Hohe Investition im Gewerbepark
(Eschbach) Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) hat der Gutex Holzfaserplattenwerk H. Henselmann GmbH & Co. KG mit Sitz in Waldshut-Tiengen die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb einer Anlage zur Herstellung von Holzfaserdämmplatten am Standort Gewerbepark Breisgau, Eschbach, erteilt.
„Angesichts der hohen Dringlichkeit, alle Hebel zum Schutz des Klimas in Bewegung zu setzen, freut es mich ganz besonders, ein Werk genehmigen zu dürfen, das nicht nur klimaneutral betrieben wird, sondern darüber hinaus mit regionalen Einsatzstoffen ein nachhaltiges Produkt herstellt,“ so Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer beim offiziellen Spatenstich zum Baubeginn des neuen Werkes.
Die Firma Gutex ist ein im Schwarzwald ansässiges, in der vierten Generation inhabergeführtes Familienunternehmen, das sich seit knapp 90 Jahren auf die Herstellung und Entwicklung von Holzfaserdämmstoffen spezialisiert hat. Mit Holz aus dem Schwarzwald werden in dem neuen Werk Dämmplatten für Dach und Fassade hergestellt. Während die Produktion synthetischer Dämmmaterialien auf Erdölbasis CO2 freisetzt, ist in den Dämmstoffen auf Holzbasis CO2 nachhaltig gebunden. Die Produkte sind mehrfach preisgekrönt, zuletzt 2019 mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg sowie dem Innovationspreis des deutschen Holzhandels. Die Produktion im neuen Werk erfolgt durch den Einsatz von Biomasse als Brennstoff, dem Einsatz von Prozessabwärme aus eigener Produktion und der benachbarten Müllverbrennungsanlage TREA sowie einer eigenen Photovoltaikanlage klimaneutral. Der Produktionsprozess wurde zudem so optimiert, dass kaum Abwasser anfällt. Das Werk leistet damit nicht nur einen wesentlichen Beitrag für einen ökologisch hochwertigen Baustoff für die Zukunft, sondern stärkt die Region außerdem mit der Entstehung von mindestens 120 neuen Arbeitsplätzen.
„Das Werk vereint die Themen unserer Zeit auf geradezu vorbildliche Weise: Klimaschutz, nachhaltige Produkte und Regionalität“ resümierte die Regierungspräsidentin.
Im Genehmigungsverfahren war auch die Öffentlichkeit zu beteiligen. Einwendungen seien dabei nicht erhoben, was sicher auch an der günstigen Standortauswahl im Gewerbepark Breisgau liege, heißt es aus dem RP. Erste Erdaushubarbeiten konnten bereits im Mai zugelassen werden. Das Verfahren diene als Beispiel für die im Regierungsbezirk angestrebte effizientere Genehmigungspraxis für industrielle Anlagen.