Impfzentrum schließt
(Freiburg) Nach rund neunmonatiger Betriebszeit schließt das Impfzentrum Freiburg (IZ) am Samstag, 18. September seine Tore. Mit insgesamt 490 432 durchgeführten Erst- und Zweitimpfungen (Stichtag 8. September) kann das IZ eine überaus erfolgreiche Bilanz verbuchen.
Beim Anteil der Vollimmunisierungen belegt Freiburg im landesweiten
Ranking den zweiten Platz. Mit der Schließung des in den Messehallen
eingerichteten Betriebes wird es in Freiburg kein Impfzentrum mehr
geben. Corona-Schutzimpfungen werden künftig ausschließlich von
den Haus- und Betriebsärzten angeboten.
Als eines von neun Zentralen Impfzentren in Baden-Württemberg hatte
das Impfzentrum Freiburg am 27. Dezember 2020 nach nur dreiwöchiger Vorbereitungszeit den Betrieb in den Hallen der Messe Freiburg
aufgenommen. Die Einrichtung erfolgte durch die Stadt Freiburg, das
Universitätsklinikum Freiburg und die Freiburg Wirtschaft Touristik und
Messe GmbH & Co. KG (FWTM). Betreut und koordiniert wurde das
Impfzentrum von der FWTM. Das Universitätsklinikum Freiburg und die
Kassenärztliche Vereinigung stellten die medizinische Versorgung sowie das medizinische Personal bereit. Bereits am Tag der Inbetriebnahme konnten 277 Impfungen durchgeführt werden. Während der
Laufzeit des Zentralen Impfzentrum Freiburg, das seit August nur noch
unter dem Namen Impfzentrum Freiburg läuft, wurden 251 318 Erst- und 235 920 Zweitimpfungen gegen das Coronavirus durchgeführt.
Weiterhin erfolgten bis zum Stichtag 8. September 802 Auffrischungsimpfungen. Der Tag, an dem die meisten Impfungen vorgenommen wurden, war der 9. Mai 2021 mit insgesamt 4500 Impfungen.
Im IZ und durch die mobilen Teams geimpft wurden 9 Kinder unter 10
Jahren, 23 119 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 20 Jahren,
83 301 Erwachsene im Alter von 20 bis 30 Jahren und 72 091 Personen zwischen 30 und 40 Jahren. Bei den 40- bis 50-Jährigen konnten
64 420 Impfungen und bei den 50- bis 60-Jährigen 88 053 Impfungen
verzeichnet werden. Weiterhin erhielten 56 626 Personen im Alter von
60 bis 70 Jahren und 41 846 Personen zwischen 70 und 80 Jahren
eine Impfung. Bei den über 80-Jährigen erhielten 60 967 Personen
eine Impfung gegen das Coronavirus.
Verwendet wurden die Vakzine BionTech, Moderna, AstraZeneca
und Janssen (Johnson und Johnson). Der am häufigsten genutzte
Impfstoff war BionTech mit insgesamt 331 166 Impfungen, gefolgt von
Moderna mit 119 668 Impfungen, AstraZeneca mit 36 404 Impfungen
und Janssen mit 3194 Impfungen.
„Das Impfzentrum Freiburg war ein ganz zentraler Baustein im Kampf
gegen die Coronapandemie. Das hohe Engagement der Mitarbeitenden und der Verantwortlichen, die alle eine hervorragende Arbeit geleistet haben, hat dies möglich gemacht. Dafür bedanke ich mich im
Namen der Stadt Freiburg bei allen Beteiligten ganz herzlich“, sagt
Oberbürgermeister Martin Horn. „Auch wenn nun in einige Bereiche
des täglichen Lebens eine gewisse Normalität zurückkehrt, darf die
hohe Infektionsgefahr, die nach wie vor besteht, nicht vergessen werden. Die Pandemie ist leider noch nicht durchgestanden und die Schutzimpfung stellt zusammen mit der konsequenten Einhaltung der
AHA-Regeln nach wie vor den wirkungsvollsten Schutz gegen das Virus dar“, so Martin Horn weiter. „Ich appelliere an alle Freiburgerinnen
und Freiburger, dies nicht zu vergessen und weiter rücksichtsvoll zu
handeln, sodass wir endlich wieder vollständig zur Normalität zurückkehren können.“
Beim Anteil der Vollimmunisierungen liegt Freiburg im landesweiten
Vergleich des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration
zum Stichtag 5. September mit einem Anteil von 65,3 Prozent direkt
hinter Baden-Baden (68,2 Prozent) und vor den Landkreisen Emmendingen (63,5 Prozent) und Breisgau-Hochschwarzwald (61,1 Prozent). Dies ist der zweitbeste Wert in Baden-Württemberg. Die durchschnittliche Quote im Land liegt nach Angaben des Robert Koch Institutes (Stand 10. September) bei 60,7 Prozent – leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 61,9 Prozent.
„Um diesen großen Erfolg für Freiburg und die Region verbuchen zu
können, waren während der vergangenen neun Monate rund 1200 Mitarbeitende im unermüdlichen Einsatz und haben über die gesamte
Betriebszeit hinweg reibungslose Abläufe sichergestellt“, so IZ-Leiter
und FWTM-Geschäftsführer Daniel Strowitzki. „Das Impfzentrum war
für uns alle ein großer Gewinn. Die landesweite Anerkennung, das positive Feedback und die große Dankbarkeit der Impfwilligen war dabei
eine enorme Bestätigung und Motivation für unsere Arbeit. Nun freuen
wir uns aber auch, nach langer Zeit wieder unserer eigentlichen Tätigkeit nachkommen zu können.“
„Das Impfzentrum Freiburg in unmittelbarer Nachbarschaft zum Universitätsklinikum war stets ein zuverlässiger Partner im Kampf gegen die Pandemie“, ergänzt Prof. Frederik Wenz, Leitender Ärztlicher
Direktor des Universitätsklinikums Freiburg. „Wir sind dankbar, dass
dort bereits im Dezember die ersten Beschäftigten des Universitätsklinikums geimpft wurden. Auch die weiteren Sonderimpfaktionen im IZ trugen zum höchstmöglichen Schutz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch unserer Patientinnen und Patienten bei. So konnten wir auch unter Pandemiebedingungen die Krankenversorgung Freiburgs und der Region sicherstellen.“
„Es war von Anfang an eine hohe logistische Herausforderung“, ergänzt Privatdozent Thorsten Hammer, Ärztlicher Leiter des
Impfzentrums und Katastrophenschutzbeauftragter des Universitätsklinikums Freiburg. „Insbesondere das seit Anfang Juli geltende Angebot, sich ohne Termin impfen zu lassen, erforderte umfangreiche logistische Planungen, da schwer abzuschätzen war, welche Kapazitäten
vorgehalten werden müssen. Gemeinsam haben wir es geschafft, ein
hochprofessionelles Team aufzustellen, das diese große Aufgabe gemeistert und im Hinblick auf das regionale Impfangebot vieles ermöglicht und zur landesweit führenden Impfquote beigetragen hat.“
Während der vergangenen Monate mussten die Betreiber des IZ immer wieder flexibel und zeitnah auf sich ändernde Rahmenbedingungen und Verordnungen reagieren. Nach der zuletzt geänderten und
seit dem 16. August gültigen Corona-Verordnung des Landes ist für
die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben nicht mehr die Inzidenz,
sondern die 3G-Regel maßgebend. Wer Veranstaltungen oder Messen
besuchen möchte und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss
einen entsprechenden Testnachweis erbringen. Um mehr Menschen
zur Impfung zu motivieren, hatten die Betreiber neben dem regulären
Tagesablauf verschiedene Impfaktionen initiiert. So wurden unter anderem Gutscheine für den auf der Messe veranstalteten Street Food
Market ausgegeben oder ein Linienbus zur mobilen Impfstation in der
Innenstadt umfunktioniert. Auch verschiedene Kooperationen mit lokalen Organisationen und Vereinen wie dem SC Freiburg folgten. Die
Resonanz auf diese Aktionen war durchweg positiv: Durch diese Maßnahmen konnten insgesamt 1176 zusätzliche Impfungen durchgeführt werden.
Seit dem 1. September sind in Freiburg auch sogenannte Auffrischungsimpfungen für berechtigte Personengruppen möglich. Die
letzte Gelegenheit, sich im IZ impfen zu lassen, ist am Freitag, 17.September, an diesem Tag hat das IZ noch bis 16:30 Uhr geöffnet. Nach
der Schließung wird die FWTM mit dem Abbau der Einrichtungen beginnen, um mit dem regulären Messegeschäft starten zu können. Den Anfang macht die Südbadische Gebrauchtwagen-Verkaufsschau vom 24. bis 26. September, gefolgt von der caravan live, die vom 30. September bis 3. Oktober stattfindet.
In Freiburg ist nach derzeitigem Stand kein neues Impfzentrum geplant. Künftig werden Corona-Schutzimpfungen von den Haus- und
Betriebsärzten angeboten.