Ermittlungserfolg nach Unfallflucht
(Berghaupten) Der im Zusammenhang mit dem schweren Unfall auf der B 33 bei Berghaupten gesuchte Fahrer eines Sattelzugs konnte mitsamt ...
Der im Zusammenhang mit dem schweren Unfall auf der B 33 bei
Berghaupten gesuchte Fahrer eines Sattelzugs konnte mitsamt dem
unfallbeteiligten 40-Tonner in Slowenien ermittelt werden. Der tragische
Verkehrsunfall, bei dem ein 69 Jahre alter Rollerfahrer aus der Region ums Leben
kam, konnte somit nach wenigen Tagen aufgeklärt werden. Eine enge und
hervorragende Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Polizei- und
Justizbehörden aus Deutschland und Slowenien dürfte hierbei für den umgehenden
Ermittlungserfolg entscheidend gewesen sein. Möglich machte die
grenzüberschreitenden Ermittlungen ein Rechtshilfeersuchen der
Staatsanwaltschaft Offenburg an die slowenischen Justizbehörden. Parallel zu den
formellen Abwicklungen führten bereits erste Spuren die Beamten der
Ermittlungsgruppe "Roller" zu einer Spedition nach Slowenien, wo die bundes- und
europaweite Fahndung nach dem Lastwagen letztlich auch ihr Ende fand. Der
Sattelzug konnte dort eine Woche nach dem folgenreichen Unfall beschlagnahmt
werden. Der 47 Jahre alte und in Bosnien wohnhafte Fahrer des Sattelzugs hat
sich am Dienstag zusammen mit seinem Rechtsanwalt bei den Beamten der
Ermittlungsgruppe "Roller" gestellt und wurde in Gegenwart des ermittelnden
Staatsanwalts vernommen. Seine Einlassungen zum Unfallgeschehen müssen im
Abgleich mit den digitalen Fahrzeugdaten, den Ergebnissen der Spurensicherung
sowie den insgesamt 52 eingegangenen Hinweisen verifiziert und zusammengeführt
werden. Wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, war neben den
Fahndungsmaßnahmen in den Bereichen Freiburg, Pforzheim und der A61 der nun
sichergestellte Sattelzug bereits am Unfalltag auf der B3 in Offenburg ins
Visier einer Polizeistreife geraten. Obwohl der Auflieger des Sattelzugs mit
einer grauen Plane ausgestattet war und die Fahndungskräfte bis dahin eigentlich
nach einem blauen Sattelzug suchten, wurde der Lastwagen überprüft. Hierbei ist
der Lastwagen von der Streife rundum auf mögliche Kollisionsspuren abgesucht
worden. Weil an dem 40-Tonner allerdings keine augenscheinlichen Unfallschäden
zu finden waren, musste dem Sattelzug nach Einsicht der Papiere und einer
Dokumentation des Kennzeichens die Weiterfahrt gewährt werden. Die erfolgte
Datenerhebung führte aber in der Folge zu der Spedition nach Slowenien und gab
letztlich auch den Ausschlag für die spätere Ermittlung des verantwortlichen
Fahrers.
Ob es zwischen dem Sattelzug und dem Rollerfahrer, bevor er überrollt wurde,
überhaupt zu einer seitlichen Berührung kam, ist nach wie vor Gegenstand der
polizeilichen Ermittlungen. Hierzu stehen insbesondere noch die Ergebnisse eines
Sachverständigengutachtens aus. Nach derzeitigem Kenntnisstand war der
69-jährige Rollerfahrer am Dienstagnachmittag vor einer Woche von der Auffahrt
Gengenbach-Nord auf den rechten Fahrstreifen der B 33 in Richtung Offenburg
eingefahren. Nach einem Ladevorgang im Bereich des vorderen Kinzigtals kam der
Sattelzug parallel auf der linken Fahrspur in gleiche Richtung herangefahren. Im
dortigen zweispurigen Bereich wechselte dann der 40-Tonner auf die rechte
Fahrspur. Bei diesem Fahrstreifenwechsel kam der Rollerfahrer schließlich zu
Fall und wurde überrollt. Unter anderem gilt es noch zu klären, ob der tödlich
verletzte Rollerfahrer auf der rechten Spur neben dem Sattelzug beschleunigte,
möglicherweise vorbeifahren wollte oder ausweichen musste. Am Mittwochvormittag
waren die Beamten des Verkehrsdienstes Offenburg zur Rekonstruktion des
Geschehens mit einem baugleichen Sattelzug an der Unfallstelle. Die
Fahrerlaubnis wurde dem 47-Jährigen auf Antrag der Staatsanwaltschaft Offenburg
durch das Amtsgericht Offenburg vorläufig entzogen.