14.03.2025 08:00

Weniger Unfälle mit Personenschaden

(Karlsruhe) Im Jahr 2024 wurden im Stadt- und Landkreis Karlsruhe insgesamt 22.473 Verkehrsunfälle registriert, was einem Anstieg um etwa 1 ...

Im Jahr 2024 wurden im Stadt- und Landkreis Karlsruhe insgesamt 22.473
Verkehrsunfälle registriert, was einem Anstieg um etwa 1 Prozent (+ 232) im
Vergleich zum Vorjahr entspricht. Landesweit nahmen die Unfallzahlen um 1,1
Prozent zu, womit Karlsruhe in diesem Trend liegt. Trotz dieser Zunahme sank die
Zahl der Unfälle mit Personenschäden im Dienstbezirk um rund 10 Prozent auf
2.236, womit der zweitniedrigster Wert der letzten fünf Jahre verzeichnet wurde.
Im Stadtgebiet lag der Rückgang bei etwa 7 Prozent, im Landkreis Karlsruhe bei
rund 13 Prozent.

Besonders erfreulich ist der erneute historische Tiefststand bei den
Schwerverletzten. Hier gingen die Unfallzahlen von 359 auf 320 zurück.
Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der Verkehrstoten. Im Jahr 2024 verloren 25
Menschen bei Verkehrsunfällen im Stadt- und Landkreis Karlsruhe ihr Leben; vier
mehr als im Vorjahr. Landesweit ging hingegen die Zahl aller tödlichen
Verkehrsunfälle um 7,9 Prozent zurück.

Hauptursächlich bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden waren Ablenkung,
gefolgt von Vorfahrtsverletzungen. Bei tödlichen Unfällen spielten insbesondere
überhöhte Geschwindigkeit und ebenfalls Ablenkung eine große Rolle.

Polizeidirektor Rainer Emig, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, betont in
diesem Zusammenhang: "Wer im Straßenverkehr sein Handy bedient, setzt das eigene
Leben und das Unbeteiligter aufs Spiel!" und ergänzt: "Bei den Unfällen mit
verletzten oder getöteten Personen stellen wir immer häufiger fest, dass
Ablenkung im Straßenverkehr die Unfallursache war - gerade auch wegen der
unzulässigen Nutzung von Smartphones. Deshalb setzen wir bei der
Verkehrsüberwachung weiterhin einen Schwerpunkt auf die Ahndung unzulässiger
Handy-Nutzung."

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Fahrradbeteiligung (inkl. Pedelecs) sank
um 14 Prozent. Die Zahl der Schwerverletzten ging von 143 auf 110 und die Anzahl
der Leichtverletzten von 844 auf 720 zurück. Die Anzahl der getöteten
Fahrradfahrenden verdoppelte sich jedoch von vier auf acht. Betrachtet man
Pedelecs gesondert, so ist hier eine Zunahme der Personenschäden festzustellen.
Schwerverletzt wurden in diesem Bereich 46 (+ 2) und tödlich verletzt 5 (+ 2)
Pedelec-Fahrer.

Verkehrsunfälle mit Beteiligung von E-Scootern nahmen erneut leicht zu. 2024
wurden 92 Unfälle registriert (+ 5), wovon 72 Prozent selbstverschuldet waren.
Auch Motorradunfälle gingen leicht von 437 auf 419 zurück; die Zahl der
Todesopfer blieb mit vier unverändert.

Bei Unfällen im Schwerverkehr verzeichnete die Polizei einen Rückgang auf 1.010
Unfälle (- 78). 68 Prozent dieser Unfälle wurden von Lkw-Fahrern selbst
verursacht. Auffällig bleibt, dass Lkw-Unfälle doppelt so häufig zu
Personenschäden führen wie andere Verkehrsunfälle.

Ein besorgniserregender Trend zeigt sich bei den Unfallfluchten. Bei etwa jedem
fünften Verkehrsunfall entfernte sich der Verursacher unerlaubt von der
Unfallstelle. Die Zahl der Fälle stieg von 4.970 auf 5.106. Die Polizei konnte
1.932 dieser Fälle aufklären, was einer Aufklärungsquote von 38 Prozent
entspricht.

Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit führte das Polizeipräsidium Karlsruhe im
Jahr 2024 knapp 1.800 Verkehrsüberwachungs- und Präventionsmaßnahmen durch. Dazu
zählten unter anderem Schulwegsicherung, Radfahrausbildung,
Verkehrssicherheitstage, Seniorenschulungen aber auch Veranstaltungen zu
Alkohol, Drogen und Medikamenten im Straßenverkehr oder das Schulbustraining.
Die häufigsten Verstöße betrafen hierbei Geschwindigkeit, Gurtpflicht,
Handynutzung sowie den gewerblichen Güter- und Personenverkehr.