Wasserpreis erhöht
(Sipplingen) Die Bodensee-Wasserversorgung hat bei ihrer 75. Verbandsversammlung heute in Tuttlingen die Pläne für eine zukunftssichere Trinkwasserversorgung ihrer Verbandsmitglieder vorgestellt. Mit dem Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“ will der Zweckverband u.a. den Herausforderungen des steigenden Wasserbedarfs, den Auswirkungen der Quaggamuschel auf die technischen Anlagen und den wachsenden Anforderungen an die Versorgungssicherheit Rechnung tragen.
Die Bodensee-Wasserversorgung hat bei ihrer 75. Verbandsversammlung heute in Tuttlingen die Pläne für eine zukunftssichere Trinkwasserversorgung ihrer Verbandsmitglieder vorgestellt. Mit dem Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“ will der Zweckverband u.a. den Herausforderungen des steigenden Wasserbedarfs, den Auswirkungen der Quaggamuschel auf die technischen Anlagen und den wachsenden Anforderungen an die Versorgungssicherheit Rechnung tragen.
Projekt „Zukunftsquelle – Wasser für Generationen“
Nach über 60 Betriebsjahren ohne Ausfall der Trinkwasserlieferung stellt sich die Bodensee-Wasserversorgung den Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte und hat dafür das Projekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“ aufgelegt. Dieses Projekt soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg sich weiterhin auf eine sichere und ausreichende Trinkwasserversorgung aus dem Bodensee verlassen können. Handlungsbedarf besteht in verschiedener Hinsicht:
• Die Anlagen und Leitungen der Bodensee-Wasserversorgung sind in weiten Teilen seit 60 Jahren in Betrieb und nähern sich jetzt, trotz kontinuierlicher und sorgfältiger Wartung, dem Ende ihrer Lebensdauer. Durch eine stärkere Auslastung der Anlagen, insbesondere in den Sommermonaten, ist eine Erhöhung der Ausfallsicherheit erforderlich.
• Im Zusammenhang mit dem Klimawandel und den damit einhergehenden höheren Temperaturen verzeichnet der Verband eine steigende Nachfrage nach Trinkwasser aus dem Bodensee, sowohl bei bestehenden Verbandsmitgliedern, als auch bei Gemeinden, die der Solidaritätsgemeinschaft neu beitreten möchten.
• Die schnelle Besiedlung des Bodensees durch die Quaggamuschel und kommende Veränderungen in der Qualität des Seewassers verlangen eine Anpassung der Aufbereitung und den Bau einer neuen Aufbereitungsstufe. Diese wird nicht nur die Entfernung der Quaggamuschel sicherstellen und ihre Ausbreitung verhindern, sondern auch den Herausforderungen der Zukunft wie Spurenstoffen, Mikroplastik oder schädlichen Blaualgen gewachsen sein.
„Investitionen in die Wasserversorgung sind ein Generationenprojekt. Wir sehen uns in der Verantwortung, Trinkwasser nicht nur heute bereitzustellen, sondern auch für künftige Generationen vorausschauend zu planen und zu bauen. Unterstützung erwarten wir hier von den Ergebnissen des ‚Masterplans Wasserversorgung‘, den das Land Baden-Württemberg Anfang 2019 aufgelegt hat und der aktuelle und relevante Daten und Prognosen zur Entwicklung des Trinkwasserbedarfs liefern wird,“ so Christoph Jeromin, technischer Geschäftsführer der Bodensee-Wasserversorgung.
Neuer Verbandsvorsitzender gewählt
Die Delegierten der 183 Verbandsmitglieder wählten heute in Tuttlingen Jürgen Zieger, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen, zum neuen Verbandsvorsitzenden. Der bisherige Verbandsvorsitzende Oberbürgermeister Roland Klenk, Leinfelden-Echterdingen, übernimmt zusammen mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Stuttgart, die beiden Ämter der Stellvertreter.
Wasserpreis für 2019 moderat erhöht
Dank einer überdurchschnittlich hohen Wasserabgabe von 137,6 Mio. Kubikmeter Trinkwasser im Jahr 2018 fiel rückwirkend die mittlere Umlage, also der durchschnittliche Wasserpreis mit 56,0 Cent/Kubikmeter um 2,6 % günstiger aus als geplant. Die überschüssigen Mittel werden teilweise an die Verbandsmitglieder zurückerstattet, 1,0 Millionen Euro fließen einer zweckgebundenen Rücklage zu. Für das Jahr 2020 plant der Verband mit einem Wasserpreis von 63,7 Cent pro Kubikmeter Trinkwasser. Diese Preissteigerung soll die gestiegenen Investitionskosten bei der Sanierung und Erneuerung der technischen Anlagen decken. Die BodenseeWasserversorgung plant für das Jahr 2020 mit Investitionen in Höhe von 35,5 Millionen Euro, die etwa je zur Hälfte im Leitungsnetz und in den technischen Anlagen in Sipplingen anfallen werden.
Michael Stäbler, kaufmännischer Geschäftsführer: „Um die zuverlässige, unterbrechungsfreie Trinkwasserversorgung aus dem Bodensee weiterhin zu gewährleisten, kommen hohe Investitionen auf den Verband zu. Diese werden in späteren Jahren moderate Preissteigerungen für unsere 183 Verbandsmitglieder mit sich bringen.“
Weitere Informationen über die Bodensee-Wasserversorgung
Am 25. Oktober 1954 gründeten 13 Städte und Gemeinden den Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung, um den ständig steigenden Trinkwasserbedarf mit Zusatzwasser aus dem Bodensee zu decken. Heute versorgt die Bodensee-Wasserversorgung über ihre 183 Mitglieder insgesamt 320 Städte und Gemeinden mit etwa vier Millionen Einwohnern jederzeit und in ausreichender Menge mit bestem Trinkwasser aus dem Bodensee.
Das Wasser wird aus dem Überlinger See in etwa 60 Meter Tiefe dem Bodensee entnommen und mit sechs großen Pumpen bis in die circa 310 Meter höher gelegene Aufbereitungsanlage auf dem Sipplinger Berg gefördert. Dort wird das ohnehin schon gute Bodenseewasser mit Mikrosieb-, Ozon- und Filteranlagen zu einem Trinkwasser sehr hoher Qualität aufbereitet.
Die Kapazität der Förder- und Aufbereitungsanlagen beläuft sich auf etwa 9.000 Liter in der Sekunde; an einem Tag dürfen maximal 670.000 Kubikmeter Wasser dem Bodensee entnommen werden. Rund 1.700 Kilometer meist großkalibriger Rohrleitungen leiten das Trinkwasser bis in den äußersten Norden des Landes. Heute gibt die Bodensee-Wasserversorgung an ihre Verbandsmitglieder etwa 130 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr ab. Mit dieser Aufgabenstellung ist sie der größte Wasserversorgungszweckverband in Deutschland.