruhe informieren.