Tourismus in der Region erholt sich
Die Tourismus-Sommersaison 2022 in Baden-Württemberg schließt laut vorläufigen Zahlen des Statistischen Landesamtes mit 13,1 Millionen (Mill.) Ankünften und 33,7 Mill. Übernachtungen ab. Das entspricht einem Plus von 43,5 % bei den Ankünften sowie 29,5 % bei den Übernachtungen gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021.
Gegenüber der Sommersaison 2019 besteht jedoch weiterhin ein Minus von 5,7 % bzw. 2,4 %. Das touristische Sommerhalbjahr reicht definitionsgemäß jeweils von Mai bis Oktober.
Die stärksten Monate der Tourismuskonjunktur Baden-Württembergs waren die Sommermonate Juli und August. Das Plus an Übernachtungen lag hier aufgrund bereits erholter Vorjahreswerte bei eher niedrigen 23,6 % im Juli sowie 4,9 % im August. Das Defizit gegenüber den Vorkrisenergebnissen aus dem Jahr 2019 reduzierte sich damit auf −4,8 % bzw. −0,7 %. Die positive Entwicklung wurde einerseits weiter von der inländischen Nachfrage getragen, die in den Monaten Mai, Juni, September und Oktober 2022 sogar höher ausfiel als im Vergleichszeitraum vor der Pandemie. Auch bei den ausländischen Gästen entwickelte sich die Zahl der Übernachtung weiter positiv. Das Defizit war hier im Oktober 2022 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 am geringsten und blieb für diesen Monat um −4,9 % hinter dem Vorkrisenniveau zurück.
Insgesamt kamen in der abgelaufenen Sommersaison 2022 rund 3,0 Mill. Übernachtungsgäste aus dem Ausland und buchten insgesamt 6,7 Mill. Übernachtungen. Insbesondere im Nachbarland Schweiz erfreut sich Baden-Württemberg traditionell großer Beliebtheit: Seit Jahren nimmt die Schweiz im Sommerhalbjahr in der Rangfolge der Herkunftsländer den Spitzenplatz ein – so auch erneut 2022. Gegenüber den schwachen Vorjahreszahlen stieg die Zahl der in der Sommersaison 2022 von Schweizerinnen und Schweizern gebuchten Übernachtungen um 83,7 % auf 1,6 Mill Übernachtungen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Niederlande mit 1,1 Mill. Übernachtungen (+83,4 %) und Frankreich mit 0,6 Mill. Übernachtungen (+84,8 %).
Innerhalb der Reisegebiete Baden-Württembergs konzentrierte sich das Tourismusgeschehen in der Sommersaison 2022 auf die Reisegebiete Südlicher Schwarzwald (18,9 % Marktanteil an allen Übernachtungen), Nördliches Baden-Württemberg (15,9 %) und die Region Stuttgart (13,6 %). Während alle Reisegebiete ein Plus an Übernachtungen gegenüber der Vorjahressaison verzeichneten, lagen die die Übernachtungszahlen im Württembergischen Allgäu-Oberschwaben, im Reisegebiet Bodensee und im südlichen Schwarzwald im Sommer 2022 sogar höher als im entsprechenden Zeitraum 2019:
die Region Stuttgart ggü. 2021: +69,0 % (ggü. 2019: −7,9 %).
das Nördliche Baden-Württemberg +38,5 % (−9,3 %),
die Schwäbische Alb +34,0 % (−0,5 %),
der Nördliche Schwarzwald +29,9 % (−2,5 %),
der Mittlere Schwarzwald +22,4 % (−0,2 %)
der Südliche Schwarzwald +20,8 % (+0,4 %),
das Württembergische Allgäu-Oberschwaben +20,3 % (+4,1 %),
das Gebiet Bodensee +13,5 % (+3,2 %)
der Hegau +10,0 % (−2,5 %).
Laut den heute (14. Dezember) veröffentlichten Zahlen des Statistischen Landesamtes erholte sich der Landestourismus in der Sommersaison 2022 und übertraf regional sogar das Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019. Das touristische Sommerhalbjahr reicht definitionsgemäß jeweils von Mai bis Oktober.
Tourismusstaatssekretär Dr. Patrick Rapp zur Sommersaison 2022: „Viele Urlauberinnen und Urlauber haben sich in der Sommersaison für Baden-Württemberg als Reiseziel entschieden. Die Nachfrage von Inlandsgästen ist sogar stärker als vor der Pandemie und verdeutlicht, dass Urlaub im eigenen Land zunehmend an Bedeutung gewinnt. Doch auch ausländische Gäste verbringen ihren Urlaub wieder vermehrt in Baden-Württemberg, insbesondere aus dem Nachbarland Schweiz, das seit Jahren den Spitzenplatz der Herkunftsländer einnimmt, dicht gefolgt von den Niederlanden und Frankreich. Erfreulich ist, dass im Württembergischen Allgäu-Oberschwaben, im Reisegebiet Bodensee und im südlichen Schwarzwald die Übernachtungszahlen im Vergleichszeitraum aus dem Jahr 2019 übertroffen werden konnten.“
„Die starken Marktanteile an allen Übernachtungen in den Reisegebieten Nördliches Baden-Württemberg und Region Stuttgart zeigen, dass sich auch der Städtetourismus über den Sommer erholen konnte“, so Rapp. Mit Blick auf die anstehende Wintersaison ergänzte der Staatssekretär: „Die Zeiten blieben herausfordernd für die Tourismusbranche. Im kommenden Jahr sind weitere Preissteigerungen und damit einhergehend ein möglicher Nachfragerückgang nicht kalkulierbar. Reisen wird jedoch weiterhin als Grundbedürfnis gesehen, weshalb das Land die Akteurinnen und Akteure nach wie vor bei ihren Investitionen unterstützt, damit auch im Jahr 2023 die passenden Angebote viele Gäste nach Baden-Württemberg locken werden.“