Wenig Ärger bei Seenachtfest
(Konstanz) Wie schon im vergangenen Jahr kann die Polizei zu dem von Samstag auf Sonntag wieder mit großem Feuerwerk vollzogenen Konstanzer Seenachtfest positive Bilanz ziehen.
Laut Veranstalter suchten über 30.000 Besucher am Samstag das Festgelände auf der Konstanzer Seite auf. Höhepunkt des Seenachtfestes war natürlich das ab 22:15 Uhr für rund eine halbe Stunde andauernde Feuerwerk in Konstanz und Kreuzlingen.
Zahlreiche Festbesucher folgten den Empfehlungen der Verantwortlichen, nutzten
öffentliche Verkehrsmittel und trugen so zur Entspannung der Verkehrssituation
bei. Die übrigen Besucher, die mit eigenen Fahrzeugen anreisten, mussten sich
auf Verkehrsbehinderungen rund um Konstanz einstellen. Dennoch kam es auch hier
- weder bei der Anreise noch beim Rückreiseverkehr der Besucher - zu übermäßigen
Beeinträchtigungen.
Die zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung vor, während und nach der
Veranstaltung eingesetzten Kräfte des Polizeipräsidiums Konstanz wurden von
Beamtinnen und Beamten des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt. Neben der
verstärkten Bestreifung des Festgeländes überwachte die Polizei zur
Gefahrenabwehr auch ausgewählte Bereiche mit Videokameras und eingesetzten
Drohnen. Auf dem See sorgte die Wasserschutzpolizei für die Sicherheit auf dem
Wasser und in den Uferanlagen. Auch die Stadt und der Veranstalter setzten
zahlreiche Sicherheits- und Ordnungskräfte ein.
Die Bundespolizei, welche die Sicherheit am Bahnhof und den Gleisanlagen
gewährleistete, zog ebenfalls ein positives Fazit. Die An- und Abreise der
Veranstaltungsbesucher, insbesondere am Konstanzer Bahnhof, verlief reibungslos.
Nennenswerte Zwischenfälle waren nicht zu verzeichnen.
Ab der Öffnung des Festgeländes am frühen Samstagabend bis gegen 03 Uhr in der
Nacht auf Sonntag verzeichnete die Polizei fünf Körperverletzungsdelikte,
darunter ein Fall auf einem Passagierschiff. In drei Fällen leisteten Personen,
vorwiegend im Zuge der Ermittlungen zu den begangenen Körperverletzungen, den
eingesetzten Beamten Widerstand und müssen sich nun in entsprechenden
Strafverfahren verantworten, teils auch wegen Beleidigung der Beamten. Im Zuge
einzelner Streitigkeiten, so gegen 22.30 Uhr im Bereich der Konzertmuschel im
Stadtgarten und kurz nach Mitternacht am Riesenrad auf Klein Venedig, mussten
mehrere Platzverweise ausgesprochen werden. Bei den genannten Delikten und
Streitigkeiten waren die Beteiligten entsprechend alkoholisiert. In den frühen
Abendstunden des Samstags entwendeten vermutlich zwei Jugendliche aus einer
Kasse einer Einlassstelle mehrere Eintrittsbänder - erfolglos, da die Nummern
der entwendeten Bänder sofort vom Veranstalter gesperrt wurden. Kurz nach 23 Uhr
erfolgte ein Diebstahl einer Geldkassette, wobei der Täter ermittelt und
vorläufig festgenommen werden konnte. Zudem ermittelt die Wasserschutzpolizei
gegen zwei alkoholisierte Bootsführer.
Im Vorfeld des Seenachtfestes fand am Samstagnachmittag noch eine friedlich
verlaufene Kundgebung der "Letzte(n) Generation" statt. Zwölf Aktivisten begaben
sich am Herosé-Park mit zwei SUPs (Stand Up Paddles) in den Seerhein und ließen
sich schwimmend, bekleidet mit Schwimmwesten, bis zur Schänzlebrücke treiben.
Dort querten sie die Fahrrinne des Seerheins und gingen im Bereich des
Schänzle-Sportplatzes wieder an Land. Bei der knapp über 45 Minuten andauernden
Aktion wurden die Klima-Aktivisten aus Sicherheitsgründen durch drei
Polizeiboote sowie mit je einem Boot der Feuerwehr und des DLRG begleitet. Zu
Besonderheiten oder Störungen des Schiffverkehrs war es nicht gekommen.
"Wie schon im vergangenen Jahr ist auch das diesjährige Seenachtfest Konstanz
angesichts der Größe der Veranstaltung mit über 30.000 Besuchern aus
polizeilicher Sicht wieder erfolgreich und bis auf wenige Ausnahmen friedlich
verlaufen. Dank guter Vorbereitung hinter den Kulissen hat das Fest die
eingesetzten Kräfte auch in diesem Jahr vor keine größeren Probleme gestellt. So
können wir dem kommenden Seenachtfest 2024 zuversichtlich entgegensehen", zog
der verantwortliche Einsatzleiter des Polizeipräsidiums Konstanz und Chef der
Verkehrspolizeiinspektion mit Sitz in Zimmern ob Rottweil, Polizeidirektor Frank
Melchien, positive Bilanz.