14.01.2021 17:47

Programm für Heimattage vorgestellt

(Radolfzell) „Die diesjährigen Heimattage in Radolfzell sind in vielerlei Hinsicht besondere Heimattage. Für mich persönlich, da ich mich mit dem Bodensee und der Region heimatlich verbunden fühle. Aber natürlich auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Flexibel, kreativ, verantwortungsbewusst und mit viel zusätzlichem Arbeitseinsatz haben Oberbürgermeister Staab und sein gesamtes Team es geschafft, die diesjährigen Heimattage in Radolfzell so vorzubereiten, dass sie auch den schwierigen Corona-Bedingungen standhalten. Herzlichen Dank dafür und großen Respekt vor dieser Leistung!“, so die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler am Donnerstag (14. Januar 2021) im Rahmen der virtuellen Programmvorstellung der Heimattage Baden-Württemberg 2021.

„Gerade in dieser Zeit bekommen die Heimattage und ihre Auseinandersetzung mit den vielen Facetten von Heimat noch einmal einen ganz anderen Stellenwert. Denn die diesjährigen Heimattage sind auch ein gutes Mittel gegen die Gefahren der Vereinzelung und Entfremdung, mit denen nicht wenige Menschen zurzeit zu kämpfen haben.“



„Wir möchten Wege suchen und finden, wie wir Brauchtum, Musik und Wissensvermittlung Raum geben und dabei miteinander im Kontakt bleiben können – gerade in dieser Zeit“, so der Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell am Bodensee Martin Staab. „Denn auch das ist es, was Heimat ausmacht: dass wir in unseren Gemeinwesen, unserer Stadt und unserem Land, miteinander in Verbindung sind. Dieser Herausforderung möchten wir uns stellen, mit Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein, um die Heimattage für alle Beteiligten sicher zu gestalten.“





„Die Heimattage Baden-Württemberg sind bereits seit jeher eine gute Gelegenheit, unser Zusammengehörigkeitsgefühl zu pflegen und zu stärken. Zusammenhalt, Gemeinschaft und Rücksichtnahme zählen als Werte besonders in schwierigen Zeiten. Ich denke, dass dieser Geist der Heimattage gerade jetzt wichtiger ist denn je“, betonte der Vorsitzende des Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg Karlheinz Geppert.



Veranstaltungsplanung unter Pandemie-Vorzeichen



Das Planungsteam bei der Geschäftsstelle der Heimattage tritt derzeit bei stark gestiegenen Corona-Infektionszahlen in die Phase der Detailorganisation ein. Dies stellt die Organisatorinnen und Organisatoren vor große Herausforderungen. Die Winter-Veranstaltungen werden neu konzipiert und für Frühjahr und Sommer werden unterschiedliche Szenarien geplant. Deshalb kann es immer wieder zu Programmänderungen kommen.



Heimat findet für ganz viele Bewohnerinnen und Bewohner von Radolfzell ihren Ausdruck auch im gelebten Brauchtum. Die Fasnacht im Winter etwa und das große Hausherrenfest für die Stadtheiligen spielen dabei eine besondere Rolle. An Fasnacht war ursprünglich vorgesehen, Besucherinnen und Besucher sozusagen ins „Heiligste“ vorzulassen: in die Häuser der Narrenzünfte. Dort sollten sie in deren Geschichte eingeführt und mit dem jeweiligen Häs bekannt gemacht werden. Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens wird dieses Vorhaben nun in ein Filmprojekt umgewandelt. Und somit bleibt auf jeden Fall etwas von dem Projekt auch über 2021 hinaus bestehen. Der Termin der Veröffentlichung dieses Films wird noch bekannt gegeben.



Angebote übers ganze Jahr



Ab dem 20. März erzählt die Ausstellung „Trachten Leben!“ im Stadtmuseum die Geschichte der Wiederbelebung der Radolfzeller Tracht vor 100 Jahren. Beim Aktionstag „Radolfzell in Tracht“ am 24. April laden rund 120 Mitglieder der Trachtengruppe Alt-Radolfzell dazu ein, auf Tuchfühlung mit den kostbaren Gewändern zu gehen. Einige Monate später sorgen Trachtengruppen beim großen Landesfestumzug am 12. September für einen wahren Augenschmaus für alle Besucherinnen und Besucher.



Doch was klingt außerdem an, wenn der Begriff der Heimat fällt? Die Ausstellung „Patchwork Heimat“ geht der Frage nach, was Heimat heute für die unterschiedlichen Menschen bedeute, aus denen sich die Radolfzeller Stadtgesellschaft zusammensetzt. Eine Studierendengruppe der Universität Konstanz aus dem Fachbereich Ethnologie hat zu diesen Fragen in Radolfzell geforscht. Vorgestellt werden die visuell aufbereiteten Ergebnisse ab 28. März in der Villa Bosch.



Rund 2.000 aktive Musikerinnen und Musiker engagieren sich in Radolfzell in den vielen Musikvereinen, Orchestern und Chören der Stadt. Dieses Potenzial nutzt Radolfzell schon lange, um sich als „Musikstadt am Bodensee“ zu präsentieren. Auch die Heimattage werden den besonderen musikalischen Puls der Stadt fühlbar machen, etwa beim 3. Seefestival im Juni oder beim großen Straßenmusikfestival im Oktober.



Die intakte Natur um Radolfzell herum und die teilweise sehr alten Naturschutzgebiete in Radolfzell und den Ortsteilen sind ein besonders liebevoll gehüteter Schatz der Stadt. Sechs Naturschutzverbände und das Max-Planck-Institut für Ornithologie haben außerdem in Radolfzell ihren Sitz. An zwei Themenwochenenden – den Naturerlebnistagen am 17. und 18. April in Möggingen sowie am 16. und 17. Oktober am Seeufer – sensibilisieren sie Groß und Klein für die Bedeutung von Artenvielfalt und Klimaschutz, Gesundheit, Wasser und Kulinarik.



Baden-Württemberg-Tag und Landesfesttage präsentieren wirtschaftliche und touristische Stärken



Klassiker und feste Bestandteile der Heimattage sind alljährlich der Baden-Württemberg-Tag am 8. und 9. Mai und die Landesfesttage vom 10 bis zum 12. September. Beim Baden-Württemberg-Tag präsentieren die Ausrichterstadt und das Land gemeinsam mit bis zu 150 Ausstellerinnen und Ausstellern ihre wirtschaftlichen und touristischen Stärken. In diesem Rahmen widmet sich außerdem eine Ausstellung der regionalen Wirtschaft dem Themenfeld „Zukunft und Zukunft“ mit Fragen wie: Wie werden wir uns in Zukunft kleiden? Wie werden wir uns in Zukunft ernähren?



Mit kreativen Projekten tragen die sechs Ortsteile Böhringen, Güttingen, Liggeringen, Markelfingen, Möggingen und Stahringen wesentlich zur Programmfülle der Heimattage bei. Im Kalender stehen etwa das mehrmals stattfindende „Dinner in BUNT“ in Böhringen, das in Möggingen eigens kreierte Singspiel „De Bue und die Fischerin“, die Ausstellung der Künstlergemeinschaft „778-Ortszeit“ zum Thema Heimat in verlassenen Böhringer Scheunen und Wohnhäusern, das Dorffest „Unser Dorf – Unsere Heimat“ in Stahringen, der Güttinger „Hometdag“ und das Se(e)renadenkonzert in Markelfingen.



Im Rahmen des digitalen Neujahrsempfangs der Stadt Radolfzell am 17. Januar um 10:30 Uhr wird Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Grußwort die Heimattagefahne virtuell an Radolfzell übergeben. Die Veranstaltung wird von Regio TV und auf www.heimattage-radolfzell.de live übertragen und im Anschluss auch auf www.heimattage-radolfzell.de online abrufbar sein.

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Mehr Informationen erhalten Sie auch in der Geschäftsstelle der Heimattage Baden-Württemberg Radolfzell 2021; Güttinger Str. 19; 78315 Radolfzell und im Internet unter www.heimattage-radolfzell.de.