Vorwarnstufe für Hochwasser
(Bregenz) Der Pegelstand des Bodensees in Bregenz hat am Donnerstag, 13. Juni 2019 vormittags die Marke von 4,68 Meter erreicht. Das ist 48 Zentimeter über dem langjährigen Mittelwert an diesem Tag. Damit ist die im Rahmen der Hochwasserschutzprojekte definierte Vorwarnstufe (4,66 Meter) erreicht. Tendenziell ist derzeit mit einem weiteren leichten Anstieg des Pegels – je nach Temperatur, Schneeschmelze und Niederschlag – um 5-10 Zentimeter zu rechnen, heißt es aus der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Vorarlberg. In den Anrainergemeinden sind die Einsatzleitungen seit Tagen aktiv und haben wichtige Vorbereitungen bereits getroffen. Landesrat Christian Gantner ist mit den Zuständigen in ständigem Kontakt und hat sich vor Ort ein Bild von den schon gesetzten Maßnahmen gemacht.
Die Informations- und Warnstufen sind aufgrund der am gesamten Seeufer vorhanden Schutzbauten in Bregenz, Hard und im Rheindelta klar definiert. Die Zuständigkeit dafür liegt bei der Stadt Bregenz, der Gemeinde Hard und beim Wasserverband Rheindelta. Die Informationsstufe beträgt 4,26 Meter Bregenzer Pegel, erste konkrete Maßnahmen werden ab Pegelstand 4,50 Meter, also bereits vor dem Erreichen der Vorwarnstufe, eingeleitet.
Zur aktuellen Lage: In Hard ist das große Pumpwerk am Fischteich bereits in Betrieb, weitere fixe kleine Pumpen – auch zur Absenkung Grundwassersiegel im Gebiet Au – wurden ebenfalls schon in Betrieb genommen. Weiters wurden die vier mobilen Pumpen am Dorfbach eingebaut, sind aber noch nicht in Betrieb. Je nach Entwicklung des Wasserstandes können weitere mobile Installationen (Beton-Quickblöcke, Alu-Elemente) erfolgen.
In Bregenz werden heute, Donnerstag, die mobile Pumpen am Thalbach, in den Seeanlagen beim Festspielhaus und am Bilgeribach eingebaut. Die Inbetriebnahme erfolgt dann abhängig von der Entwicklung des Seewasserstandes.
Im Rheindelta herrscht derzeit noch Normalbetrieb, die weitere Entwicklung wird aber genau verfolgt. Bei einem weiteren Anstieg des Wasserstandes um rund 20 Zentimeter wären mehrere Überfahrten zu schließen.
Eine große Herausforderung ist derzeit das Treibholz am Bodensee. Eine solche Menge wie heuer hat es seit vielen Jahren nicht gegeben, berichten die zuständigen Fachleute. Derzeit laufen die Abklärungen über die Entsorgungs- oder Verwertungsmöglichkeiten. Ein nicht unwesentliches Problem ist der große Anteil von Steinen in den Hölzern.