15.06.2020 16:54

Jubiläumsausstellung

(Freiburg) Seit 125 Jahren im Herzen der Stadt und ihrer Menschen: Das älteste Museum Freiburgs feiert Jubiläum – Zeit auszupacken und hinter die Kulissen zu blicken. Ab Samstag, 20. Juni, lädt die Ausstellung „Ausgepackt! 125 Jahre Geschichte(n) im Museum Natur und Mensch“ dazu ein, die wechselvolle Historie des Hauses durch herausragende Exponate zu erkunden. Sie läuft bis Sonntag, 10. Januar 2021.

In jeder Epoche beeinflussen unterschiedliche Personen,
gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Zeitgeist, lokale und
globale Ereignisse das Museum. Wer neugierig auf diese
Zusammenhänge ist, sie erkennt und hinterfragt, lernt viel für
Gegenwart und Zukunft.
Vom altägyptischen Perlennetz bis zur japanischen BuddhaStatue, vom Hinterwälderrind über den sagenumwobenen Quetzal
bis zum Meteoriten aus dem All: Die Ausstellung beleuchtet
Objekte der Naturkunde und der Ethnologischen Sammlung auf
ungewohnte Weise. So wird Unbekanntes sichtbar oder
Bekanntes neu betrachtet.
Mit 125 Geschichten kommen Expertinnen und Experten,
Künstlerinnen und Künstler sowie Freundinnen und Freunde des
Museums aus Freiburg und der Welt zu Wort. Sie eröffnen
spannende, überraschende, kritische oder ganz persönliche
Perspektiven auf ausgewählte Objekte. Die Besucherinnen und
Besucher gehen auf eine außergewöhnliche Reise durch Raum
und Zeit, die unzählige Denkanstöße gibt.

So fragt zum Beispiel Oberbürgermeister Martin Horn, wie eine mit
mythischen Schnitzereien verzierte Schlitztrommel aus dem
fernen Sepik nach Freiburg kam. Eiler Heldt erzählt von seinem
Großvater, einem Hamburger Seefahrer, der Ende des 19.
Jahrhunderts ein Kanumodell aus Kamerun mitbrachte. Und die
Ethnologin Claudia Augustat, Leiterin der Südamerika-Sammlung
des Weltmuseums Wien, widmet sich einer ausdrucksstarken
Ypé-Federmaske und den Folgen der Zerstörung des Amazonas.
Die Orthopädin Hiltrud Thiele betrachtet ein historisches
Pinguinskelett aus ihrer Fachperspektive und der Freiburger
Bioniker Thomas Speck erklärt, wie inspirierend Jahrmillionen alte
Fossilien für seine heutigen Forschungen sind. Ein hölzernes
Bewegungsmodell einer Spechtzunge aus dem frühen 20.
Jahrhundert fasziniert Schreinermeister Ansgar Brandstädter aus
handwerklicher Sicht. Die Künstlerin Susanne Kühn hat sich von
der Naturkundesammlung zu einem Gemälde inspirieren lassen.
Die international berühmte „Troupe Sologon“ gibt per
Videointerview Einblicke in die Tradition des Puppenspiels in Mali.
Und der renommierte Tlingit/Unangax ̂ -Künstler Nicholas Galanin
hat eine tiefgründige Soundinstallation zu der Tlingit Maske aus
Alaska komponiert.
Erstmals gibt das Museum begleitend einen Katalog heraus, der
sich beiden Sachgebieten, Ethnologische Sammlung und
Naturkunde, widmet. Er erscheint im Imhof Verlag und kostet
19,95 Euro.
Zum Auftakt der Schau laden die Ausstellungsmacherinnen zum
Meet-and-Greet: Am Samstag, 20. Juni, von 10 bis 12 Uhr sind
Silke Stoll, Direktorin des Museums Natur und Mensch und
Leiterin des Bereichs Naturkunde, Tina Brüderlin, Leiterin der
Ethnologischen Sammlung, und Stefanie Schien,
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Museum und Koordinatorin der
Ausstellung, vor Ort und freuen sich auf Gespräche mit
Besucherinnen und Besuchern.
Das Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, ist dienstags bis
sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Tickets kosten 5 Euro,
ermäßigt 3 Euro. Für Besucherinnen und Besucher unter 27
Jahren, Mitglieder des Freundeskreises und mit Museums-PassMusées ist der Eintritt frei.