Diözesane Feier des Aschermittwochs
Die jährliche diözesane Feier des Aschermittwochs der Künstlerinnen und Künstler findet dieses Jahr am Aschermittwoch (17.2.) um 14.30 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche in Konstanz statt. Liturgie und anschließender Vortrag stehen unter dem Thema ‚An der Grenze‘. Weihbischof Christian Würtz wird dem Gottesdienst zum Aschermittwoch vorstehen.
Musikalisch wird die Wort-Gottes-Feier von einem Vokalsolisten-Quartett des ‚ensemble cantissimo‘ unter der Leitung von Prof. Markus Utz aus Konstanz gestaltet. Da die Zahl der Teilnehmenden coronabedingt begrenzt ist, wird die Veranstaltung parallel online gestreamt. Der Livestream kann unter www.ebfr.de/livestream mitverfolgt werden.
An den Gottesdienst schließt sich im Livestream ein im Vorfeld aufgezeichneter Vortrag des Theologen und Germanisten Clemens Hermann Wagner an. Wagner beschreibt die künstlerische Bedeutung der Holzskulpturen des Schwarzwälder Bildhauers Armin Göhringer. Sie sind bis zum 4. April im Kirchenraum der Dreifaltigkeitskirche ausgestellt. Göhringer sagt selbst, er verbinde sein künstlerisches Schaffen mit der Idee, „Entstehung und Untergang – sozusagen das ganze Leben – in einer Skulptur sichtbar zu vereinen“.
Das Thema der Veranstaltung – ‚An der Grenze‘ – bezieht sich auf die „riskanten Grenzgänge“, die Göhringer bei der Schaffung seiner Skulpturen wagt. Bei der Bearbeitung des Holzes geht er oftmals so weit, dass das fragile Kunstwerk bei einem Schnitt mehr zusammenbrechen würde. Seine Werke erinnern an die Kernbotschaft des Aschermittwochs: Das Leben ist vergänglich; doch es gibt eine tiefere Dimension, die über die menschliche Existenz hinausgeht. „Momente des Göttlichen“, wie es Wagner ausdrückt.
Erinnerung an die Vergänglichkeit des Menschen auch in Pandemiezeiten
Im Kirchenjahr läutet der Aschermittwoch nach der Fastnacht die 40-tägige Fastenzeit ein. Diese Zeit des Verzichts erinnert an die 40 Tage, die Jesus ohne zu essen in der Wüste zugebracht hat. Der Aschermittwoch dient als Fasten- und Feiertag Katholikinnen und Katholiken dazu, innezuhalten und sich die Vergänglichkeit des Lebens bewusst zu machen.
Beim Ascheritus segnet der Priester üblicherweise Asche und zeichnet den Gläubigen damit ein Aschekreuz auf die Stirn. Dabei spricht er jedem Einzelnen entweder das Deutewort „Kehre um und glaube an das Evangelium“ oder „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ zu. Dadurch sollen die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher daran erinnert werden, dass ihr Leben vergänglich ist. Aufgrund der Corona-Krise hat der Vatikan dieses Jahr spezielle Regeln erlassen, um den Ascheritus auch unter Pandemiebedingungen für alle Beteiligten sicher durchführen zu können: Der Priester trägt eine Mund-Nasen-Bedeckung und desinfiziert sich die Hände, bevor er den Gläubigen die geweihte Asche – ohne zu sprechen und ohne die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher zu berühren – auf den Kopf streut. Die Deuteworte, die normalerweise dabei jedem einzelnen Gläubigen zugesprochen werden, spricht der Priester stattdessen einmal der gesamten Gemeinde zu.
Wertschätzung für Künstlerinnen und Künstler im Erzbistum Freiburg
Der Aschermittwoch ist nicht nur ein Feiertag des Verzichts und der Erinnerung an die Vergänglichkeit des Menschen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde von der katholischen Kirche in Paris auf eine Initiative des französischen Schriftstellers Paul Claudel hin der ‚Aschermittwoch der Künstlerinnen und Künstler‘ ins Leben gerufen. Seit den 1950er Jahren werden Aschermittwochsgottesdienste auch in Deutschland gemeinsam mit Kulturschaffenden gefeiert. Im Anschluss an den Gottesdienst findet oftmals eine künstlerische Akademie statt.