Klingengraben wird naturnah gestaltet
(Lauchringen) Der Klingengraben bei Lauchringen wird naturnah gestaltet.
Dazu haben der Flussbaubetriebshof Lauchringen des Regierungspräsidium Freiburg (RP), der NABU Waldshut-Tiengen sowie der Angelsportverein Lauchringen in den vergangenen Sommerwochen zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Mitgeholfen haben auch Kinder im Rahmen einer Ferienfreizeit des NABU.
Der Klingengraben fließt von der Schweizer Grenze in Erzingen durch den Klettgau und mündet schließlich bei Oberlauchringen in den Kotbach. Das ehemals naturnahe Flüsschen wurde in den sechziger Jahren in ein eintöniges Trapezprofil verlegt. Der Fluss zeichnet sich seither durch seine Strukturarmut aus. Fehlende Strömungsvielfalt und Beschattung strapazieren gerade in den warmen, wasserarmen Monaten die Flusslebewesen zunehmend.
Wie das RP mitteilt, wurde das Flussbett des Klingengrabens nun unterhalb des Hirschlewaldes auf Gemarkung Oberlauchringen auf einer Länge von 200 Metern aufgewertet. Hierzu haben die Mitarbeiter des Flussbaubetriebshofs das Böschungspflaster teilweise entfernt. Die freigelegten Bereiche sicherten sie durch den Einbau von Totholzelementen. „Diese Gehölzstrukturen bieten wertvolle neue Habitaträume für viele Lebewesen. Zusätzlich wird das Wasser gebündelt, gelenkt und somit ein pendelndes Niedrigwassergerinne initiiert. Der Fluss soll hierdurch für die zunehmenden warmen Trockenphasen fit gemacht werden, um das Überleben der Flussbewohner zu sichern“, erklärt Christoph Dörflinger vom RP.
Im August fand am Klingengraben eine Ferienfreizeit des NABU Waldshut-Tiengen statt. In der Ferienwoche haben die teilnehmenden Kinder gemeinsam mit ihren Betreuern drei Weidenbuhnen zur Lenkung der Strömung hergestellt. In der ersten Septemberwoche begannen dann die Arbeiten des Flussbaubetriebshofs. Aus Strauchgehölz wurde unter anderem ein Fischunterstand hergestellt. Dieser bietet den Fischen in den Niedrigwasserphasen Deckung und Schatten. Außerdem wurden mehrere Strömungslenker aus Totholz installiert. Weitere Unterstände sollen im Flussufer eingebaute Wurzelstöcke bieten. Nach erfolgtem Einbau der Holzelemente wurden diese in einer Gemeinschaftsaktion von NABU und dem Angelsportverein mit Pflöcken gesichert. Zusätzlich wurden mit weiteren Pflöcken sogenannte Geschwemmselfänger eingebaut. Diese sorgen ebenfalls für die gewünschte Pendelwirkung im Gewässer.
„Bereits unmittelbar nach Abschluss der Arbeiten war zu beobachten, dass sich viel mehr Fische in den neu geschaffenen Lebensbereichen tummelten“, berichtet Dörflinger. Abschließend sollen im Herbst noch Weidenstecklinge gesetzt werden, die das Flüsschen künftig beschatten. Abgesehen von der Arbeitsleistung der Beteiligten und den eingesetzten Maschinen, fielen keine nennenswerten Kosten an. Alle verwendeten Materialien konnten ortsnah gewonnen werden.