Nahverkehr wird teurer
(Freiburg) Zum 1. August 2019 werden im Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) die Fahrpreise erhöht. Hintergrund für diese Tarifanpassung sind wie auch in den Vorjahren die deutlichen Kostensteigerungen, die bei den Verkehrsunternehmen im RVF angefallen sind.
Wesentliche Steigerungsfaktoren waren die Lohn- sowie die Energiekosten. Die ÖPNV-spezifische Inflationsrate – Basis für Tarifanpassungen – ergab eine mögliche Anpassung von 2,71 %. Damit liegt sie über dem Vorjahreswert. Trotzdem bleibt der RVF mit seiner Anpassung unterhalb des Wertes, der aufgrund des Kostennachweises möglich gewesen wäre. „Die Kosten für unsere Verkehrsunternehmen steigen schneller als die Einnahmen. Insofern kommen wir nicht umhin die Tarife anzupassen. Wir bemühen uns aber stets, dies so marktverträglich wie möglich zu gestalten.“, erklärt Petra Bieser, Geschäftsführerin des RVF. „Die Verkehrsunternehmen im RVF bieten aber auch jedes Jahr mehr beim Angebot, wie zum Beispiel mit der neuen Rottecklinie“, so Bieser weiter.
Einzelfahrschein in Preisstufe 1 verteuert sich leicht – Kurzstreckenticket kommt
Nach drei Jahren der Preisstabilität steigen die Kosten für den Einzelfahrschein nun leicht: Der Einzelfahrschein für Erwachsene wird in Preisstufe 1 um +0,10 Euro auf 2,40 Euro erhöht werden. Die Tageskarte REGIO24 für 1 Person wird um 0,30 Euro in Preisstufe 1 und 0,60 Euro in der Preisstufe „Netz“ erhöht, der Preis der REGIO24 für 5 Personen erhöht sich ebenfalls.
Zum August führt der RVF das Kurzstreckenticket ein. Ende letzten Jahres hatten sich die Gremien von ZRF und RVF auf die Finanzierung dieses neuen Tarifs geeignet, seitdem arbeiten die Unternehmen im RVF mit Hochdruck an der Integration des Kurzstreckentarifs in die Systeme.
„Wir freuen uns, dass es mit der Kurzstrecke jetzt klappt. Uns war dabei wichtig, dieses Ticket für die Fahrgäste so einfach und transparent wie möglich zu gestalten. Wir bleiben unserem Prinzip des einfachen Tarifs treu, das auch bei allen anderen RVF-Tarifen gilt“, kommentiert Dorothee Koch, ebenfalls Geschäftsführerin des RVF. „Ohne die Bezuschussung der öffentlichen Hand wäre die Einführung eines solchen Ticket nicht möglich“, ergänzt Koch.
Kosten wird das Kurzstreckenticket 1,50 Euro und es wird im gesamten Verbundgebiet gelten, also in der Stadt Freiburg sowie in den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald. Als Kurzstrecke gilt generell die Fahrt über drei Haltestellen (ohne Eingstiegshaltestelle). Fahren kann man mit dem Kurzstreckenticket in allen Stadtbahnen und Bussen. Ausgenommen von der Regelung sind wegen der großen Haltestellenabstände der Schienenverkehr und die Regio-Expressbuslinien sowie die Nachtbusse und Anschlusstaxen. Die Fahrscheine gibt es in den Straßenbahnen und im Bus, an den Fahrschein-Automaten der VAG und als MobilTicket direkt aufs Smartphone. Sie gelten zum sofortigen Fahrtantritt für maximal 20 Minuten; ein Umstieg ist möglich, Fahrtunterbrechungen jedoch nicht.
Anpassung bei Zeitkarten
Der Preis der RegioKarte Übertragbar wird um 2,00 Euro auf 62,00 Euro monatlich angepasst. Die RegioKarte Basis wird künftig 57,00 Euro kosten. Gegenüber der übertragbaren Variante ist die „Basis“ persönlich; sie kann außerdem nicht weitergegeben werden und erlaubt auch keine Mitnahme einer weiteren Person an Sonn- und Feiertagen. Wer regelmäßig Bus und Bahn nutzt, profitiert von den günstigen Konditionen im Abo und bei der Jahreskarte. Gegenüber dem Einzelkauf der übertragbaren RegioKarte sparen erwachsene Kunden im Abo im Jahr 92 Euro. Die RegioKarte Job, eine vom Arbeitgeber bezuschusste persönliche RegioKarte, ist ebenfalls eine interessante Alternative zum monatlichen Kauf von RegioKarten. Bei der Jahreskarte – hier wird der Betrag für 12 RegioKarten einmalig beglichen – kosten die RegioKarten umgerechnet auf den Monat lediglich 51,67 Euro.
Leichte Anpassung bei der RegioKarte Schüler – SemesterTicket nach wie vor bei 94,00 Euro pro Halbjahr
Die Monatskarte für Schülerinnen, Schüler und Azubis wird nach dem 1. August 42,50 Euro kosten. Dies entspricht einer Erhöhung um 0,50 Euro. Günstige Alternative ist auch hier das SchülerAbo; es wird dann 36,10 pro Monat kosten. Für viele Schülerinnen und Schüler wird der Preis durch Zuschüsse der Stadt Freiburg und der Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald noch günstiger.
Beim Preis des SemesterTickets und auch beim Solidarbeitrag – der von allen Studierenden entrichtet wird – wird es dieses Jahr keine Erhöhung geben. Damit sind Studierende, die ein SemesterTicket kaufen, weiterhin für lediglich knapp 16,00 Euro pro Monat im gesamten Verbundgebiet unterwegs.
Der Aufsichtsrat des RVF verabschiedete die Tariferhöhung in seiner Sitzung am 12.04.2018. Der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg (ZRF) wurde vorab über die geplante Ausgestaltung der Tariferhöhung und deren Hintergründe informiert.