12.07.2023 09:53

Starkregen sorgt für reichlich Arbeit der Feuerwehr - Weinfest Freiburg vorzeitig beendet

Eine heftige Gewitterzelle hat am Dienstag abend für zahlreiche Einsätze der Feuerwehr in der Region gesorgt. Es gab Verletzte. In Freiburg wurde das Weinfest gegen 21 Uhr vorzeitig beendet. Ein erster Überblick.

Starkregen sorgt für reichlich Arbeit der Feuerwehr - Weinfest Freiburg vorzeitig beendet

Freiburg

Ein schnellziehende Gewitterzelle erreichte am Dienstagabend gegen 20: 45 Uhr das Stadtgebiet Freiburg mit Sturmböen und starkem Regen. Das Gewitter verursachte Schäden durch abgebrochen Äste und umgestürzte Bäume.
In der Integrierten Leitstelle wurde eine Führungseinheit gebildet und die Notrufannahme durch die Berufsfeuerwehr Freiburg und den ehrenamtlichen Einsatzzug Informations - und Kommunikationstechnik des Landkreis Breisgau - Hochschwarzwald verstärkt.
Die Feuerwehr Freiburg bearbeitete im Freiburger Stadtgebiet 92 unwetterbedingte Einsätze. Die Freiwillige Feuerwehr hatte die Führungsabschnittsstellen Ost und West besetzt .
Es waren zehn Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Dazu zählten unter anderem die Abteilungen Oberstadt, Unterstadt, Herdern, Zähringen, Rieselfeld, St.Georgen, Wiehre, Stühlinger, Lehen, Opfingen und Hochdorf.

Landkreis Emmendingen

In der Nacht auf Mittwoch, 12. Juli 2023 sind teils schwere Gewitter über den Landkreis Emmendingen hinweggezogen. 22 von 25 Feuerwehren waren in manchen Orten im Dauereinsatz, wie Kreisbrandmeister Christian Leiberich sagt. „Die Einsätze waren auf die gesamte Fläche des Landkreises verteilt, so dass fast alle Feuerwehren zum Einsatz kamen. Schwerpunkte waren allerdings Waldkirch, Elztal und Freiamt, Waldkirch alleine hatte 30 der insgesamt circa 130 Einsätze zu verzeichnen.“ In den allermeisten Fällen sei es um umgestürzte Bäume, Bauzäune und Telefonmasten gegangen, Straßen mussten freigeräumt werden. Verletzte gab es nach
bisherigen Informationen keine.

Landkreis Lörrach

155 unwetterbedingte Einsätze wurden gestern zwischen 20.49 und 2.30 Uhr in der Integrierten Leitstelle registriert. Dabei wurden zeitweise 128 Einsätze gleichzeitig angenommen, alarmiert und bearbeitet. Die tatsächliche Anzahl der Einsätze liegt höher, da die örtlichen Feuerwehren viele weitere Einsätze direkt annehmen, bearbeiten und zu einem späteren Zeitpunkt melden. 23 Feuerwehren waren insgesamt im Einsatz, unterstützt durch die THW Ortsverbände aus Lörrach und Schopfheim.

Die Einsatzschwerpunkte waren in Weil am Rhein, Efringen-Kirchen, Vorderes Kandertal, Kandern, Kleines und Oberes Wiesental. Besonders ein Gebäudeeinsturz in Adelsberg ohne Personenschaden, ein von umgestürzten Bäumen eingeklemmter Kleinbus mit sieben mitfahrenden Personen bei Aitern, Dachabdeckungen in Rümmingen und Teilabdeckungen von Dächern im gesamten Landkreis sowie umgestürzte Bäume auf Straßen, Stromleitungen und Bahnanlagen beschäftigten die Einsatzkräfte. Das THW Schopfheim übernahm zudem die Stromversorgung einer Basisstation für Digitalfunk. Verletzte Einsatzkräfte oder Beschädigungen von Einsatzmaterial sind derzeit nicht bekannt.

Marion Dammann dankte Kreisbrandmeister Uwe Häubner sowie allen beteiligten Feuerwehrleuten und Rettungskräften für ihren Einsatz. Für die Bevölkerung sei es zudem beruhigend, dass die Blaulichtorganisationen und das THW auch mit ihren ehrenamtlich tätigen Einsatzkräften so schnell und zuverlässig Hilfe leisten, so Dammann.

Im gesamten Landkreis mussten aufgrund des schweren Unwetters Straßen gesperrt werden. Betroffen waren unter anderem die Kreisstraße 6344 zwischen Lörrach-Haagen und Wittlingen, die Landesstraße 134 bei Liel Richtung Riedlingen sowie die Landesstraße 123 zwischen Wiedener Eck und Utzenfeld an mehreren Stellen. Auf mehreren Straßen im Landkreis kann es noch zu Einschränkungen kommen.

Beim Betreten von Wäldern und Parks gilt nach wie vor große Vorsicht. Auch nach dem Unwetter können Äste herabfallen und Bäume umstürzen.

Bereich Bodensee

Das Unwettern zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen
hat in der Region zahlreiche Schäden angerichtet. Zahlreiche Bäume wurden durch
die starken Winde umgeworfen oder Äste brachen ab. Sie blockierten die Straßen
in den Landkreisen Sigmaringen, Ravensburg sowie dem Bodenseekreis und sorgten
für Beschädigungen und Unfälle, bei denen teils hoher Sachschaden entstanden
ist. In einigen Orten kam es infolge des Sturmes zu Stromausfällen. Auf der L
260 zwischen Aitrach und Aichstetten verunglückte gegen 23.15 Uhr der Fahrer
eines dreirädrigen Rollers schwer. Der 53 Jahre alte Lenker erkannte während der
Fahrt nach Aichstetten offenbar einen auf der Straße liegenden Baum zu spät und
stieß mit diesem zusammen. Dabei wurde der Lenker schwer von einem Ast verletzt.
Er wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht, aktuell besteht Lebensgefahr. Die
Landesstraße war zur Unfallaufnahme und der Rettungs- und Aufräumarbeiten
komplett gesperrt. Schwierigkeiten bereitete eine abgerissene Stromleitung über
der B 30 bei Ravensburg. Für die Beseitigungsarbeiten musste die Bundesstraße
zwischen den Abfahrten Ravensburg-Nord und -Süd von 23 Uhr bis 2.30 Uhr voll
gesperrt werden. Auf die Stromleitung an der Bahnstrecke zwischen Hergatz und
Kißlegg fiel ebenfalls ein Baum und verursachte Sachschaden. Auch am heutigen
Mittwoch gehen die Arbeiten im Zusammenhang mit dem Sturm weiter. Viele
Blockaden und Schäden wurden erst am Mittowch bei Tageslicht entdeckt, sodass
die Einsatzkräfte nach wie vor stark gefordert sind.

Konstanz, Rottweil, Tuttlingen, Schwarzwald-Baar-Kreis
Beginnend am 11.07.2023, ab 21.30 Uhr, ist am Dienstagabend vom
Schwarzwald her eine Gewitterfront nach Osten über den Zuständigkeitsbereich des
PP Konstanz hinweggezogen.

In der Zeit von 21.30 Uhr bis Mitternacht gingen im Führungs- und Lagezentrum
des Polizeipräsidiums Konstanz mehr als 370 Notrufe, meist unwetterbedingt, ein.
In Spitzenzeiten waren bis zu 180 aktuelle Einsätze geöffnet.

Durch eine Vielzahl an umgestürzten Bäumen und heruntergefallenen Ästen kam es
zu Verkehrsbeeinträchtigungen und Straßensperrungen. Die B 33 in Konstanz musste
für mehrere Stunden bis in den frühen Morgen aufgrund von Aufräum- und
Reinigungsarbeiten voll gesperrt werden. Die am Tunnel Waldsiedlung neu
errichtete Lärmschutzwand musste wegen Unwetterschäden von der Straßenmeisterei
gesichert werden.

An mindestens vier Pkw entstanden durch umgestürzte Bäume oder heruntergefallene
Äste teilweise erhebliche Beschädigungen.

Bei fünf witterungsbedingten Verkehrsunfälle erlitten zwei Personen
Verletzungen.

Im Bereich Oberndorf und Sulz fielen Dachziegel von Häusern auf die Fahrbahn.

In Villingen-Schwenningen beschädigte ein sich lösendes Dach ein Auto. In
Furtwangen im Schwarzwald bestand kurzzeitig die Sorge um eine etwa 70-köpfige
Schülergruppe, welche am mitten im Wald befindlichen Wanderheim
"Stöcklewaldturm" ihr Zeltlager aufgeschlagen hatte und zunächst nicht mehr
erreichbar war. Im Laufe des Abends konnte zu der Gruppe wieder Kontakt
hergestellt werden. Alle waren wohlauf, lediglich ein Zelt fiel dem Sturm zum
Opfer.

In Tuttlingen räumte der Veranstalter des "Honbergsommer" auf dem Tuttlinger
Hausberg nach Aufzug des Gewitters das Gelände. Betroffen hiervon waren ca. 300
Besucher.

In Moos/Iznang stürzte eine 81-Jährige durch den Dachboden, als sie vom Sturm
gelöste Ziegel wieder befestigen wollte. Sie musste vom Rettungsdienst in ein
Krankenhaus gebracht werden.

Das folgenschwerste Ereignis war auf dem Campingplatz in Allensbach zu
verzeichnen. Eine ca. 70 cm starke Eiche fiel während des Unwetters auf einen
Wohnwagen, indem sich eine dreiköpfige Familie befand. Alle drei Insassen
erlitten Verletzungen und mussten zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus.
Eine 30-Jährige, die sich zum Zeitpunkt des Unwetters auch auf dem Campingplatz
befand, zog sich ebenfalls Verletzungen zu und musste zur Behandlung in eine
Klinik.

Der Bahnverkehr zwischen Konstanz und Radolfzell musste aufgrund einer
beschädigten Oberleitung eingestellt werden. Die Dauer des Zugausfalls ist nicht
bekannt.

Bei der Integrierten Leitstelle des Landkreises Konstanz wurden 170
witterungsbedingte Einsätze registriert. Einsatzschwerpunkte waren in Konstanz,
Allensbach, Singen und Stockach. Die Leitstelle des Schwarzwald-Baar-Kreises
verzeichnete über den ganzen Kreis verteilt 90 Einsätze, die Leitstelle in
Tuttlingen 60 Einsätze, ohne lokalen Schwerpunkt. 80 Einsätze registrierte die
Integrierte Leitstelle in Rottweil. Einsatzschwerpunkte waren hier die Städte
Sulz, Dornhan und Rottweil sowie die Gemeinde Deißlingen.

Nach Mitternacht war die Unwetterfront über den Zuständigkeitsbereich des PP
Konstanz hinweg gezogen und die Lage beruhigte sich.

Die Aufräumarbeiten dauern derzeit noch an und dürften sich über den ganzen Tag
erstrecken. Angaben zur Schadenshöhen sind derzeit nicht möglich.

Unwetter zerstört Zeltlager

Alle Personen wurden in einer Notunterkunft untergebracht.

Am Dienstagabend (11.07.2022) zerstörte der Sturm des Unwetters das Zeltdorf des Pfadilagers in Gonten. Sämtliche Kinder und Jugendliche, sowie die Leiter-/innen wurden durch den Rettungsdienst Appenzell und der Feuerwehr Gonten betreut. Sie wurden mittels Shuttledienst in eine nahgelegene Notunterkunft gebracht.

Bei dem Ereignis wurde niemand verletzt.

Thurgau: Bilanz nach Gewitter

In der Nacht zum Mittwoch zog eine Gewitterfront über den Kanton Thurgau und sorgte für zahlreiche umgestürzte Bäume und andere Schadensmeldungen. Verletzt wurde niemand.
Zwischen 21.30 und 0.30 Uhr gingen bei der Kantonalen Notrufzentrale rund 80 Schadensmeldungen aus dem ganzen Thurgau ein. Die meisten Fälle betrafen umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste, die durch die Feuerwehren aus dem Weg geschafft werden mussten.

Weiter wurden mehrere beschädigte Dächer oder umgestürzte Abschrankungen und Gegenstände gemeldet. In drei Fällen mussten sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Zeltlagern vor dem Gewitter in Sicherheit bringen. Sie wurden jeweils durch die Feuerwehr betreut.

Meldungen über verletzte Personen gingen im Zusammenhang mit dem Gewitter keine ein.

Sturmschäden im Rheintal


In der Nacht vom 11. auf den 12. Juli 2023 zog eine starke Gewitterfront mit orkanartigen Böen über das Rheintal. Zwischen 22.20 Uhr und 23:50 Uhr wurden entlang der A14 Rheintalautobahn zwischen Bregenz-Weidach und Hohenems in beiden Fahrtrichtungen insgesamt drei Bäume auf die Fahrbahn gedrückt. Weiters wurden zahlreiche Verkehrsschilder im Baustellenbereich zwischen Dornbirn-Süd und Nord auf die Fahrbahn geschleudert. Zudem waren die Auf- und Abfahrten Bregenz-Weidach, Dornbirn-West sowie Hohenems stark betroffen. Die Abfahrt Hohenems musste zwischen 22:20 Uhr und 22:50 Uhr in Fahrtrichtung Deutschland für Aufräumarbeiten durch die Feuerwehr Götzis gesperrt werden.

Kanton Basel-Landschaft

Am Dienstagabend, 10. Juli 2023, ab 20.40 Uhr, verursachte ein heftiges Gewitter, verbunden mit starken Windböen, unzählige Sachschäden. Die Ereignisdienste standen während längerer Zeit im Einsatz. Personen wurden keine verletzt.

Aufgrund des Gewitters und der starken Windböen gingen in der Zeit von 20.40 Uhr – 22.30 Uhr insgesamt 45 Notrufe aus dem Bezirk Arlesheim bei der Einsatzleitzentrale der Polizei Basel-Landschaft ein. Hauptbetroffen war Allschwil mit 22 Meldungen.

Schwergewichtig wurden umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, umgekippte Absperrgitter und Baugerüste, teilweise abgedeckte Hausdächer, ausgefallene Strassenbeleuchtungen sowie verunreinigte Strassen gemeldet.

Die Abarbeitung der gemeldeten Ereignisse führte dazu, dass die Ereignisdienste während Stunden im Dauereinsatz standen.

Die durch das heftige Gewitter und die starken Windböen verursachten materiellen Schäden können derzeit noch nicht beziffert werden.

Im Einsatz standen die örtlichen Feuerwehrorganisationen, die Polizei Basel-Landschaft, das Feuerwehr-Inspektorat Basel sowie vorsorglich der Rettungsdienst.

Basel-Stadt

Das heftige Unwetter vom Dienstagabend, 11. Juli 2023, verursachte im Gartenbad Bachgraben massive Sturmschäden. Aus diesem Grund muss das Gartenbad vorübergehend geschlossen werden, bis die Aufräumarbeiten beendet sind. Voraussichtlich am Freitag, 14. Juli 2023 kann das Bad wieder geöffnet werden.

Unser Bild zeigt die Durchsage zur Absage des Weinfestes in Freiburg durch Benedikt Budde von der veranstaltenden FWTM. Bild: Matthias Reinbold

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