13.03.2023 10:09

Forum Landwirtschaft

(Bernau) Was beim Menschen alle ein bis zwei Wochen fällig ist, reicht bei Rindern im Schnitt zweimal im Jahr. Trotzdem ist der Zustand ...

Was beim Menschen alle ein bis zwei Wochen fällig ist, reicht bei Rindern im Schnitt zweimal im Jahr. Trotzdem ist der Zustand der Klauen ein wichtiger Indikator für die generelle Hygiene im Stall und auf der Weide, denn bis zu 40 Prozent der Paarhufer leiden an Klauenproblemen. Die richtige Klauenpflege war nur ein Beispiel der praxisnahen Vortragsthemen des „Forums Landwirtschaft“ im Biosphärengebiet Schwarzwald.



Bernhard Maier, Landwirt und Mitglied der Biosphären-Säule Landnutzung aus Dachsberg-Ruchenschwand, ließ die Teilnehmenden in seinen Stall. Als Experten gaben Wolfang Sekul vom Landwirtschaftlichen Zentrum Baden-Württemberg und Markus Waßmer, Klauenpfleger aus dem Südschwarzwald, Einblicke in Theorie und Praxis. „Gesunde und gut gepflegte Klauen sind absolut notwendig für eine gute Weideleistung“, machte Sekul deutlich. Dies sei keine „kosmetische Frage“, sondern quasi ein Indikator für den generellen Gesundheitszustand der Tiere. Anhand eines professionellen Klauenstandes probierten die etwa 15 Teilnehmenden an den Mutterkühen des Maierhofs praktisch aus, wie eine richtige Pflege funktioniert. „Die Tiere laufen in den Stand hinein, werden durch Bänder sanft am Bauch fixiert, angehoben und zur Seite gekippt. Die eigentliche Pflege läuft völlig stressfrei ab“, erläutert Waßmer.



„Wir haben von den landwirtschaftlichen Betrieben immer wieder gehört, dass es an Angeboten im Südschwarzwald zur Fort- und Weiterbildung fehlt“, erläutert Florian Brossette, der das Forum Landwirtschaft organisiert. „Daher haben wir relevante Themen abgefragt und geeignete Experten gesucht.“ Dabei herausgekommen sind acht Abendvorträge und drei Ganztagsworkshops zwischen November und März. Die Themen waren unter anderem Agrar-förderung, Kälbergesundheit oder Artenvielfalt auf den Allmendweiden. Damit ergänzt das Biosphärengebiet die Angebote der bestehenden Landwirtschaftsschulen in Waldshut, Emmendingen, Freiburg und Donaueschingen. Im Durchschnitt kamen 25 Menschen pro Vortrag.



Walter Kemkes, Geschäftsführer des Biosphärengebiets Schwarzwald: „Für uns als Biosphärengebiet ist die nachhaltige Weidewirtschaft absolut wichtig. Daher leisten wir mit dem Forum Landwirtschaft einen Beitrag, dass insbesondere die jungen Landwirtinnen und Landwirte ihren Weg in die Zukunft finden.“



Tipp: Die letzte Chance, am „Forum Landwirtschaft“ teilzunehmen, besteht am Mittwoch, 22. März, um 19:30 Uhr im Kurhaus Bernau zum Thema „Insektenfreundliche Mahd“ mit Martin Rudolph vom WWF und Junglandwirt Marius Maier. Anmeldungen sind per E-Mail an florian.marx@rpf.bwl.de zu richten.