Urlaub im Schwarzwald bleibt beliebt
(Kirchzarten) Unter dem Motto „Schwarzwald bewegt – emotional, rational und global“ trafen sich rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Tourismus und Politik zur Jahrestagung der Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) in den „Black Forest Studios“ in Kirchzarten. Siehe hierzu auch unsere Berichte bei Facebook und Insta mit Bildern.
Aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchteten die Referenten Erfolgsfaktoren für einen verantwortungsvollen Tourismus, der neben der Zufriedenheit der Gäste auch die Interessen der lokalen Bevölkerung einbezieht.
Nach der Begrüßung durch Hansjörg Mair, Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH, wurden verschiedene Aspekte der Bedeutung von Wertschätzung und Wertschöpfung im Tourismus in einer Podiumsdiskussion beleuchtet. Der Wirtschaftsfaktor Tourismus spielt eine außerordentlich bedeutsame Rolle im Schwarzwald: Er erwirtschaftet jährlich einen Bruttoumsatz von mehr als 8 Mrd. Euro. Mit der 2022 durchgeführten Initiative zur Steigerung der Tourismusakzeptanz in Baden-Württemberg „Tourismus.Bewusst.Stärken“ rückte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg die Wertschätzung für den Tourismus bei der regionalen Bevölkerung in den Fokus. „Tourismus ist weit mehr als die Beziehung zwischen Gästen und Gastgebern. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, das Verständnis für die vielen positiven Effekte des Tourismus‘ auf alle Lebensbereiche aufzuzeigen, um so die Akzeptanz und die Unterstützung für den Tourismus in Baden-Württemberg zu steigern. Freizeitangebote und gesundheitliche Versorgung, und ebenso die Versorgung des täglichen Bedarfs sollen in direktem Bezug zum Tourismus verstanden werden. Außerdem möchten wir den Tourismus als Querschnittsbranche aktiv in den Fokus der einheimischen Bevölkerung rücken und damit auch für den Fachkräftenachwuchs attraktiver machen“, sagte Staatssekretär Patrick Rapp zum Auftakt der Podiumsdiskussion. Die Tourismusakzeptanzstudie, welche die STG zusammen mit den 16 Stadt- und Landkreisen im Januar 2023 durchgeführt hat, zeigt auf, dass der Schwarzwald als Region mit einer langen Tourismustradition im Bundesvergleich bei der lokalen Bevölkerung eine überdurchschnittlich hohe Tourismusakzeptanz aufweist.
Um den Wirtschaftsfaktor Tourismus weiter zu stärken und die Markenbildung- und Markenkommunikation zu forcieren, arbeiten Tourismus und Partner aus der Wirtschaft eng zusammen. „Die Schwarzwald Tourismus GmbH kooperiert mit Wirtschaftsunternehmen der Region mit dem Ziel, die weltweit bekannte Marke "Schwarzwald Black.Forest" durch gemeinschaftliches Engagement zu unterstützen und national wie international zu stärken. Die transportierten Werte signalisieren ein Leistungs- und Qualitätsversprechen, welches den Schwarzwald von Mitbewerbern abhebt und den Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad des Schwarzwaldes sowohl als Urlaubsregion wie auch als attraktiver Lebens- und Arbeitsraum steigert“, erklärte Landrat Frank Scherer (Ortenaukreis) als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Schwarzwald Tourismus GmbH.
Fachkräftesicherung stand u.a. bei der IHK Regionalkonferenz im Februar im Europa-Park mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Tourismus zur Entwicklung einer Schwarzwald-Charta für den Tourismus auf der Agenda. Elke Schönborn, Leiterin der Tourismus Akademie bei der IHK Nordschwarzwald, gab dazu auf der Jahrestagung der STG einen Einblick in die Arbeit der IHK im Schwarzwald mit den Betrieben der Branche: „Mit dem Wegfall der Corona-Regeln in der Gastronomie gewann die Branche auch wieder an Anziehungskraft für Arbeitskräfte. So gibt es 2023 wieder mehr Beschäftigte in Hotel- und Gastronomie als in den vergangenen Jahren und auch die Ausbildungszahlen haben sich wieder erholt: In 2022 haben wieder 23 % mehr junge Leute eine Ausbildung im Gastgewerbe begonnen als im Vorjahr! Wie in fast allen Wirtschaftssektoren ist aber die Fachkräftesicherung auch in der Tourismusbranche nach wie vor ein großes Thema. Viele Betriebe haben deshalb neben der gerechten Bezahlung der Mitarbeitenden zusätzliche Benefits: Sie schaffen Möglichkeiten, um Arbeitszeiten attraktiver und planbarer zu gestalten, sie bieten Weiterbildungsmöglichkeiten oder auch Wohnungen für Angestellte an. Die Attraktivität des Schwarzwalds als Arbeitsplatz im Tourismus ist uns ein großes Anliegen, das wir als IHK mit gemeinsamen, betriebsübergreifenden Aktionen für die Mitarbeitenden in Hotel und Gastronomie fördern möchten.“
Das Dreisamtal ist seit 2023 Teil des Produkts Dorfurlaub der Schwarzwald Tourismus GmbH. Bürgermeister Andreas Hall erläuterte deshalb, was die Gäste bei einem Dorfurlaub im Dreisamtal erwartet. Als Beispiel für ökonomische Nachhaltigkeit zeigt das Konzept Dorfurlaub vortrefflich, wie die Förderung des ländlichen Tourismus mit Einbezug von Akteuren über den Tourismus hinaus konkret aussehen kann. Vermieter, regionale Erzeuger und Anbieter sowie Künstler und Kunsthandwerker vernetzen sich untereinander und bieten so Urlaubern ein authentisches Dorferlebnis. Die Wertschöpfung der vernetzten Akteure rund um das touristische Angebot zahlt damit neben dem Erlebniswert für die Gäste auch auf die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung ein.
Hansjörg Mair, Geschäftsführer der STG, schloss die Podiumsdiskussion mit einem Rückblick auf ein erfolgreiches Tourismusjahr 2022 und gab einen Ausblick auf das laufende Jahr: „Die Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Reisebranche gingen zu Ende und trotz der Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Kriegs sowie der daraus resultierenden Energiekrise lag das Übernachtungsvolumen im Schwarzwald mit 21,5 Mio. Übernachtungen 42,8 % über dem Vorjahr und nur noch 5,6 % unter den Rekordwerten vom Vor-Corona-Jahr 2019. Das Jahr 2023 ist kein Selbstläufer, viele deutsche Gäste zieht es wieder ins Ausland“, prognostizierte Mair. „Urlaub in Deutschland liegt aber nach wie vor im Trend. Laut der Deutschen Tourismusanalyse der BAT – Stiftung zur Zukunftsfragen beabsichtigen 2023 knapp ein Drittel wieder in Deutschland ihren Urlaub zu verbringen. Somit bleibt das Inland Spitzenreiter bei den Reisezielen der deutschen Bevölkerung, wenn auch bei rückläufigen Marktanteilen. Für den Sommer melden die Hotels im Schwarzwald eine gute Auslastung. In allen Segmenten gibt es jedoch noch freie Betten. Doch die Betrachtung der Übernachtungszahlen allein wird für einen verantwortungsvollen Tourismus an Relevanz verlieren“, betonte der STG-Geschäftsführer. „Die Steigerung der Wertschöpfung aus dem Tourismus für die Betriebe und die Region, damit Investitionen getätigt werden können, von denen sowohl die Gäste wie auch die Einheimischen profitieren, sowie Nachhaltigkeitsaspekte werden den Erfolg einer Tourismusregion künftig stärker prägen.“
Genuss-Awards „kuckuck 23“
Newcomer des Jahres: Schwarzwälder Lachsfischräucherei „Glut & Späne“ in Freiamt
Fest des Jahres: Erdbeerfest in Oberkirch
Der „kuckuck“ für Nachhaltigkeit: „derWaldfrieden Naturparkhotel“ in Todtnau-Herrenschwand
Nest des Jahres: Hotel „Ludinmühle“ in Freiamt
Restaurant des Jahres: „Das Blümchen“ in Freiburg
Hof des Jahres: „Schindelmatthof“ in Münstertal
Die 13-köpfige Jury vergab zusätzlich den Ehrenpreis. Dieser geht an Hermann Bareiss und das Hotel Bareiss in Baiersbronn-Mitteltal als Anerkennung dafür, wie sich das renommierte Luxushotel in besonderer Weise für die Ausbildung und Förderung seines Personals einsetzt.
Für die Publikumspreise des Schwarzwald Genuss-Awards „kuckuck 23“ konnten Genießer und Gäste ihre Lieblingsadressen in sechs Kategorien vorschlagen. Nach einer ersten Abstimmungsrunde kämpften im Finale die drei meistgenannten jeder Kategorie um die Online-Stimmen der Wähler. Alle 18 Finalisten waren bei der Preisverleihung dabei und warteten mit Spannung auf die Kür der Sieger. Gesucht waren wie in den Ausgaben zuvor das „Restaurant des Jahres“, der „Hof des Jahres“, das „Fest des Jahres“ und das „Nest des Jahres“ in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten. Zu den beiden neuen Kategorien gehörte 2023 der „kuckuck für Nachhaltigkeit“ und der „Newcomer des Jahres“.
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